neunundvierzig.

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Jungkook

Der hat ja echt mal einen an der Waffel. Ich weiß ja, dass Taehyung so ein kleiner Verrückter ist, aber anscheinend hat er einen erstzunehmenden Knacks im Hirn nach der Sache mit mir bekommen.

Seufzend schmeiße ich mich auf mein Bett und schaue auf meinen Koffer, den ich eben aus dem Hausflur geholt habe. Da ist alles drin, was mich das letzte Jahr begleitet hat. Ein einsames Leben und absolut nicht schön. Dieses Gefühl von Getriebenheit und Flucht wünsche ich keinem, auch wenn ich natürlich selber Schuld dafür trage.

Welcher Idiot lässt sich auch erwischen?

Zumal nicht nur ich durch den ganzen Scheiss Probleme bekommen habe. Natürlich haben die Schnüffelnasen von der Polizei alles, was sie in meinem Haus finden konnten, genau unter die Lupe genommen und dabei fällt insbesondere Hoseoks und meine langjährige Freundschaft ins Auge.

Und leider rennen die Leute nicht mit ihren noch intakten Händen vor ihren Augen rum und konnten sich vieles zusammenreimen.
Hoseok musste sich so vielen Befragungen stellen, war teilweise in Untersuchungshaft, aber hat es letztlich besser gemacht als ich. Mehr Verstecke, schlauere Schachzüge und ein bisschen Erpressung und Bestechung.

Leider hat dadurch unsere Freundschaft echt gelitten und durch die große räumliche Distanz konnte ich auch keine großen Gesten reißen, um wieder auf seine gute Seite zu kommen. Daher bin ich quasi ganz alleine. Eigentlich müsste ich das gewohnt sein, aber sonst hatte ich wenigstens Hoseok an meiner Seite, ein gewohntes Land mit gewohnten Sitten und ein Haus, in dem ich aufgewachsen bin.

Die Einsamkeit hat sich dort nie schlecht angefühlt.
Aber drüben, in den fremden Ländern, egal wie schön sie waren, war ich einfach nur verloren.

Umso glücklicher bin ich, jetzt hier zu sein und ein verstecktes Leben zu beginnen.
Wer weiß, was daraus wird.
Meine erste Aufgabe wird es wohl sein, Taehyungs blindes Vertrauen zu gewinnen, denn das kann ich sehr gut gebrauchen.

Diese Mission wird wohl alles andere als einfach, aber ich habe kein Problem damit, mir auch mal die Finger schmutzig zu machen und so richtig Mühe zu geben.

Ich beginne zu lächeln und schaue hoch an die Decke.
Den kleinen Idioten hatte ich schon echt vermisst. Auch wenn ich ihn am liebsten töten würde, aber ich versuche mich auf dis positiven Dinge zu konzentrieren.

Nämlich, dass mein stures Herz trotz allem immer noch an ihm hängt. Und das seine Finger die einzigen sind, die in meinem Kopf geistern.

Und bis ich herausgefunden habe, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen werde, bleibe ich einfach an der Seite von meinem süßen Polizisten.

Tod oder Leben? Das entscheidet wohl die Zeit.

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