Achtundzwanzig

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„Was meinst du damit?", verwirrt sahst du deinen Gegenüber an. Wollte er etwa die Schuld dir zuschieben? Oder was meinte er damit.

„Ich hab nicht Schluss gemacht, weil ich dich als Hindernis meiner Karriere empfand.. ich hab dich wirklich geliebt Risa.. das musst du mir glauben", und wenn er genau darüber nachdachte.. waren diese Gefühle auch bis heute nicht ganz verschwunden.

Hin und wieder ging er mit einigen Frauen aus. Vor allem die in Argentinien hatten das gewisse Etwas. Doch irgendetwas fehlte ihm immer. Sie waren nicht du. Sein Fehler, dich wegzustoßen, war ihm schon kurz nach seiner Ankunft in Argentinien bewusst geworden. Er versuchte sich abzulenken, doch vergeblich. Letztendlich saß er wieder mit dir an einem Tisch und spürte das Flattern in seiner Magengegend, sobald er in dein Gesicht sah.

Du hattest auf seine Aussage immer noch nicht geantwortet. Du wusstest auch nicht, ob du ihm Glauben schenken solltest.. oder überhaupt konntest. Im Nachhinein so etwas zu äußern, war einfach. Dass er dir dein verliebtes Herz rausgerissen hatte, machte das Verzeihen auch nicht leichter.

„Egal.. du würdest es nicht verstehen", murmelte er und du gingst einfach nicht mehr darauf ein. Seufzend lehntest du dich zurück. Es ist besser so.

Oikawa bestand darauf, euch nach Hause zu bringen. Bis zur Haustüre. Diese schlosst du auf und nachdem er sich von Ren verabschiedet hatte, rannte dieser schon rein.

„Danke", kam es etwas leise von Oikawa, der eurem Sohn verträumt hinterhersah.

Fragend hobst du eine Augenbraue. Du wusstest nicht, für was er sich bedanken wollte. Als hätte er deine stumme Frage verstanden, antwortete er dir.

„Dass ich ihn sehen darf.. und dass du ihn zu dem Jungen erzogen hast, der er heute ist. Er ist wundervoll.. Danke dafür Risa. Du bist eine tolle Mutter!"

Die Röte schoss dir ins Gesicht und bei seinen Worten schlug dein Herz plötzlich schneller gegen deinen Brustkorb. Dieser Idiot wusste, wie er dich in Verlegenheit bringen konnte. Wissend legte sich ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen.

„Bis dann Risa-chaaan", sang er fröhlich und ließ dich mürrisch 'Idiot' brummen.

Ein teuflisches Grinsen zuckte an deinen Mundwinkeln, ehe du dein Handy zur Hand nahmst.


»Hajimeee.. Trashykawa ärgert mich wieder.. hau ihn doch bitte mal..«


Unbewusst dachtest du an eure gemeinsame Schulzeit zurück. Es war schon ziemlich amüsant mit den beiden und auch mit dem restlichen Volleyballteam.

„Ich bin wieder zuüüüück, hast du mich schon vermisst Iwa-cha- AUUUU", schmerzerfüllt rieb sich Oikawa den Hinterkopf.

„Für was war das denn?", schmollte er und die pochende Ader an Iwaizumi's Schläfe, sah ziemlich bedrohlich aus.

„Sei froh dass sie mit dir redet, also hör auf sie zu ärgern!"

Oikawa's Augen wurden schlagartig groß. Dieses kleine Biest, dachte er sich. Da hattest du dich tatsächlich bei seinem besten Freund beschwert. Doch er konnte das kleine Grinsen nicht aus seinem Gesicht schlagen. So wie früher.., kam es ihm in den Sinn.

„Grins nicht so dämlich, Shittykawa!", Iwaizumi verpasste ihm noch eine.

„Gott", stöhnte er genervt auf. „Ich fühle mich wie in der Oberschule.. ist das nervig mit euch beiden..", brummte er. Doch als er sich umdrehte, schlich sich auch ihm ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Er liebte euch beide damals schon. Doch zugeben würde er das nie.

Was keiner wusste war, dass es auch Iwaizumi hart traf, als ihr beiden euch getrennt hattet. Für ihn hattet ihr beide einfach zusammen gehört. Mit ein Grund, wieso er so sauer auf seinen besten Freund war. Vor allem, weil er daran Schuld war, dass du so gelitten hattest. Eure Abwesenheit war auch der Grund, weshalb er schlussendlich sein Studium in den Staaten fortgeführt hatte. Er musste auch selbst mit der neuen Situation klarkommen. Seine beiden besten Freunde getrennt und nicht mehr in Reichweite.

Doch ihr wart nun mal keine 17 mehr. Es sind viele Jahre vergangen. Es wurden viele Herzen gebrochen, sodass ein Zurück kaum möglich war. Doch das musste auch gar nicht sein. Er wollte einfach nur dass ihr beiden glücklich seid. Das durfte auch unabhängig voneinander sein.

Du hattest bereits einen kleinen Schritt in diese Richtung gemacht, indem du dich auf Miya Osamu eingelassen hattest. Iwaizumi konnte nicht leugnen, dass ihm das Strahlen deiner Seelenspiegel gefehlt hatte. Umso glücklicher war er darüber, dass du anscheinend wieder Halt gefunden hattest. Das hattest du in seinen Augen nämlich verdient.

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt