Kapitel 290

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Wincent

Am nächsten Morgen werde ich wach und halte immer noch Elli in meinen Armen. Sanft streichle ich ihr über die Wange und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Augenblicklich kuschelt sie sich mehr an meine Brust. Schmunzelnd lege ich meine Arme enger um sie. Doch nun fällt mir wieder etwas ein. Vorsichtig drehe ich mich um und greife nach meinem Handy. Dort erblicke ich eine Nacht von Mum. ,,Morgen Wince, hoffe ihr hattet einen schönen Abend. Hab dem Kleinen vor einer halben Stunde die Flasche gegeben und nun schläft er wieder. Die Nacht war ganz ruhig." ,,Sehr gut und nochmal danke. Der Abend war einfach nur wundervoll. Elli schläft noch." ,,Ich mach das gerne. Nach all den Strapazen habt ihr das auch mal nötig. Ruht euch noch ein bisschen aus. Paul schläft ja eh. Ich bring ihn euch später runter." Seufzend lege ich mein Handy wieder weg und vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren. Gerade als ich dabei bin wieder einzuschlafen, bewegt sich Elli neben mir. ,,Morgen", nuschelt sie verschlafen und öffnet langsam ihre Augen. ,,Guten Morgen Süße", flüstere ich und küsse sie liebevoll. ,,Ist bei deiner Mama alles okay?" ,,Ja, sie hat mir eben geschrieben. Der Kleine schläft wieder. Wir sollen uns noch ein bisschen ausruhen und später wenn er wach ist, bringt sie ihn wieder runter." ,,Okay gut", murmelt sie und kuschelt sich wieder an mich. ,,So müde?", schmunzle ich und streichle ihr durchs Haar. ,,Ich genieße gerade einfach nur deine Nähe", seufzt sie und streichet über meine Brust. ,,Soll ich uns Frühstück aufs Zimmer bestellen?", frage ich lächelnd. ,,Das ist eine gute Idee", strahlt sie augenblicklich. Nachdem wir gefrühstückt haben, fragen wir bei Mum nach und nachdem sie versichert hat das Paul noch schläft, haben wir uns dafür entschieden noch ein bisschen spazieren zu gehen.

,,Danke für diese kleine Auszeit", lächelt Elli, als ich draußen nach ihrer Hand greife. ,,Sehr gerne. Ich habe einfach bemerkt, dass du das brauchst", antworte ich und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. Wir schlendern noch ein bisschen in der Außenanlage herum, bis Mum anruft und bescheid gibt, dass Paul weint. ,,Och Gottchen, komm mal zu Papa", sage ich und nehme ihn auf meinen Arm. ,,Ich habe ihm eben noch eine Flasche gegeben. Aber irgendwie hat er nicht mehr geruht", wirft Mama ein. ,,Alles gut", lächelt Elli und streichelt dem Kleinen über den Rücken. ,,Wollen wir später ein bisschen auf den Berg fahren?", frage ich an meine Frau und Mama gewandt. ,,Das können wir gerne machen." Kurz unterhalten wir uns noch mit Mama, bevor wir uns für kurze Zeit verabschieden. Ich schaukle Paul ein bisschen hin und her, bis er wieder ruhiger ist und einschläft. Währenddessen macht sich Elli schonmal fertig und im Anschluss bin ich an der Reihe. Dick eingepackt, packe ich mir Paul in die Trage und ziehe mir eine Mütze an. Unten in der Lobby warten wir auf Mama und gehen anschließend alle zusammen zum Lift. ,,Ist das traumhaft", seufzt Elli und schmiegt sich an mich. ,,Da hast du recht", lächle ich und hauche ihr einen Kuss aufs Haar. Im Hintergrund macht Mama ein Bild von uns. ,,Ist das schön. Ganz du mir das schicken?", fragt Elli. ,,Klar, einen Moment", murmelt Mama und tippt auf ihrem Handy herum. Elli fackelt nicht lange und stellt das Foto von uns als Hintergundbild ein.

Oben angekommen atmen wir erstmal die frische Bergluft ein. ,,Ist das herrlich", seufzt Mama und schaut sich staunend um. ,,Winnie?", murmelt Elli leise und greift nach meiner Hand. Als ich zu ihr schaue, blickt sie mich mit einem unfassbar niedlichen Blick an. ,,Ja?", frage ich grinsend. ,,Ich liebe dich", flüstert sie mit ihrem bezaubertsten Lächeln an. ,,Ich liebe dich auch", lächle ich und hauche ihr einen Kuss auf die Lippen. Wir spazieren ein bisschen durch den Schnee und genießen einfach die frische Luft. Auch Paul scheint es zu genießen, denn er schläft die ganze Zeit durch. Auch die ein oder andere Instastory ist entstanden. Als es uns irgendwann zu kalt wird, gehen wir in die Hütte um uns zu stärken. ,,Ich hätte auch mal wieder Bock hier her zu fahren um eine Runde Snowboard zu fahren", sage ich, als wir uns hinsetzen. ,,Oh ich auch", seufzt Elli und nimmt mir den Kleinen ab. ,,Dann macht es doch", wirft Mama ein. ,,Und Paul?", frage ich und deute auf den Kleinen in Ellis Armen. ,,Die Oma ist doch da", zwinkert sie und wird im nächsten Moment von der Kellnerin unterbrochen. ,,Ich weiß gar nicht ob ich schon fahren darf", murmelt Elli. ,,Wenn nicht, rufen wir mal deinen Arzt an. Aber du darfst ja auch wieder Sport machen", überlege ich. ,,Oder du steigst auf den Schlitten um",schlägt Mama vor. ,,Oh ja, gute Idee. Das habe ich auch noch nie gemacht", bin ich sofort begeistert. Ja Wincent, das wirst du ganz toll machen!

