Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommen

Kapitel 329

Wincent

,,Schatz, was ist los?", fragt Elli besorgt und legt eine Hand auf meinen Arm. ,,Wir müssen nach Hause." ,,Wieso?" ,,Ich möchte es jetzt nicht hier sagen", murmle ich und stecke mein handy wieder ein. Wenn ich es ihr hier sage, wird sie mir zusammenklappen. ,,Wincent, Elli, was ist los?", fragt Mum verwirrt und kommt mit dem Kinderwagen ein Stückchen zurück. ,,Wir müssen nach Hause. Ich erkläre unterwegs was passiert ist", sage ich mit zusammengepressten Zähnen und balle meine Hände zu Fäusten. ,,Schatz, sag mir bitte was los ist", haucht Elli und schaut mich unsicher an. ,,Die Alarmanlage wurde ausgelöst", erwidere ich und schaue sie genau an. Sofort erkenne ich, wie ihr Gesicht entgleist. ,,Wince, ruf die Polizei", erwidert Mum und schaut mich eindringlich an. Mist, daran habe ich gar nicht gedacht. Geistesabwesend krame ich wieder nach meinem Handy und verständige die Polizei. ,,Wir sollen uns auf den Weg machen. Wenn die Streife noch nicht da ist, sollen wir warten", teile ich mit, als ich wieder aufgeregt habe. In Ellis Gesicht ist keinerlei Reaktion zu lesen. ,,Shay, können wir dich mit Paul daheim abladen? Ich möchte eigentlich nicht, dass er in dieser Situation dabei ist", sage ich und schaue zu meiner Schwester. ,,Klar, das ist kein Problem. Elli, willst du auch mitkommen?", richtet sie sich an meine Frau. ,,Nein, ich gehe mit zum Haus." ,,Vielleicht wäre es besser, wenn du mit Shay gehen würdest", sage ich ehrlich und lege einen Arm um sie. ,,Nein, ich möchte mitkommen", murmelt sie und lehnt sich an mich. Gesagt getan, laden wir Shay bei sich zu Hause ab und fahren weiter. Als ich parke, sehe ich schon die Polizisten in der Hofeinfahrt stehen. ,,Sind sie Ehepaar Weiß?" ,,Ja, das sind wir." ,,Also, ihr Verdacht wurde bestätigt. Die Alarmanlage wurde ausgelöst, aber ins Haus sind sie nicht gekommen. Wir haben die Kollegen der Spurensicherung verständigt. Diese werden gleich kommen und mögliche Spüren sichern." ,,Elli, ist alles gut?", fragt Mama besorgt. Als ich meine Frau anschaue, ist sie kreidebleich. ,,Setz dich bitte mal hin", sage ich leise und führe sie zur Treppenstufe.

Kurz bevor der Rest der Polizei ankommt, ruft Elli nach mir. ,,Ich würde gerne mit deiner Mama nach Hause fahren. Mir wird das gerade alles zu viel", seufzt sie leise. ,,Das ist eine gute Idee", antworte ich und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. ,,Oder soll ich hier bei dir bleiben?" ,,Nein, fahr ruhig. Ich schaff das hier allein." ,,Ich haue immer ab", murmelt sie. ,,Schatz, fahr ruhig. Ich verstehe das, dass es dir nicht leicht fällt. Ich komme nach, versprochen." ,,Okay", seufzt sie und kuschelt sich nochmal kurz an mich. ,,Ich liebe dich, so schnell ich kann, komme ich zu dir", flüstere ich lege meine Lippen kurz auf ihre. ,,Ja bitte, ich liebe dich auch", sagt sie leise und löst sich von mir. ,,Ich pass auf sie auf", lächelt Mama und legt eine Hand auf meine Schulter. ,,Danke", murmle ich leise und lächle sie leicht an. Als die beiden weg sind, dauert es auch nicht mehr lange bis alle da sind. ,,Darf ich eigentlich ins Haus?", frage ich irgendwann einen der Polizisten. ,,Natürlich. Aber bitte noch vermeiden Fenster und Türen anzufassen." Also gehe ich nach drinnen und auf direktem Weg nach oben. Dort schnappe ich unsere Koffer und Reisetaschen. Darein schmeiße ich unsere nötigsten Klamotten und auch Pauls Sachen dürfen nicht fehlen. Die trage ich ins Auto und hole von drinnen noch seine Spielsachen. Nach gut 1 1/2 Stunden sind endlich alle fertig und verabschieden sich. ,,Wir melden uns bei ihnen", sagt der Verantwortliche Kripobeamter und fährt ebenfalls vom Hof. Seufzend schließe ich alles ab und steige ins Auto.

Nach einer kurzen Autofahrt komme ich bei Mum an. Kaum habe ich die Haustür aufgeschlossen, kommt Elli in den Flur gerannt und wirft sich in meine Arme. ,,Alles gut, ich bin hier", flüstere ich und schließe sie in meine Arme. ,,Was machen wir jetzt?", fragt sie leise und schaut mich unsicher an. ,,Komm erstmal mit", lächle ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Hey Schatz", lächelt Mama und umarmt mich selbst kurz. Shay liegt mit Paul auf dem Boden und spielt ein bisschen. ,,Mama, könnten wir vielleicht erstmal hierbleiben? Ich fühl mich im Haus gerade sehr unwohl und Elli will ich das eigentlich auch nicht antun. Ich weiß, du hast ich oft die Kids hier, aber wir sind ja auch noch oft auf Tour und bis zum Umzug dauert es auch nicht mehr lange", rattere ich einfach runter. ,,Wince, hol mal tief Luft. Ich hab da mit Elli schon darüber geredet. Natürlich könnt ihr hier bleiben. Ich lass euch doch nicht mehr ins Haus. Dein altes Zimmer unten gibt es ja auch noch." ,,Danke", lächelt meine Frau und umarmt Mama. ,,Ich geh uns dann mal bisschen einrichten", seufzt Elli und haucht mir einen Kuss auf die Wange. ,,Soll ich zu Hause das Beistellbett holen?" ,,Nein, wir nehmen das Reisebett. In den Hotels schläft er ja auch allein im Bett und dann kann er sich auch daran gewöhnen. Vielleicht schaffen wir es, dass er im neuen Haus in seinem Zimmer schläft", antwortet se und geht nach unten. Ich hole währenddessen unser Gepäck aus dem Auto und bringe es nach unten. ,,Brauchst du Hilfe?" ,,Nein, geh du bisschen zu Paul", lächelt sie und bezieht das Bett frisch.