Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommen

Kapitel 292

Wincent

Nun sind wir schon wieder ein paar Tage zu Hause. Seit gestern Abend sind wir in Berlin und planen die Crewmas Aktion. Natürlich haben wir Paul mitgenommen und da meine Schwester schon Urlaub hat, ist sie mitgekommen um über den Tag verteilt ein bisschen auf ihn aufzupassen. Elli und Paul schlafen gerade noch. Da ich nicht mehr schlafen konnte, bin ich aufgestanden um ein bisschen Sport zu machen. Nachdem ich mich ausgepowert habe, schnappe ich mir meine Sachen und gehe wieder hoch in unser Zimmer. Leise schließe ich die Tür hinter mir, da ich vermute, dass meine zwei Lieblingsmenschen noch schlafen. Aber als ich in das Zimmer komme, liegt Elli mit Paul auf der Brust im Bett und lächelt mich an. ,,Guten Morgen", lächle ich und setze mich neben die zwei. ,,Na, warst du bisschen Sport machen", schmunzelt sie und legt ihre Lippen kurz auf meine. ,,Ja, war schon relativ früh wach und konnte nicht mehr schlafen." ,,Okay, wollen wir uns dann mal fertig machen? Sah hat gefragt, ob sie ein bisschen mit dem Kleinen spazieren gehen soll." ,,Das kann sie gerne machen. Sie soll gerade mit uns ans Büro fahren und von da spazieren gehen. Wenn was ist, ist sie dann gleich bei uns", schlage ich vor. ,,Gute Idee. Ich mach mich dann mal fertig." ,,Gut, ich gehe mal schnell duschen", lächle ich und hauche ihr einen Schmatzer auf die Wange. Frisch geduscht ziehe ich mich an und gehe wieder zu den anderen beiden. Elli hat sich schon angezogen und legt die Klamotten für Paul bereit. ,,Geh dich doch fertig machen. Ich mache fertig", lächle ich und umarme sie von hinten. ,,Bist du denn schon fertig?" ,,Ja, geh schon", schmunzle ich und lege meine Lippen hinter ihr Ohr. ,,Wince, nicht", kichert sie und löst sich aus meinen Armen. ,,Los jetzt", lache ich und haue ihr leicht auf den Hintern. ,,Wincent Weiß", murmelt sie und schaut mich böse an. ,,Elisa Weiß", schmunzle ich und gehe auf sie zu. ,,Wenn ich Sie nicht so sehr lieben würde, würden sie jetzt was erleben", grinst sie und legt ihre Hände auf meine Brust. ,,Da habe ich ja nochmal Glück gehabt", schmunzle ich und lege meine Lippen auf ihre.

,,Dann kümmere ich mich jetzt mal um dich", schmunzle ich und fange an Paul auszuziehen. Währenddessen lächelt er mich an und tritt mich auf den Arm. ,,Das ist aber nicht nett", lache ich und stupse ihn auf die Nase. Gewickelt und angezogen, nehme ich ihn hoch und packe ihn schonmal in die Babyschale. Gottseidank liebt er das Autofahren, sonst hätten wir echt ein Problem. ,,So, bin fertig", höre ich Elli, als ich Pauls Wickeltasche packe. ,,Sehr gut, wollen wir los?" ,,Ja, die Mädels warten bestimmt schon." Knapp eine halbe Stunde später parken wir neben dem Bürogebäude. ,,Willst du gleich gehen oder noch kurz mit hoch?", wende ich mich an meine Schwester. ,,Da er schläft, würde ich gleich gehen oder?" ,,Ja, das ist eine gute Idee", antwortet Elli und holt den Kleinen aus dem Maxi Cosi. Währenddessen baue ich den Kinderwagen auf und warte bis sie ihn hineinlegt. ,,Wenn irgendwas ist, ruf an. Normalerweise muss alles gut sein. Windel hat er frische an. Hunger müsste er noch keinen haben. Ersatz Schnullis sind in der Wickeltasche. Wenn es ihm zu warm wird, mach einfach den Windschutz ein bisschen auf. Wenn er weint, schaukle ihn ein bisschen hin und her. Und wichtig ist, dass sein Schmusedeckchen neben seinem Köpfchen liegt, das muss er spüren. Aber aufpassen, dass es nicht aufs Gesicht kommt. Gut, dass muss alles sein, wenn was ist, meld dich", rattere ich herunter und ernte amüsierte Blicke von meiner Frau und Schwester. ,,Was ist?", frage ich verwirrt. ,,Du benimmst dich gerade wie die größte Glucke", lacht Elli. ,,Es geht ja um mein Kind", murmle ich und schaue nochmal, ob er gut liegt. ,,Schatz, Shay bekommt das schon hin. Paul geht es gut", schmunzelt Elli und zieht mich vom Kinderwagen weg.

,,Ist ja gut. Aber falls wirklich was sein sollte, meld dich bitte", wende ich mich nochmal an Shay. ,,Ja, versprochen. Ich bring euch euren Schatz schon unversorgt wieder", grinst sie und geht einfach so davon. Kurz schaue ich ihr nochmal nach, bevor Elli nach meiner Hand greift. ,,Sie bekommt das hin. Paul ist ja ein liebes Baby." ,,Ich weiß", seufze ich und schultere meinen Rucksack. Oben angekommen, werden wir gleich von Anna und Amelie in Beschlag genommen. ,,Wo habt ihr den meinen süßen Patensohn?", schmollt Amelie. ,,Wir haben Shay mitgenommen und sie ist gerade bisschen mit ihm spazieren", erklärt Elli. ,,Ach so, dann wird halt später gekuschelt", schmunzelt Amelie. ,,Sind das wirklich alle Briefe?", frage ich erstaunt und deute auf die Postkisten mit den unzähligen Wunschzetteln und Briefen. Die nächste Stunde sind wir komplett damit beschäftigt die Briefe durchzugehen und zu sortieren. In der Zwischenzeit ist auch Mats dazugekommen und filmt immer mal wieder für einen Vlog. Gerade als ich mir einen Weihnachstpulli angezogen hat, kommt Shay mit dem Kleinen zur Tür rein. ,,Ah, da ist ja mein kleiner Schatz", strahle ich und reiße ihn förmlich aus Shays Armen. Die anderen im Hintergrund lachen daraufhin, aber das blende ich einfach aus. ,,Hast du ihn jetzt endlich wieder", lacht Elli und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Grinsend nicke ich und setze mich hin. ,,Kann ich ihn mal endlich halten?", mischt sich Amelie in. Widerwillig gebe ich Paul an Amelie weiter. ,,Hast du zu Hause überhaupt eine Chance?", lacht Anna und blickt meine Frau an. ,,Ne, daheim ist er genauso", lacht diese.

,,Stimmt doch gar nicht", murmle ich und widme mich wieder den Wunschzetteln zu. ,,Gehst du mit in die Stadt shoppen oder nicht?", frage ich später am Nachmittag Elli. ,,Ich würde mit Paul entweder hier bleiben oder ins Hotel fahren. Ich glaube das wird zu anstrengend mit ihm." ,,Ja, glaube das ist auch besser so. Nimm doch das Auto und ich fahre später mit dem Bus zum Hotel", schlage ich vor. ,,Okay", lächelt sie und füttert den Kleinen weiter. Ich hingegen schreibe die letzten Sachen auf die Einkaufsliste. ,,Schatz, ich würde dann mit Shay fahren", spricht Elli und steht schon mit Paul im Maxi Cosi neben mir. ,,Okay, soll ich ihn dir runter tragen?" ,,Nein, brauchst du nicht." ,,Fahr vorsichtig und wenn was sein sollte, melde dich bitte", sage ich uns schaue sie bittend an. ,,Ja versprochen. Hab noch ganz viel Spaß. Ich liebe dich", lächelt sie und küsst mich liebevoll. ,,Ich liebe dich auch", flüstere ich. Nachdem wir uns gelöst haben, verabschieden sie sich und gehen. Seufzend setze ich mich wieder und schlüpfe in meine Schuhe. ,,Vermisst du sie schon?", schmunzelt Anna. ,,Ich mach mir einfach zu viele Sorgen", seufze ich und trinke einen Schluck von meinen Kaffee. ,,Das ist nach der letzten Zeit auch kein Wunder, aber mach dir nicht so viele Sorgen. Den beiden geht es gut." ,,Ich weiß. Nur muss das mein Kopf noch checken" murmle ich und ziehe meine Jacke an. ,,Können wir los?", fragt Amelie und steht mit Mats bereit. ,,Ja, los", grinse ich nun wieder und freue mich auf die nächsten Stunden.

,,Das wird so geil", strahle ich, als wir wenig später die Mall betreten. Nach insgesamt drei Stunden laden wir den Bus voll und fahren zurück ins Büro. ,,Das wird jetzt was", seufzt Mats und fängt an, die Sachen hochzutragen. ,,Nicht meckern, anpacken", lache ich und schnappe mir ebenfalls ein paar Tüten. Als wir oben ankommen, sehe ich das Elli geschrieben hat: ,,Hoffe bei euch läuft es. Paul hat jetzt seien Abendflasche getrunken und ist schon im Land der Träume. Habt noch viel Spaß. Bis später ❤️." Ich antworte ihr gleich. ,,Sehr gut. Mach dir jetzt noch einen entspannten Abend. Bei mir wird es wahrscheinlich ein bisschen später, liebe dich😘." ,,Kein Problem. Liebe dich auch❤️." Als wir alle Sachen hochgetragen haben, fangen wir an die Geschenke einzupacken und zu beschriften. Da ich bemerke, dass ein kleines Mädchen hier ganz in der Nähe wohnt, spreche ich mit Amelie ab und fahre hin. Schon als ihre Mama uns die Tür öffnet, strahlt sie uns mit großen Augen an. Wir werden gleich hineingebeten und werden von der ganzen Familie herzlich empfangen. Mit Tränen in den Augen, beobachte ich die Kleine wie sie das Geschenk auspackt und mir freudestrahlend in die Arme springt. Genau wegen solchen Reaktionen mache ich all das. Wenig später verabschieden wir uns wieder und fahren zurück zum Büro. ,,Das macht so Spaß", strahle ich und schnappe mir das Nächste um es einzupacken.

Später bestellen wir uns noch was zu essen und zwischenzeitlich hat Elli noch per Facetime angerufen um mit Anna ein paar Sachen abzustimmen. Gegen halb 1 verabschieden wir uns und ich breche ins Hotel auf. Dort angekommen betrete ich leise das Hotelzimmer. So leise wie es nur geht, schlüpfe ich aus meinen Klamotten und gehe nochmal zum Babybett. Paul liegt friedlich schlafen dadrinnen und träumt wahrscheinlich von einer Portion Milch. Nachdem ich noch kurz im Bad war, schlüpfe ich vorsichtig unter die Bettdecke. ,,Wince?", murmelt Elli verschlafen. ,,Ich bin da. Schlaf weiter", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Sofort kuschelt sie sich an meine Brust. Lächelnd ziehe ich die Bettdecke höher und schließe sie enger in meine Haare. Ich streichle ihr noch ein bisschen durchs Haar, bevor meine Augen auch schwerer werden und ich ebenfalls einschlafe.