zweiundfünfzig.

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Das schreckliche Erdbeben in Marokko hat mich echt zum Nachdenken gebracht. Eigentlich sollte meine Reise in ein paar Tagen dort weitergehen, ich bin aber sehr hin und her gerissen. Ich habe Freunde dort, denen es zum Glück soweit gut geht, ich weiß aber nun nicht, ob ich nicht lieber auf den Kanaren bleibe und viel Geldverlust für Sicherheit in Kauf nehme. Mein Opa hat früher immer gesagt, dass man alles im Leben wiederbekommen kann, außer Gesundheit.

Mir wird ehrlich schlecht dabei wenn ich mir vorstelle, wie viele Hunderte von Menschen dort auf so grauenvolle Weise umgekommen sind und ich fühle mich räudig bei dem Gedanken, jetzt dort als Touri hinzureisen, während sich das Land in so einer Ausnahmesituation befindet.

Also hier ein „aufmunterndes" Kapitel, mal etwas ohne tiefe Gedanken und kein Fokus auf die mentalen Probleme, die unser süßer Tae ja nun leider hat.








Taehyung

Mit großen Augen starrt Jungkook mich an und lässt seinen Blick langsam über meine Halbnackte Erscheinung schweifen. Ich stehe mit verschränkten Armen vor ihm, aber trotzdem bleibt er bei meiner nackten Brust hängen, bevor er schließlich etwas zu lang auf meine Mitte starrt.

Gut, vielleicht hätte ich meinen Halbsteifen loswerden sollen, bevor ich hier so rübergestiefelt bin.

„Aha, hab ich das also", er zieht amüsiert die linke Augenbraue hoch und stützt sich mit einer Hand im Türrahmen ab. Dabei bringt er seinen Oberkörper näher zu mir, aber ich bleibe standhaft.

Ich bin ziemlich nervös, aber angepisst genug, um wenigstens nicht zurückzuweichen.

„Genau. Als mein Mitbewohner, solltest du Rücksicht auf mich nehmen, vor allem wenn du... Befriedigung suchst", bestimme ich und lecke mir einmal über meine plötzlich so trockenen Lippen.

Wieder wandert sein Blick zwischen meine Beine und ein Grinsen ziert seinen süßen Mund.
„Oh, ich verstehe. Ich hätte also mehr Rücksicht nehmen sollen."

Er tritt noch ein Stück näher und ich atme erleichtert aus. Meine Defensiv verschränkten Arme lasse ich entspannt fallen, zufrieden darüber, dass es keinen Konflikt mit ihm gibt.

„Puh, okay. Ich bin froh das du das verstehst. Also dann, gute Na-"

Jungkook schlingt seinen rechten Arm um meine Taille und zieht mich ruckartig zu sich heran.

Erschrocken quieke ich recht unmännlich auf und pralle gegen seine trainierte nackte Brust, meine Hände lege ich dabei beinahe reflexartig auf seine Hüftknochen.

Verdattert starre ich ihn an und er beißt sich auf die Unterlippe.
„Zugegeben, ich wusste nicht das du momentan an so etwas interessiert bist. Aber du solltest wissen, dass ich die Zeit die wir hatten nicht vergessen habe."

Seine linke Hand legt er zärtlich an meine Wange, seine rechte bleibt auf meinem unteren Rücken und sein Gesicht ist meinem auf jeden Fall viel zu nahe.

Mein Herz stolpert und ich bekomme fast keine Luft mehr, als ich mich von ihm losreiße und ihm einmal empört auf die nackte Brust haue.

„Gehts dir noch gut? Ich will nichts mehr von dir! Ich wollte doch nur schlafen!", zische ich empört und er reibt sich deutlich gekränkt über den roten Abdruck auf seiner Haut.

„Und dann kommst du mit einer Latte zu meiner Zimmertür?", fragt er fast schon verächtlich und meine Wangen werden heiß. „I-Ich hatte nicht so etwas im Sinn", murmele ich und nehme noch einen Schritt zurück, aber Jungkook beginnt schon wieder zu grinsen.

„Das kannst du dir gerne einreden, süßer Polizist. Aber ich habe deine Blicke auf mir gemerkt. Ich weiß, welche Wirkung ich auf dich habe. Und du wirst mir nicht ewig widerstehen können."

Kratzbürstig möchte ich etwas erwidern, aber da tritt er schon zurück in sein Zimmer, eine Hand auf seiner Türklinke.
„Also dann, ich beende was ich angefangen habe. Und keine Sorge, ich denke dabei nur an dich."

Damit zwinkert er mir zu und schmeißt die Tür ins Schloss.

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