WincentNun sind schon einige Stunden vergangen und Ellis Muttermund ist nun 7cm offen. Sie ist richtig fertig. Die Wehen werden jedes Mal gefühlt viel schlimmer. Mittlerweile haben schon 11:00 Uhr und Elli kämpft schon seit knappen 10 Stunden. Aber sie macht das so unfassbar toll. Ich bin so unglaublich stolz auf sie. ,,Elli, wenn du es nicht mehr aushältst, können wir auch über weitere Schmerzmittel sprechen", sagt Hebamme Jule, als Elli wieder vor Schmerzen weint. ,,Ich halte es nicht mehr aus. Mein Rücken tut auch unglaublich weh", weint sie. ,,Shh, dann lass dir was geben", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Hebamme klärt Elli über eine PDA auf und Elli willigt ein. Kurz darauf kommt der Anästhesist und erklärt nochmal alles. Elli soll sich an die Bettkante setzen und einen Buckel machen. Während einer Wehe bekommt sie einen kleinen Schlauch in den Rücken gelegt und dadurch kann ihr starkes Schmerzmittel verabreicht werden. ,,Alles ist gut", hauche ich und streichle ihr durchs Haar. Gottseidank wirkt die PDA sehr schnell und Elli kann sich seit Stunden endlich mal ein bisschen entspannen. ,,Ich bin so müde", murmelt sie und schließt ihre Augen. ,,Ruh dich ein bisschen aus", lächelt die Hebamme und streichelt ihr übers Bein. ,,Jetzt kannst du es ein bisschen ausnutzen", sagt sie und kontrolliert die Herztöne des Kleinen. ,,Ist mit ihm alles gut?", frage ich leise, denn Elli ist schon eingeduselt. ,,Ihm gehst super", antwortet sie und schreibt etwas auf. Ich greife nach meinem Handy und update erstmal Mama. Plötzlich nehme ich ein Babygeschrei im Nebenzimmer wahr und sofort bekomme ich eine Gänsehaut. ,,Da wurde jemand willkommen geheißen"; lächelt Jule und öffnet ein bisschen das Fenster. Irgendwann wird Elli durch eine Wehe wieder wach, aber diesmal ist sie nicht allzu schlimm. ,,Ich kann nicht mehr", haucht Elli und zerdrückt fast meine Hand. ,,Du machst das so toll", flüstere ich und streiche ihr eine verschwitze Haarsträhne hinters Ohr.
,,Dein Mann hat recht. Du machst das richtig gut und den Rest schaffst du jetzt auch noch", ermutigt sie Jule. Ich hole ein kleines Tuch und mache es feucht. Damit setze ich mich hinter Elli und wische ihr ein bisschen Schweiß von der Stirn. ,,Das tut gut", seufzt sie und schließt die Augen, aber schon kommt die nächste Wehe. Kurz nach 13:30 Uhr ist wieder Schichtwechsel und nun ist Hebamme Katharina für uns zuständig. Gegen 14:30 Uhr kommt sie rein und untersucht nochmal den Muttermund. ,,Okay, jetzt geht es in den Endspurt. Er ist vollständig offen", lächelt sie und zieht sich die Handschuhe aus. Und ich? Ich fange unkontrolliert an zu zittern. ,,Ist alles gut Wincent?", fragt sie und schaut mich an. ,,Ja", stammle ich. ,,Setz dich mal bitte hin. Nicht das du mir jetzt hier umkippst", erwidert sie und drückt mich auf den Stuhl. ,,Ich ruf jetzt mal die Kinderärztin an, das sie dazu kommt und dann gehen wir in die Zielgerade", lächelt sie und geht kurz aus dem Raum. Ich greife nach meinem Red Bull und trinke erstmal einen Schluck. Mein Gott Wincent, bleib jetzt ruhig. Wenig später kommt Katharina wieder zurück. ,,So Elli, bei der nächsten Wehe presst du nach unten." ,,Ich weiß nicht wie", sagt Elli panisch. ,,Ganz ruhig, wir machend as zusammen. Aber du merkst das auch", spricht sie sanft auf sein ein. Und schon kommt die Wehe. Elli greift nach meiner Hand und presst mit ihrem ganzen Körper. Während der Wehe kommt die Ärztin rein und stellt sich bei mir vor. Nach der zweiten Presswehe, die noch heftiger war, schaut Katharina unten nach. ,,Da ist das Köpfchen", lächelt sie und ich muss mich daraufhin erstmal hinsetzen.
,,So Elli, bei der nächsten Wehe ist euer kleiner Mann da", spricht Katharina und ermutigt meine Frau nochmal. Ein paar Minuten später bekommt sie die nächste Presswehe und Katharina fummelt unten etwas herum und plötzlich hören wir es: Der Schrei von unserem Kleinen. ,,Herzlichen Glückwunsch", lächelt die Ärztin und schaut nach dem Kleinen. Elli und ich weinen los und fallen uns erstmal um den Hals. ,,Auf den ersten Blick sieht er ganz schön fit aus", lächelt die Ärztin. ,,Ich glaube da will jemand kuscheln", flüstert Katharina und legt das kleine Bündel auf Ellis Brust. ,,Hallo", flüstert Elli und streichelt ihm über die Wange. Und ich stehe einfach nur daneben und kann es nicht fassen. ,,Der Papa ist fix und fertig", lacht die Ärztin. ,,Das bin ich", hauche ich und setze mich an die Bettkante. ,,Er ist wunderschön", flüstere ich und hauche Elli einen Kuss auf die Stirn. ,,Das ist das schönste Geschenk, das du mir jemals machen konntest", flüstere ich mit Tränen in den Augen. ,,Habt ihr schon einen Namen?", fragt Katharina. ,,Ja, Paul", lächelt Elli und haucht ihm einen Kuss auf die Stirn. ,,Auch wenn ich den Moment ungern unterbreche, aber ich müsste Paul nun mitnehmen", sagt die Ärztin und schaut uns mitleidig an. ,,Darf Wincent mit?", fragt Elli leise. ,,Ja", antwortet sie. ,,Und du?", frage ich Elli besorgt. ,,Schatz, geh mit unserem Sohn. Er braucht dich nun mehr. Sei bitte für ihn da. Ich schaffe das hier", flüstert sie. ,,Okay, ich liebe dich. Bis gleich", sage ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Ärztin hat den Kleinen mittlerweile in ein Wärmebettchen gelegt und wartet auf mich.
DU LIEST GERADE
Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommen
FanfictionElli und Wincent haben viele Hürden überwunden, doch endlich scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein. Ihre Liebe hat sie durch stürmische Zeiten getragen, und nun sind sie bereit, den nächsten Schritt zu gehen: Das Paar erwartet voller Vorfreude...