Du bemerktest gar nicht, wie dir die Tränen heiß über die Wangen liefen, als du den Bahnhof in Osaka verlassen hattest. Dass dich all das immer noch so mitnahm, war nicht gut. Du kamst zurecht, mit allem. Wieso musste dein Vater alles wieder aufkeimen lassen?
Ohne weiter darüber nachzudenken, trugen dich deine flinken Beine an einen bestimmten Ort. Du standest unmittelbar vor Onigiri Miya, doch zögertest einzutreten.
So.. wolltest du dich nicht bei Osamu blicken lassen. Was er wohl von der denken würde..
Somit drehtest du dich sofort um, doch das Klingeln der sich öffnenden Türe ertönte und jemand hielt dich am Handgelenk fest.
Schnell blinzeltest du die restlichen Tränen weg, doch dies blieb ihm nicht unbemerkt.
„Wohin gehst du?", fragte Osamu dich wie selbstverständlich. Er sah dir deine bedrückte Laune an und auch deine Tränen unterlaufenen Augen bemerkte er. Doch dazu sagte er nichts. Wie sollte er denn auch?
„I-Ich hab die Zeit vergessen.. Ren.. Ren muss abgeholt werden..", das war zumindest die halbe Wahrheit.
„Warte kurz! Wehe du gehst", sagte er in Eile und stieg erneut über die Türschwelle. Er hatte seine Schürze abgelegt und Hiro mitgeteilt, dass er kurz weg sei. In dieser Verfassung, würde er dich nirgends alleine hingehen lassen.
•
„MAMAAAA", rief dir dein Sohn entgegen und seine Augen strahlten, als er den Mann neben dir erblickte. Sofort sprang er Osamu an und klammerte sich wie ein Äffchen, an den Restaurantbesitzer. Entschuldigend sahst du ihn an, doch er lächelte dir nur warm entgegen.
„Amami-san, pünktlich wie immer", lobte dich Ren's Lehrerin. „Vorbildlich wie sie Arbeit und perfektes Zeitmanagement unter einem Hut bringen können", staunte sie und ließ dich verlegen den Hinterkopf reiben. „Ehrlich gesagt, war ich heute noch nicht arbeiten.. da muss ich nachher noch vorbeischauen", nicht dass es sie etwas angehen würde, doch irgendwie hattest du das Bedürfnis dich rechtfertigen zu müssen. Vielleicht lag es auch an dem Lob, welches nicht zutraf.
„Ist das etwa-", ihr Blick fiel auf deinen Begleiter. Du wusstest sofort, was ihr durch den Kopf gehen musste. Somit fielst du ihr unhöflicherweise ins Wort, bevor sie die Situation noch peinlicher gestalten konnte.
„Nein, nein. Er.. er ist ein Freund", sagtest du und blicktest sanft in seine Richtung. So wie er mit Ren umging, erwärmte dein Herz. Osamu ließ es sich zwar nicht anmerken, doch bekam er das Gespräch zwischen euch beiden mit.
Gemeinsam hattet ihr das Schulgelände verlassen und begabt euch auf den Rückweg.
Ren nörgelte bereits, dass er Hunger hatte und unbedingt Onigiri von Osamu essen möchte. Du konntest nicht abstreiten, dass der kleine Racker definitiv gutes Essen vertragen könnte.
Somit ließt du dich auf seine Bitte ein und auch Osamu schien darüber erfreut zu sein.
Ren tapste vor euch her und ein nachdenklicher Blick deinerseits, musterte den Asphalt unter euch. Dein Nebenmann sah dich besorgt an. Irgendetwas stimmte nicht und außerdem ist ihm nicht entgangen, dass du meintest du wärst nicht auf der Arbeit gewesen. Ob etwas vorgefallen war? Er machte sich Sorgen..
„Wenn du reden will-", er konnte noch nicht einmal seinen Satz zu Ende führen, als eine Männerstimme an eure Ohren drang.
„Risa?"
Dein Herz pochte unaufhaltsam gegen deinen Brustkorb. Deine Atmung wurde schneller und unausgeglichen. Unter all den Menschen in Japan, musste es ausgerechnet einer von ihnen sein. Einer von den Menschen, die du gemieden hattest.. jahrelang.
Du hobst deinen Blick und sahst die fassungslosen, grünen Augen, die dir entsetzt entgegenblickten. Er war wohl genauso überrascht dich ausgerechnet in Osaka anzutreffen, obwohl ihr beide eigentlich aus Miyagi wart.
Osamu hingegen runzelte die Stirn. Natürlich war ihm deine steife Körperhaltung aufgefallen. Wenn du davor schon angespannt warst, dann gab dir der junge Mann den Rest.
Ihm ist auch nicht entgangen, dass er dich beim Vornamen nannte. War er ein Freund? Aber wieso reagiertest du dann so?
Deine Gedanken kreisten wild umher. Wieso musste das passieren, wieso musste das ausgerechnet dir passieren. Ausgerechnet während du mit Ren unterwegs warst. Als dein Blick zu besagtem Kind fiel, folgte dein Gegenüber deinen Blick und seine Augen weiteten sich augenblicklich.
Irgendetwas musstest du sagen, doch das einzige was du zustande brachtest war..
„H-Hajime"
DU LIEST GERADE
Decisions - Miya Osamu x OC/Reader
FanfictionIst es vielleicht zu spät, seine Entscheidungen zu hinterfragen oder sie gar zu bereuen. Eine gescheiterte Beziehung, ein völlig neues Leben. Damit musstest du dich auseinandersetzten. Doch nicht du warst es, die bereute. Es ist eine OsamuxReader F...