Nachdem wir etwas gegessen haben, fahren wir wieder runter. Wir haben uns entschieden doch in den Spä-Bereich zu gehen. Da Elli heute meinte, dass es vielleicht doch geht bei ihr, hat sich Mama bereit erklärt mit zu gehen und bei Paul zu bleiben. ,,Ich leg mich mit ihm da vorne auf das Liegebett", sagt sie und geht mit Paul davon. ,,Wollen wir ein bisschen ins Wasser?", frage ich meine Frau und nehme ihre Hand in meine. ,,Sehr gerne", lächelt sie. ,Erinnerst du dich, als wir nach meinem Unfall das erste Mal hier waren?", fragt sie leise, als wir ins Wasser stiegen. ,,Das vergesse ich niemals." ,,Ich hatte so Angst ins Wasser zu gehen", flüstert sie nun und setzt sich auf eine der Stufen. ,,Und du hast sie überwunden. Wie jede andere Angst auch. Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich dafür liebe", sage ich leise und schwimme auf sie zu. ,,Du bist einfach meine kleine Kämpfermaus", lächle ich und lege meine Hand an ihre Wange. ,,Danke", haucht sie mit Tränen in den Augen. ,,Wofür?" ,,Für alles was du für mich machst. Ich kann dir das alles niemals zurückgeben", flüstert sie weinerlich. ,,Das tust du jeden Tag Elli. Jeden verdammten Tag. Du lebst", hauche ich und bekomme selbst Tränen in die Augen. Plötzlich schluchzt sie leise auf und sofort ziehe ich sie an mich. ,,Shh, ist gut. Ich bin da", murmle ich in ihr Haar uns streichle ihr über den Rücken. ,,Du müsstest doch so langsam die Schnauze voll haben", wimmert sie. ,,Elli, ich habe dir hier geschworen wie in schlechten, sowie guten Tagen werde ich dir zu Seite stehen. Und das werde ich bis ans Ende meines Lebens tun. Du bist mein größten Wunder. Ich kann manchmal gar nicht glauben, dass du mich genauso liebst", lächle ich und wische ihr die Tränen von der Wange.

Als wir uns beide wieder beruhigt haben, planschen wir noch ein bisschen im Wasser. Mama liegt auf der Liege und liest in ihrem Buch. Paul liegt daneben und schläft friedlich. Später gehen wir wieder hoch ins Zimmer. Während ich Paul wickle und ihn umziehe, geht Elli rüber um mit ihrem Arzt zu telefonieren. Strahlend kommt sie zurück. ,,Und?", frage ich und nehme den Kleinen hoch. ,,Ich darf", quietscht sie. ,,Geil, dann geht es morgen auf die Piste?" ,,Jaa", strahlt sie und legt sich neben mich. ,,Ich glaub der Kleine muss früh genug Skifahrern lernen", lache ich und hauche ihm einen Kuss aufs Haar. ,,Ich hoffe nur, er wird nicht so ein Adrenalinjunkie wie sein Vater", schmunzelt sie und fährt mir durchs Haar. ,,Wieso?", schmolle ich. ,,Dann muss ich nur um einen von euch Sorgen machen." ,,Ich pass auch mich auf. Das verspreche ich euch", sage ich leise und kuschle mich mehr an sie. ,,Das hoffe ich auch. Wir brauchen dich noch ganz lange." Plötzlich werden wir durch das Klingeln meines Handys unterbrochen. ,,Das ist Anna", sagt Elli und reicht mir mein Handy. ,,Moin, was gibts", gehe ich ran. ,,Entschuldige Wincent, eigentlich wollte ich euch im Urlaub nicht stören. Aber ich habe hier eine mega Anfrage erhalten." ,,Und die wäre?", frage ich neugierig. ,,Channel Aid hat dich angefragt. Sie wollen dich im Januar als Hauptact dabei haben. Das würde bedeuten, du würdest in der Elbphilharmonie spielen." ,,Wirklich?", erwidere ich nun ganz aufgeregt. Anna erklärt alles im Detail, bis sie meine Frau anspricht.

,,Das Beste kommt noch. Sie haben Kayef angefragt, ob er im Vorhinein spielen würde. Aber bei mir liegt eine Anfrage für Elli. Ob sie zwischen Kai und dir spielen würde. Das wäre ungefähr 45-60 Minuten. Ich weiß, Elli du hast dir ein bisschen Elternzeit gewünscht, aber das wäre ein einmaliges Erlebnis." Erwartungsvoll schaue ich meine Frau an. ,,Ich glaube dafür würde ich meine Elternzeit auch unterbrechen", schmunzelt sie. ,,Also seid ihr dabei?", fragt Anna nach. ,,Ja, wir sind dabei", sagen wir gleichzeitig und fangen an zu lachen. Kurz reden wir noch über die Details, bevor wir uns wieder verabschieden. Später am Abend waren wir nur noch etwas essen und nun machen wir uns schon wieder bettfertig. ,,Ich glaube das Konzert wird bombastisch werden", grinse ich, als sich Elli auf meine Brust kuschelt. ,,Oh ja, da freue ich mich auch schon drauf." Wir reden noch ein bisschen über dies und das, bevor wir uns eng aneinander kuscheln. ,,Schlaf gut, ich freu mich auf morgen", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss aufs Haar.

Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt