„Gehtes dir besser?", fragte dich Iwaizumi durch das Handy. Ihn hattest du vor einigen Tagen Widerwillen Heim geschickt. Du warst dir sicher, dass er wenn du es gewollt hättest bestimmt geblieben wäre. Denn in dieser Verfassung wollte er dich gar nicht erst alleine lassen.
„Ja.. es geht", gabst du offen zu. Nach deinem Gefühlsausbruch, musstest du dem ehemaligen Vize auch nichts vorlügen. Glauben schenken, würde er dir dann sowieso keinen.
Du hattest Ren gerade an seiner Vorschule abgelassen und machtest dich auf den Weg zur Arbeit.
„Hast du den Kleinen noch beruhigen können?", fragte er nachdenklich. Er hatte das besorgte Gesicht des kleinen Jungen immer noch vor Augen. Du schämtest dich bereits für deine Ausrede, doch die Wahrheit hättest du deinem Herzblatt nicht sagen können.
Als du ihm sagtest, dass du ein verletztes Tier an der Straße gesehen hattest und deshalb traurig wärst, runzelte selbst das Kleinkind die Stirn. Ob er dir nun glaubte oder nicht, wusstest du ehrlich gesagt nicht. Doch du warst froh darüber, dass er keine weiteren Fragen stellte.
„Ja, ich denke schon", gabst du bedrückt von dir.
Als du die Eingangspforte der Sporthalle betreten hattest, legtest du auch schnell mit Iwaizumi auf. Du warst wirklich dankbar, ihn wieder an deiner Seite zu wissen. Er war dir ein sehr guter Freund und das schon zu Schulzeiten.
Kaum wolltest du deine Sachen in deinem Büro abstellen, wurdest du am Arm gepackt und in den leeren Gang gezogen. Erschrocken japst du auf und wolltest gerade laut aufschreien, als dir eine bekannte Gestalt, den Mund zu hielt.
„Psht.. ich bin es nur"
„Spinnst du? Du kannst mich doch nicht so erschrecken", du hattest ihn von dir weggeschoben und hieltst dir zur Beruhigung die Brust.
Kurz zuckten die Mundwinkel deines Gegenübers. Er hatte zwar nicht vor dich zu erschrecken, doch dass es ihm auch so gelang, amüsierte ihn etwas. Doch schnell schlug seine Laune über und er war wieder ernst.
„Wieso reden Samu und du nicht mehr.. er ist total neben der Spur.. ist es wegen dem Interview?", Atsumu machte sich fürchterliche Sorgen um seinen Zwilling. So deprimiert und niedergeschlagen hatte er ihn noch nie erlebt.
„Wieso fragst du ihn das nicht selbst?", genervt schobst du dich an dem mittlerweile wieder blondierten Setter vorbei und begabst dich in dein Büro. Selbstverständlich folgte er dir. Wer wäre er denn, wenn er sich so leicht abwimmeln ließe.
„Risa!"
Kein Suffix. Keine Verniedlichung.
Du sahst Atsumu kurz skeptisch an, doch widmetest dich schnell wieder deinen Erledigungen, bevor du zu den Damen müsstest.
„Ich weiß nicht, was es ist. Aber so schlimm, dass ihr beiden nicht mehr miteinander redet kann es doch nicht sein", meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
Schockiert über seine Aussage öffnetest du deinen Mund. Doch brauchtest ziemlich lange, um passende Worte zu finden.
„Für jemanden der kein Kind hat, ist es wohl einfach so etwas zu sagen", deine Stimme war ungewohnt kalt und kurz zuckte Atsumu bei deinem eisigen Blick zusammen.
„Scheisse..", murmelte er, als du an ihm vorbei liefst. Denn er konnte sich denken, was nach dem Interview wohl passiert war.
•
Du hattest dein bestes Lächeln auf den Lippen, seitdem du Ren abgeholt hattest. Er bemerkte natürlich, dass es nur aufgesetzt war. Doch niemals würde er dich aus der Rolle bringen. Seine Angst, dich wieder weinen zu sehen, war zu groß.
