Wincent,,Morgen", lächelt Shay und kommt in die Küche. ,,Guten Morgen", sage ich leise und füttere Paul weiter. ,,Da hab aber jemand Durst", schmunzelt sie und holt sich eine Tasse aus dem Schrank. ,,Hast du gut geschlafen?", fragt sie und dreht sich wieder zu mir um. ,,Naja. Paul hatte eine sehr unruhige Nacht. Aber sonst ging es." ,,Fährst bestimmt gleich zu Elli oder?" ,,Wird heute später. Sie hat heute Morgen noch ein MRT und ein paar Untersuchen." ,,Ich würde auch mal gerne zu ihr", murmelt sie und trinkt einen Schluck. ,,Dann frag doch mal Mama ob ihr euch abwechselt. Dann kann sie hier bleiben bei Paul und du fährst mit zu Elli", schlage ich vor und hebe Paul hoch, sodass er sein Bäuerchen machen kann. ,,Gerne, würde sie gerne sehen", sagt sie leise und schaut mich mit einem traurigen Blick an. ,,Das tut bestimmt gut. Wenigstens zu sehen das sie lebt", lächle ich gequält und schaue sie an. Nickend rührt sie in ihrem Joghurt herum. Als ich ihren traurigen Blick bemerke, stehe ich auf und gehe zu ihr. ,,Hey, sie ist stark okay?", flüstere ich und streichle ihr über den Rücken. ,,Sie ist wie eine Schwester für mich. Wenn sie...", schluchzt sie plötzlich und vergräbt sich an meiner Brust. ,,Shh, das wird sie nicht Shay. Ihre Werte sehen gut aus. Ich glaube du gehst heute wirklich mit. Sie zu sehen tut dir gut", murmle ich und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. ,,Ja", haucht sie und legt ihre Arme um mich. ,,Aber nicht erschrecken, sie ist noch sehr schwach. Aber das ist ganz normal." ,,Hab dich lieb Wiwi", flüstert sie und kuschelt sich an mich. ,,Ich hab dich auch lieb." Als es Paul im Hochstuhl zu langweilig wird, lege ich ihn ein bisschen auf die Spieldecke und widme mich ein bisschen dem Haushalt. Um kurz vor 13:00 Uhr klingelt es an der Haustür. ,,Hey Mama", höre ich Shay und kurz darauf steht schon Mama vor mir. ,,Hey Großer, alles gut?" ,,Ja soweit und bei dir?" ,,Ja, hab nur bisschen unruhig geschlafen." ,,Mama, würdest du heute bei Paul bleiben. Ich werde Shay gerne mitnehmen. Sie macht sich total Sorgen um Elli. Ich glaube, es wäre mal gut wenn sie sie sehen würde", sage ich und lege Paul in die Federwiege.
,,Willst du mitgehen?", wendet sie sich an meine Schwester. ,,Ja", sagt diese leise. ,,Gut, dann bleib ich hier", lächelt Mum und schält sich aus ihrer Jacke. ,,Ich geh mich schnell fertig machen", sage ich und gehe nach oben. Nach einer schnellen Dusche ziehe ich mich an und packe für Elli ihr Kissen und ihre Decke ein. ,,Shay bist du soweit?", frage ich und stelle die Tasche unten ab. ,,Wir können los." Paul liegt bei Mama im Arm und strahlt mich an. ,,Ich fahr jetzt mal zu Mama. Hab dich lieb und benimm dich", schmunzle ich und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn. ,,Sag ich einen schönen Gruß von mir", spricht Mama, als sie uns noch zur Haustür begleitet. ,,Dann wollen wir mal", seufze ich und starte den Motor. ,,Wir müssen bestimmt aufpassen oder?", fragt Shay vorsichtig. ,,Wie meinst du?" ,,Ellis Immunsystem ist ja gerade ganz unten." ,,Ja genau. Die Schutzmaßnahmen sind schon groß." ,,Sie ist bestimmt auch traurig, dass Paul nicht zu ihr kann oder?" ,,Mmh", murmle ich und fahre auf die Autobahn. Eine halbe Stunde später fahre ich auf den Parkplatz des Klinikums. ,,Dann wollen wir mal", seufze ich und schließe das Auto ab. ,,Alles gut?", frage ich leise und lege einen Arm um meine Schwester. ,,Hab nur ein bisschen Angst sie zu sehen. Auch wenn ich die Ausbildung mache, ist es bei Angehörigen doch was anderes." Aufmunternd lächle ich sie an und drücke den Aufzugknopf.
Auf der Station angekommen, heißt es wieder anziehen. ,,Diese Dinger hasse ich am meisten", stöhne ich und richte mein Haarnetz. ,,Ich auch", kichert sie und reicht mir die Handschuhe. ,,Dann mal rein mit uns", murmle ich und ziehe mir noch den Mundschutz an. Als wir Ellis Zimmer betreten, lächelt sie uns schon leicht an. ,,Hey Schatz", sage ich leise und greife nach ihrer Hand. ,,Hey", haucht sie und schaut meine Schwester an. ,,Schön dich zu sehen." ,,Geht mir auch so. Wie gehts dir?", fragt Shay und bleibt am Bettende stehen. ,,Es geht. Die Schmerzmittel bewirken Wunder", schmunzelt meine Frau und drückt meine Hand. ,,Ruh dich einfach aus. Das ist das Beste was du machen kannst." ,,Wie geht es Paul?", fragt sie leise und schließt erschöpft ihre Augen. ,,Dem gehts gut. Ich glaube er vermisst dich ein bisschen." ,,Hast du schon gefragt wann du ihn mal mitbringen kannst?" ,,Da müssen wir leider noch ein bisschen warten Schatz. Das Risiko ist zu hoch." ,,Ich weiß", seufzt sie leise und lächelt mich gequält an. ,,Ich würde dich so gern küssen", flüstert sie. ,,Ich dich auch. Aber auch damit müssen wir leider noch warten." Nickend kuschelt sie sich wieder in ihr Kissen. ,,Ich hab dir dein Kissen und deine Decke von daheim mitgebracht. Das ist vielleicht bisschen schöner." ,,Du bist wirklich der Beste", lächelt sie.
Shay und ich haben die kompletten drei Stunden Besuchszeit bei Elli verbracht. Mittlerweile sind wir schon wieder daheim. Mama und Shay haben sich auch schon verabschiedet. Aber gleich bekomme ich schon Besuch von Johannes. ,,Wollen wir vielleicht noch Baden gehen?", frage ich Paul, als ich nicht weiß was ich noch machen könnte. Gesagt getan gehe ich mit ihm nach oben und mache die Wanne fertig. Drüben in seinem Zimmer ziehe ich ihn aus und kuschle ihn in sein großes Handtuch. ,,Das macht Spaß mmh", schmunzle ich, als er anfängt zu planschen. Er ist wirklich eine kleine Wasserratte. Ich habe als schon Schwierigkeiten ihn festzuhalten. 20 Minuten später gehen wir wieder rüber und ich ziehe ihn wieder an. Gerade als ich die Treppen nach unten gehe, klingelt es an der Haustür. ,,Da ist ja Onkel Johnny schon", lache ich und öffne ihm die Tür. ,,Moin", grinse ich und ziehe ihn in meine Arme. ,,Moin Moin, schön euch zu sehen. Gott, du bist doch schon wieder gewachsen", strahlt er den kleinen Mann an. ,,Ja, das geht schneller als man schauen kann." ,,Willst du ihn nehmen?", frage ich ihn nachdem er seine Jacke ausgezogen hat. ,,Klar", erwidert er sofort und nimmt mir Paul ab. ,,Hast du schon was gegessen?" ,,Ne, bin gleich nach dem Dreh hergefahren." ,,Gut, ich wollte mir eh was bestellen", murmle ich und öffne die Lieferando App.
,,Wie geht es Elli?", fragt Johannes und schaut mich besorgt an. ,,Den Umständen entsprechend gut. Sie ist noch sehr schlapp und braucht viel Ruhe. Wenn wir nicht bei ihr sind, schläft sie fast nur." ,,Das ist klar. So eine Operation steckt man auch nicht so einfach weg." ,,Das stimmt. Ich bin einfach nur so froh, dass der erste Schritt nun hinter uns liegt", seufze ich und setze mich aufs Sofa. ,,Das glaube ich. So eine Transplantation ist schon ein kleines Wunder", murmelt er und setzt sich mit Paul zu mir. ,,Und jetzt wird die Mama schnell fit, dass sie ja mit dir bald herumflitzen kann", grinst Johannes und kitzelt den Kleinen. Lächelnd beobachte ich die beiden und hoffe einfach, dass es wirklich so ist. ,,Am liebsten würde ich sie nach alldem nochmal heiraten", sage ich leise und schaue ihn an. ,,Dann tu das doch", erwidert er und schaut mich eindringlich an. ,,Den Gedanken hatte ich schon öfters, aber gerade in den letzten Tagen ist er nochmal intensiver geworden." ,,Ich fände es eine schöne Idee. Zumal Elli bei eurer Hochzeit auch noch sehr stark eingeschränkt war. Dann könntet ihr nochmal so eure Ehe erneuern, wie er euch das immer vorgestellt hat. So als Zeichen als Neuanfang." ,,Ich glaube, ich muss mir da nochmal Gedanken drum machen", lächle ich. ,,Meine Unterstützung hast du allemal."
Als das Essen eine Stunde später ankam, haben wir dies uns vor dem Fernseher schmecken gelassen. ,,Willst du auch noch ein Bier?", rufe ich ins Wohnzimmer. ,,Da sag ich nicht nein", höre ich Johannes lachen. Mit zwei Flaschen Bier gehe ich zurück und lasse mich wieder neben ihn sinken. Paul habe ich vor einer Stunde hochgebracht. Gerade als er mir von seinem heutigen Dreh erzählt, klingelt mein Handy. Beim Blick darauf, geriet mir das Blut in den Adern.
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Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommen
Fiksi PenggemarElli und Wincent haben viele Hürden überwunden, doch endlich scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein. Ihre Liebe hat sie durch stürmische Zeiten getragen, und nun sind sie bereit, den nächsten Schritt zu gehen: Das Paar erwartet voller Vorfreude...