Kapitel 325

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Wincent

,,Worüber denn?", fragt sie unsicher und setzt sich auf. ,,Über dich, uns", seufze ich und drücke ihre Hand und schaue ihr in die Augen. ,,Schatz, so geht das einfach nicht mehr weiter. Jeder sieht, dass du  nicht mehr kannst. Die Belastung ist einfach ist einfach noch zu groß. Ich habe mit Mama geredet und sie wird jetzt mit den anderen reden. Am Wochenende werden wir uns alle bei Mama treffen und uns zusammensetzen. Wir werden einen Plan aufstellen, dass du einfach entlastet bist. Ich weiß Elli, du liebst deine Geschwister, aber du musst auch an dich und deine Gesundheit denken." Während ich erzähle, muss sich Elli wieder zusammenreißen. ,,Ich weiß", wimmert sie und kämpft gegen ihre Tränen an. ,,Shh, nicht weinen", flüstere ich und ziehe sie an meine Brust. ,,Ich fühl mich aber so schlecht", schluchzt sie und krallt sich in mein Shirt. ,,Das musst du nicht Schatz. Du machst schon so viel und da stößt du nun einfach an deine Grenzen. Du kannst dich einfach nicht mit anderen vergleichen Elisa. Und am Ende gibt es da auch noch Paul." ,,Für ihn will ich fitter werden", haucht sie und schaut mich mit Tränen in den Augen an. ,,Siehst du, aber auch für dich", sage ich und schaue sie liebevoll an. ,,Und eventuell für spätere Geschwister", nuschelt sie und kuschelt sich wieder an meine Brust. ,,Dafür haben wir noch Zeit Elli." ,,Ich weiß." ,,Willst du heute mit zu den Proben kommen oder hier bleiben?" ,,Ich würde gerne mitkommen. Eigentlich möchte ich nicht allein sein." ,,Dann komm mit. Ich habe auch schon abgeklärt, dass wir heute nicht allzu lange machen." ,,Ach Wince, jetzt hast du schon wieder wegen mir etwas bezüglich deinem Job zurückgesteckt", sagt sie und schaut mich traurig an. ,,Süße, ich habe dir auch schonmal gesagt, dass du mir wichtiger bist als mein Job. Und zudem sind wir schon echt weit gekommen, da tut uns ein kurzer Probetag ich schaden." ,,Okay, ich ergebe mich ja", sagt sie leise und ein zartes Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. ,,Hättest eh keine andere Wahl gehabt", lache ich, tippe ihr auf die Nasenspitze und stehe auf. 

Während Elli duschen geht, gehe ich nach unten und bereite uns ein kleines Frühstück zu. Als Elli ein paar Minuten später die Treppen nach unten kommt, hält sie sich an der Brust fest. ,,Alles okay?", frage ich und stelle ihr ein Glas Orangensaft hin. ,,Ja", murmelt sie und setzt sich an ihren Platz. ,,Schatz!", erwidere ich eindringlich und schaue sie an. ,,Mir tut heute richtig die Narbe weh und sie ist auch leicht rot." ,,Willst du zum Arzt?", frage ich besorgt und schneide mein Brötchen auf. ,,Nein. Ich würde erstmal warten." ,,Okay, aber wenn es schlimmer wird, fahren wir." Nickend greift sie nach ihrer Tasse Kakao und trinkt einen Schluck. Nachdem wir zu Ende gefrühstückt haben, machen wir uns fertig für den Tag. ,,Kann ich so gehen?", fragt sie leise und kommt aus dem Badezimmer. Sie steht vor mir und hat einen Hoodie von mir mit einer Loggins an. ,,Natürlich, warum sollst du so nicht gehen können?" ,,Bisschen schlabberig", murmelt sie und lehnt sich an meine Brust. ,,Du siehst trotzdem wunderschön aus, aber ganz so fit bist du heute nicht oder?", frage ich leise und streichle ihr über ihren Rücken. ,,Ja." ,,Dann machst du heute bitte langsam. Wir haben dir auch ein Sofa und da kannst du dich bisschen ausruhen okay." ,,Ja", haucht sie und legt ihre Lippen kurz auf meine. 

Sie geht schonmal runter und packe ihr noch ein paar Sachen ein, unteranderem eine Decke. ,,Können wir los?", frage ich und schlüpfe in meine Schuhe. Nickend steht sie auf und greift nach meiner Hand. Nach einer halben Stunde Autofahrt kommen wir an der Probehalle an und begrüßen erstmal die anderen. ,,So, komm mal mit", wende ich mich an meine Frau und steuere die Treppe an, die auf die Empore führt. ,,Hier kannst du dich bisschen zurückziehen. Hab dir auch ein Decke von daheim mitgebracht", sage ich und lege die Wolldecke aufs Sofa. ,,Ich komme aber noch ein bisschen mit runter", sagt sie leise und schnappt sich ihr Handy.Unten setzt sich sich auf einen der Stühle und hört uns zu, wie wir über das Medley quatschen. ,,Hast du vielleicht noch eine Idee?", frage ich ich Elli leicht verzweifelt. ,,Was hältst du von Kompliment von den Sportfreunden Stiller oder Völlig losgelöst von Major Tom." ,,Ey das sind voll gute Ideen", ruft Manni und holt sein Handy aus der Hosentasche. ,,Auf Elli kann man einfach zählen", zwinkere ich und klopfe den Takt auf meinen Oberschenkeln. Lächelnd schaut sie zu mir und sofort wird mir warm ums Herz. Als wir die Setliste zum ersten Mal durchspielen, sehe ich wie Elli auf einen der Kisten sitzt, mit wippt und leise vor sich her singt. Gerade als wir eine kleine Pausen machen, kommt sie auf mich zu. ,,Ich geh bisschen hoch", lächelt sie und haucht mir einen Kuss auf die Wange. ,,Ist gut." ,,Hä, wo ist Elli?", fragt Manni verrückt, als sie wieder herkommen. Ohne was zu sagen deute ich nach oben und greife nach meiner Gitarre. 

Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt