vierzehn.

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tut mir leid für die lange Wartezeit, aber mich hat's ziemlich mies mit Covid erwischt (ja, den Bumbs gibt es auch noch. Kam ich auch erst drauf als das beste am Burger die olle Zwiebel war).

Jungkook

„So ein Mist!"
Fluchend lege ich das Skalpell zur Seite und betrachte den ausgefransten Finger vor mir. Am Rand ist die Haut total zottelig aufgeschnitten und am Knochen bin ich öfter komisch abgerutscht. Ich muss definitiv in eine scharfe Knochensäge investieren, die wenn möglich keine allzu starken Riffeln hinterlässt.

Genervt trete ich einen Schritt von meiner Arbeit zurück und schließe einmal die Augen, um mich zu beruhigen. Vor einer Weile bin ich von Taehyung wiedergekommen und um mich zu beruhigen, wollte ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Aber leider kann ich mich so gar nicht konzentrieren.

„Der Junge hat vielleicht Mut", murmele ich zu mir selbst und streife mir dann meine Handschuhe von den Fingern. Mein neuester Fingerträger hat die Prozedur bisher nicht überlebt, er läuft mir also nicht weg und ich kann für heute Schluss machen. Hier unten im Keller ist es auch kühl genug, immerhin muss ich so nicht noch in eine extra Leichenkühlung investieren. Das wäre dann ja doch aufgefallen.

Missmutig gehe ich nach oben und versuche dabei meine kreisenden Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Mir hat der Kuss mit Taehyung viel zu sehr gefallen - so sehr, dass ich daheim erst einmal selbst Hand anlegen musste, um mir die Erleichterung zu verschaffen, die ich gerne mit ihm gemeinsam genossen hätte.

Unglaublich, dass sich seine Lippen so gut anfühlen können - aber auch unglaublich, dass das überhaupt passiert ist. Niemals auf die Fingerträger einlassen! Ist das denn so schwer, eine meiner wenigen Regeln einzuhalten? Anscheinend für mich schon, denn mir geht der Weiche und einladende Mund des Studenten nicht mehr aus dem Kopf.

Ich hole mir erstmal ein Glas Wasser aus der Küche und schmeiße mich dann im Wohnzimmer auf die Couch. Immer noch unzufrieden mit mir selbst beginne ich, durch die verschiedenen Fernsehkanäle zu zappen und bleibe schließlich bei den Nachrichten hängen. Oh hallo, ein Bericht über mich.

Ich lehne mich gespannt zurück und kann immer nur wieder den Kopf schütteln. Die Polizei ist mir bisher noch nicht auf die Schliche gekommen und hat außerdem ein ganz falsches Bild von mir. Sie geht davon aus, dass ich ein Kerl um die 45 bin - naja, immerhin das Geschlecht haben sie rausfinden können. Aber wie genau ich meine Opfer wähle und aussuche, wissen sie noch nicht.

Dabei liegt es doch auf der Hand - höhö.

Da ich nicht regelmäßig zuschlage und meine Opfer meist vor der Entsorgung fachgerecht verstümmele, haben sie eine schwere Zeit herauszufinden, wer die Leiche vor ihnen überhaupt ist. Herausgebrochene Zähne, verbranntes Gesicht und dank fehlender Finger keine Fingerabdrücke. Und manchmal zerstückele ich sie noch aus Spaß, um die einzelnen Teile im ganzen Land zu verteilen.

„Ich bin einfach ein Genie", murmele ich selbstgefällig und schaue weiter den Bericht über den Serienmörder, der ganz Korea seit fast einem Jahrzehnt in Atem hält.

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