einunddreißig.

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Jungkook

„Mh, diesmal gefällt mir dein Einkauf schon besser. Versuchst du etwa Kochen zu lernen?"
Schmunzelnd blicke ich den süßen Studenten an und ziehe dann den Salat über den Scanner. Diesmal ist doch tatsächlich mehr Gemüse dabei, aber mir ist ohnehin aufgefallen, dass er sich ehrlich bessert. Nicht das ich viel Ahnung hätte, aber die Anzahl der Fertiggerichte hat sich definitiv verringert.

Er wird etwas rot und zuckt mit den Achseln. „Mh naja, du hast mich vielleicht ein bisschen inspiriert", gibt er dann verlegen zu und ich beginne zu grinsen.
„Wenn du noch zehn Minuten wartest, dann helfe ich dir alles nach Hause zu tragen. Ich hab dann nämlich Feierabend und noch nichts vor."

Absolut gelogen, ich habe eigentlich was vor, und zwar den Kerl zu bearbeiten, der schon eine halbe Ewigkeit bei mir im Keller festhängt. Ich kann sein dämliches Gesicht langsam nicht mehr ab, jetzt wird er sogar überall in den Nachrichten ausgestrahlt, weil er schon lang genug verschwunden ist.

Aber die Chance auf einen Nachmittag mit Taehyung lasse ich mir nicht entgehen.
Der Student lächelt jetzt ehrlich erfreut und reicht mit dann ein paar Scheine.
„Sehr gerne. Dann hab ich jemanden, der das Zeug auch vernünftig schneiden kann. Bei mir wird alles immer unterschiedlich groß", schmollt er und bedankt sich dann, als ich ihm das Wechselgeld reiche.

Natürlich kann ich bombastisch mit einem Messer umgehen, was ist schon eine Möhre oder Paprika im Vergleich zu einem Knochen?

„Kein Ding. Ich mach's dir so, wie du willst."
Ich zwinkere ihm zu, er wird endgültig rot und meine Gedanken sind schon längst nicht mehr beim Gemüse.

„A-Also bis gleich, ich warte dann am Eingang...", murmelt er noch schnell und macht sich sofort mit der Tüte in der Hand aus dem Staub. Der nächste Kunde sieht uns angeekelt an, aber ich habe immer noch ein Lächeln auf den Lippen und sitze die letzten Minuten wie auf heißen Kohlen.

Nach Schichtende renne ich förmlich in den Mitarbeiterraum um mich umzuziehen, nochmal Deo aufzulegen und meine Haare zu kontrollieren. Jimin, der mit mir Schluss hat, sieht mich fragend an, aber bevor er auch nur irgendetwas sagen kann, winke ich ihm schon hektisch zu und beeile mich, aus der Umkleide zu kommen. „Bis morgen! Oder wann auch immer." Keine Ahnung wie seine Schichten sind.

„So schöner Mann, das nehme ich dir ab", lache ich dann, als ich etwas außer Atem bei Taehyung ankomme und dem immer noch verlegenen Studenten die Tüte aus der Hand nehme.
„Danke dir, aber musst du nicht", nuschelt er und ich winke ab. „Das Mindeste was ich für dich tun kann. Also - was ist dein Plan für heute?"

„Eigentlich wollte ich später nur kochen und ein bisschen raus, an die frische Luft. Außerdem soll es diese Woche in der Stadt eine kleine Ausstellung geben, in der man Abzüge alter Filmplakate kaufen kann. Da würd ich gerne vorbei." Wir laufen über den Parkplatz und in Richtung seiner Wohnung.

„Das klingt nach einem richtig guten Date. Ich bin dabei", entscheide ich nochmal und er lacht. „Erst sich selbst einladen und dann ein Date draus machen? Frech!"
„Wieso - hast du doch das letzte Mal auch. Und es ist ganz schon happy geendet", zwinkere ich ihm zu und er haut mir spielerisch beleidigt auf die Schulter.

„Das ist quasi was anderes!"
„Ach, inwiefern?"
„Das verstehst du nicht!"
Ich ziehe ihn den Rest des Weges nur weiter auf und spekuliere darüber, ob er mich dieses Mal wohl die ganze Nacht bleiben lassen würde.

habt ihr auch so ein Genre, von dem ihr niemals sagen könnt, dass ihr es gut findet? .

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