Kapitel 252

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Wincent

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liege ich alleine im Bett. Von unten höre ich ein Poltern und das zeigt mir, dass Elli schon unten ist. Gerade realisiere ich, was hier passiert. Ich kann es gar nicht glauben das da unser Baby in Ellis Bauch heranwächst. Unser kleines Wunder... Niemals hätte ich gedacht, so eine Nachricht zu erhalten, wenn ich von meinen Terminen nach Hause komme. Augenblicklich schießen mir wieder die Tränen in die Augen. Mein größter Traum geht einfach in Erfüllung. Ich werde Papa! Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt habe, stehe ich auf und gehe nach unten. Elli hantiert in der Küche. ,,Guten Morgen", lächelt sie als sie mich bemerkt. ,,Morgen", murmle ich und hauche ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich ihr kurz über den Bauch streichle. Ich greife nach einer Tasse und mache mir erstmal einen Kaffee. ,,Wie geht es dir?", frage ich und lehne mich an die Küchenzeile. ,,Heute Morgen war es mir wieder bisschen übel, aber jetzt geht es Gottseidank wieder", antwortet sie. ,,Gut, holen wir die Kinder heute ab?", frage ich und trinke einen Schluck von meinem Kaffee. ,,Ja, wir können die Großen ja als Überraschung von der Schule abholen", schlägt sie vor und kommt auf mich zu. ,,Gute Idee. Da werden sie sich freuen", lächle ich und streiche ihr eine wirre Haarsträhne hinters Ohr. ,,Ich liebe dich", flüstere ich. ,,Ich liebe dich auch", lächelt Elli, stellt sich auf die Zehenspitze und legt ihre Lippen auf meine. ,,Und weißt du wen ich noch liebe", schmunzle ich und streichle ihr über die Wange. ,,Wen denn?" ,,Unseren kleinen Krümmel", lächle ich sie liebevoll an. Gerührt schaut sie mich an und schmiegt sich an meine Brust.

Die nächsten zwei Stunden haben wir mit ein bisschen Arbeit verbracht. Gerade stehe ich in der Küche und schneide uns ein bisschen Obst auf. Elli sitzt schon auf dem Sofa und wartet auf mich. ,,Hier bitte", sage ich und stelle den Teller auf den Tisch. ,,Oh, du bist ein Schatz", seufzt sie und greift nach einem Stück Apfel. ,,Wie machen wir das eigentlich mit der Tour? Willst du die nun überhaupt spielen?", frage ich und greife nach ein paar Trauben. ,,Ich würde sie schon gerne spielen. Und ich denke auch, dass wir in 3-4 Wochen meinen Bauch noch kaschieren können", schmunzelt sie und isst weiter. ,,Okay und wann wollen wir es denn unseren Familien und Bekannten sagen?", sage ich plötzlich total aufgeregt. ,,Ich würde sagen, dem Team sagen wir es an dem Tag, indem wir uns alle treffen und der Familie würde ich es bald erzählen. Ich bin mir nur nicht sicher ob wir es den Kinder gleich sagen sollen. Auf der einen Seite kann immer was passieren und ich will nicht immer sagen, dass ich krank bin oder so", murmelt sie. ,,Du würdest ihnen gern sagen oder?", schmunzle ich. ,,Ja und deiner Familie auch", lächelt sie. ,,Unserer Familie", flüstere ich und küsse sie liebevoll. ,,Dann mache ich mal die Bodys fertig", schmunzelt sie als wir uns wieder lösen.  ,,Wann hast du eigentlich deinen nächsten Arzttermin?", frage ich aufgeregt. ,,Also normal sind die Untersuchung im Abstand von vier Wochen. Aber Frau Dr. Wolf möchte mich engmaschiger kontrollieren. Deshalb habe ich wieder in zwei Wochen den nächsten Termin", erklärt sie. ,,Oh ich freu mich", strahle ich. ,,Willst du wieder mitkommen?" ,,Natürlich. Und ich werde meine Termine jetzt auch so legen lassen, dass ich dich immer begleiten kann. Ich will doch auch wissen, ob es unserem Schatz gut geht und wie es sich entwickelt", spreche ich streichle ihr über den Arm.