Als ihr daheim ankamt, schielte er kurz zur Tür neben an.
'Ob.. Samu daheim ist?', fragte er sich, doch lief dir dann zügig hinterher.
Der Abend war schneller als erwartet eingetreten und mit Ren zusammen, bist du an seinem Bett eingeschlafen. Die letzten Tage hatten dich unheimlich ausgelaugt und deine Nerven strapaziert. Du warst traurig und übermüdet. Kein Wunder also, dass du einschliefst bevor es dein Kind tat.
Kurz beobachtete dich Ren, um sich zu vergewissern, dass du auch wirklich schläfst.
Dein leises Wimmern, bedrückte sein Gemüt.
Er tapste sich leicht aus dem Kinderzimmer und begab sich zur Haustüre. Da er an deinen Schlüsselbund, der an der Wand hing, nicht herankam.. stellte er vorsorglich einen Schuh an die Türe, damit diese nicht doch aus Versehen zuschnappen konnte.
Er konnte es nicht mehr ertragen, seine geliebte Mama so traurig zu sehen. Auch wenn du lächelst, sah er in deinen Augen, dass du nicht glücklich warst. Und dann hattet ihr Osamu auch seither nicht mehr getroffen. Ob ihr euch gestritten habt?
Osamu hörte das helle Klopfen an seiner Türe und wünschte sich, dass du es warst, die davor stünde. Doch ihm war bewusst, dass dies nur seine Wunschvorstellung war.
Mit dunklen Augenringen, öffnete er die Türe und sah sprachlos in die braunen Knopfaugen, des Jungen den er so sehr ins Herz geschlossen hatte. Verdammt. Nicht nur dich. Nein, er hatte auch ihn unheimlich vermisst.
Ohne weiter darüber nachzudenken, schloss er Ren in seine Arme und vergrub sein Gesicht in seinem Nacken. Frustriert seufzte er, denn er konnte deinen Geruch sogar an ihm erkennen.
„Ist alles in Ordnung?", fragte er ihn, sobald sie sich lösten. Denn ohne Grund, würde Ren wohl nicht vor seiner Haustüre stehen.
Dieser schüttelte leicht den Kopf.
„Mama.."
Osamu weitete seine Augen und sah den Jüngeren schockiert an. Seine Hände rüttelten leicht an dessen Schultern.
„W-Was ist mit ihr.. geht.. geht es ihr gut?"
Automatisch schoss sein Blick in die Richtung deiner Wohnung und ein Brennen in seiner Brust machte sich bemerkbar.
„Samu.. wieso kommst du nicht mehr zu uns? Ist irgendwas passiert?"
Osamu's Blick erweichte kurz, als er realisierte, dass dieses kleine Kind wohl fast alles aus seinem Umfeld wahrnahm..
„Nichts.. worüber du dir Sorgen machen müsstest, Champ", zaghaft tätschelte er seinen Kopf. Doch Ren schien mit dieser Antwort nicht zufrieden zu sein.
Heftig schüttelte er den Kopf.
„Aber.. aber.. Mama ist immer so traurig und weint ganz viel, auch wenn sie versucht es vor mir zu verheimlichen..", auch er wischte sich kurz über die Augen. Er wollte dich nicht so sehen.. nicht seine Mama..
Osamu sah genauso traurig aus. Behutsam legte er die Hand auf Ren's Schulter.
„Weiß sie denn, dass du hier bist?"
Wieder ein Kopfschütteln.
„Sie schläft.."
Verwundert sah Osamu auf die Uhr, denn so spät war es noch gar nicht.
Daraufhin beschloss er, deinen Sohn bis in die Wohnung zu begleiten.
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Decisions - Miya Osamu x OC/Reader
FanfictionIst es vielleicht zu spät, seine Entscheidungen zu hinterfragen oder sie gar zu bereuen. Eine gescheiterte Beziehung, ein völlig neues Leben. Damit musstest du dich auseinandersetzten. Doch nicht du warst es, die bereute. Es ist eine OsamuxReader F...