Später machen wir uns fertig und sammeln die Kinder ein. Zuerst fahren wir an Leos Grundschule. ,,Ich geh mal vor", lächle ich und steige aus. Elli wartet derzeit im Auto und laufe vor zum Tor. Als sie aus der Schule kommt und mich erblickt, rennt sie auf mich zu und schreit laut meinen Namen. ,,Hey meine Süße, wie geht es dir", frage ich sie als ich sie in meine Arme ziehe. ,,Gut, ich hab dich so vermisst", murmelt sie an meine Brust. ,,Ich dich auch, komm wir holen mal Tommy ab", lächle ich und nehme ihren Ranzen ab. Als sie ins Auto klettert begrüßt sie Elli und schreibe Tommy schnell eine Nachricht, dass wir vor der Schule warten. Ich fahre ein Stückchen weiter zur Gesamtschule und halte auf dem Parkplatz. Kurz darauf kommt er schon raus und kommt zum Auto gelaufen. Da im Kindergarten noch keine Abholzeit ist, fahren wir erstmal nach Hause. Dort angekommen bereitet uns Elli etwas zu Essen zu, während ich mich zu den Kids an den Tisch setze, die gerade Hausaufgaben machen. Nachdem Mittagessen merke ich wie Elli müde wird. ,,Setz dich doch ein bisschen aufs Sofa oder leg dich ein bisschen ins Bett", sage ich und streichle ihr über den Rücken. ,,Mila muss auch gleich abgeholt werden", wirft sie ein. ,,Das mache ich", erwidere ich. ,,Aber die Kinder sind doch auch da", erwidert sie. ,,Sie spielen doch in ihren Zimmern. Ruh dich bitte ein bisschen aus. Ich bin doch hier." ,,Aber", versucht sie zu protestieren. ,,Schatz, du musst jetzt auch an das Kleine denken", sage ich und lege meine Hand auf ihren Bauch. ,,Okay", seufzt sie und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Sie geht nach oben und ich mache mich schnell fertig um Mila abzuholen.

15 Minuten später parke ich vor dem Kindergarten und gehe rein. Als Mila mich erblickt, stürmt sie laut ,,Papa" rufend auf mich zu. ,,Hallo kleiner Sonnenschein", lache ich und wirble sie durch die Luft. ,,Gehen wir?", frage ich und deute nach draußen. ,,Ja", lächelt sie, verabschiedet sich von ihren Erzieherinnen und geht zu ihrer Garderobe. Wieder zu Hause stürmt sie gleich hoch in ihr Zimmer. Kurz gehe ich nach Elli schauen, die schlafen im Bett liegt. Ich gehe rüber zu den Kindern und spiele ein bisschen mit ihnen. Irgendwann kommt Elli zu uns. ,,Alles gut?", frage ich leise. ,,Ja, mach dir keine Sorgen", lächelt sie leicht. Aber als sie zu Abend kocht, stürmt sie plötzlich wieder ins Badezimmer. ,,Bin gleich wieder da", sage ich zu Leo und gehe ins Badezimmer. Elli hängt über der Toilettenschüssel. ,,Ist alles okay?", frage ich besorgt. ,,Gerade nicht. Fühl mich nicht so gut", seufzt sie und lehnt sich an meine Brust. ,,Dann leg dich hin. Ich kümmere mich um die Kinder", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss aufs Haar. Zu meiner Überraschung stimmt sie zu und geht nach oben. Ich hingegen mache das Abendessen fertig und esse mit den Kids zu Abend. ,,Wo ist denn eigentlich Elli?", fragt Tommy als er mir beim Abräumen hilft. ,,Ihr geht es heute nicht so gut", sage ich und räume die Spülmaschine ein. Nachdem Aufräumen packe ich die Mädels in die Badewanne und lasse sie anschließend noch ein bisschen Fernsehen. Später bringe ich sie ins Bett und schaue nach Elli. Sie liegt aber immer noch friedlich schlafend im Bett.

Leise schleiche ich mich ins Ankleidezimmer und hole mir frische Klamotten. Ich springe schnell unter die Dusche. Frisch geduscht schalte ich das Licht wieder aus und lehne die Tür hinter mir an. Unten im Wohnzimmer setze ich mich ein bisschen aufs Sofa und schalte meine Serie an. Nebenbei scrolle ich ein bisschen durch Instagram. Irgendwann bleibe ich bei einem Blogger hängen, der vor kurzem Papa geworden ist. Beim durchstöbern seines Feeds, werde ich richtig emotional. Wenn ich daran denke, dass wir in einigen Monaten auch so ein kleines Würmchen bei uns haben, könnte ich heulen. Ich verbringe noch gut zwei Stunden im Wohnzimmer, bevor ich wieder nach oben gehe. Kurz schaue ich nochmal nach den Kindern. Als ich mich ins Bett kuschle, sehe ich das Ellis Schlaftop hochgerutscht ist, geht mein Blick gleich auf ihren nackten Bauch. Vorsichtig beuge ich mich zu ihr, hauche ihr einen Kuss auf den Bauch und auf die Stirn. ,,Winnie", murmelt sie verschlafen. ,,Ich bin hier, schlaf weiter", flüstere ich und ziehe sie in meine Arme. Schon schlummert sie wieder friedlich vor sich her. Auch ich schließe meine Augen und bin im Nullkommanichts eingeschlafen.

Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt