Kapitel 254

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Elli

Die letzten Tage haben wir in Berlin verbracht. Dort waren wir die ganze Zeit im Büro und haben die nächsten Wochen und Monate geplant und besprochen. Gestern Abend kamen wir in Köln an, da wir hier heute einen Dreh haben. Morgen geht es für uns endlich wieder nach Hause. In ein paar Tagen habe ich auch endlich wieder einen Frauenarzttermin. Darauf freue ich mich schon tierisch. ,,Schatz, bist du soweit?", fragt Wincent und kommt aus dem Badezimmer. ,,Ja", lächle ich und schlüpfe in meine Jacke. Als wir aus dem Hotelzimmer treten, greift er nach meiner Hand. Lächelnd verschränke ich unsere Finger miteinander. Gerade könnte ich einfach nicht glücklicher sein. Eine halbe Stunde später kommen wir Fernsehstudio an und warten auf Anna. ,,Ist alles gut Elli?", fragt sie mich, als sie auf uns zu kommt. Daraufhin schaut mich Wincent ebenfalls besorgt an. ,,Ja, warum fragst du?", frage ich verwirrt. ,,Du schaust heute so blass aus", sagt sie leise. ,,Wirklich? Aber mir gehts wirklich gut", winke ich ab. ,,Dann ist ja gut", lächelt sie. Nachdem wir uns angemeldet haben werden wir zu unserer Garderobe geführt. ,,Ich komm gleich zu euch. Ich muss noch was klären", wirft Anna ein und lässt uns allein. In der Garderobe lasse ich mich seufzend aufs Sofa nieder. ,,Ist wirklich alles gut?", fragt Wincent nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hat. ,,Ja, mir war heute morgen nur ein bisschen übel." ,,Kann ich irgendwas für dich tun?", fragt er leise, setzt sich neben mich und streichelt mir über den Bauch. ,,Nein, einfach hier sein", murmle ich und lehne mich an ihn. ,,Das bin ich, jederzeit", flüstert er und legt seine Arme um mich. ,,Und ich bin erst am Anfang der Schwangerschaft", seufze ich und kuschle mich an seine Brust. ,,Ach mach dich nicht verrückt. Das wird schon alles gut werden."

Durch seinen gleichmäßigen Herzschlag und den Streicheleinheiten werde ich immer schläfriger. Gerade als ich fast einschlafe, kommt Anna in den Raum. ,,Oh, ist sie eingeschlafen?", fragt sie leise. ,,Bin wach", murmle ich und setze mich wieder auf. Von Beiden bekomme ich besorgte Blicke zugeworfen. Plötzlich überkommt mich eine Übelkeit. ,,Wince, ich muss mich übergeben", presse ich hervor und und versuche gleichmäßig zu atmen. Wincent stürmt auf und hält mir kurz darauf einen Mülleimer hin. Und schon kann ich es nicht mehr halten. ,,Alles gut", flüstert er neben mir uns streichelt mir beruhigend über den Rücken. ,,Hier, trink mal was", sagt Anna als ich mich wieder einbekommen habe. ,,Es ist doch nicht alles gut oder? In Berlin warst du ja auch schon so schlapp", sagt sie einfühlsam. ,,Sollen wir es sagen?", wende ich mich an Wincent. ,,Ja, ich glaube das wäre besser", lächelt er. Ich stehe auf, gehe zu meiner Handtasche und hole den Mutterpass heraus. ,,Wincent und ich werden Eltern", lächle ich und lege den Pass vor mich auf den Tisch. Anna schaut uns daraufhin total geschockt an, bekommt aber augenblicklich Tränen in die Augen. ,,Oh mein Gott", quietscht sie und fällt uns um den Hals. ,,Herzlichen Glückwunsch. Ich freu mich so sehr für euch", strahlt sie. ,,Danke, wir können es selbst noch gar nicht richtig glauben", lächelt Wincent und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel. ,,Seit wann wisst ihr es, wie weit bist du?", sprudelt es plötzlich aus ihr heraus. Also vergingen wir die nächste Stunde erstmal mit Fragen beantworten.

Irgendwann müssen wir uns für die Aufzeichnung fertig machen. ,,Bis gleich", lächle ich, hauche ihm einen Kuss auf die Wange und gehe zur Maske. Dort werden meine Haare gemacht und mein Make-Up gemacht. Dort treffe ich auch auf unser Teammitglied Tahnee. Wir unterhalten uns kurz, bevor ich wieder rüber gehe. Während ich mich umziehe, geht Wincent rüber zur Maske. ,,Wenn man ja ganz genau hinschaut, erkennst man ja schon ein klitzekleines Bäuchlein", sagt Anna erstaunt, als ich aus meinem Pullover schlüpfe. ,,Ja, ich hoffe nur, dass er vor der Tour nicht mehr so arg wächst. Denn bis wir es bekanntgeben, wollen wir noch ein bisschen warten." ,,Das verstehe ich. Lasst euch da nur Zeit. Ich denke aber bei der Tour kannst du da noch gut kaschieren", lächelt sie. Ich schlüpfe in meinen beigefarbene Hosenanzug mit der weißen Bluse und richte nochmal meine Haare. ,,Oh schick schick", grinst Wincent als er wieder von der Maske zurückkommt. ,,Danke", schmunzle ich. ,,Bleibst du so?", frage ich als ich auf sein dünnes langarmshirt deute. ,,Ja", sagt er schulterzuckend. ,,Na dann", grinse ich und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. ,,Hier bleiben", schmunzelt er, legt seine Hände an meine Hüften und legt seine Lippen auf meine. Zusammen gehen wir runter und lassen uns verkabeln. Schon kurz darauf geht die Aufzeichnung los. Bei den ersten Fragen schneiden wir leider nicht so gut ab. Wincent macht mal wieder einen auf Kasper. Was beim Publikum natürlich super ankommt, aber bei Tahnee und mir die Haare zu Berge stehen lassen.

Nach dem ersten Durchgang machen wir eine kurze Pause. Gerade als ich auf der Toilette sitze, merke ich ein unangenehmes Ziehen im Bauch und eine aufkommende Übelkeit. ,,Okay Elli, durchatmen", spreche ich auf mich ein. Gottseidank kann ich mich einigermaßen beruhigen und ich muss mich nicht übergeben. ,,Ist alles okay?", fragt Wincent direkt als ich zurück zu ihm komme. ,,Ja, alles gut", winke ich ab. Ich gehe zum Kühlschrank und hole mir eine Saft heraus. ,,Willst du was essen?", wirft Anna ein. ,,Gibt es vielleicht etwas Süßes?" ,,Ich kann mal schauen wenn du willst?", lächelt sie. ,,Das wäre lieb." ,,Ich glaub dir aber nicht", murmelt Wincent als ich mich an ihn lehne. ,,Ich hab ein leichtes Ziehen im Bauch und eben war es mir kurz schwindelig. Aber das geht Gottseidank wieder", seufze ich. ,,Ich glaube ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit unserem Würmchen sprechen", lacht er und legt einen Arm um mich. ,,Na ob es auf dich hört?", schmunzle ich und küsse ihn kurz. Wincent möchte den Kuss vertiefen, aber die aufgehende Tür lässt uns auseinander fahren. ,,Ich hab dir ein Stück Himbeertorte und einen Kakao mitgebracht. Hoffentlich ist es gut", sagt sie und stellt mir ein kleines Tablett hin. ,,Oh das ist perfekt", strahle ich und beginne gleich zu essen. ,,Und ich?", schmollt Wincent. ,,Erstens, du hast gestern gesagt, du willst deine Ernährung endlich umkrempeln und zweitens, du hast zwei gesunde Beine", grinst Anna und liest etwas auf ihrem Handy. ,,Bekomme ich ein Stück?", fragt er und schaut mich mit einem Hundeblick an. ,,Nein", gebe ich einfach von mir und esse weiter. ,,Und drittens Wincent: Nimm einer Schwangeren niemals ihr Essen weg", wirft Anna ein. ,,Das werden harte Monate", seufzt er und lehnt sich zurück.

Eine halbe Stunde später geht der Dreht wieder weiter und zu unserer Überraschung schneiden wir jetzt echt gut ab. Aber ganz so fit bin ich leider doch nicht und das merkt auch Wincent. Immer mal wieder schaut er mich an und will sich vergewissern, dass es mir gut geht. Hoffentlich ist es nicht allzu offensichtlich. Am End haben wir wirklich gewonnen. Wie wir das geschafft habe? Um ehrlich zu sein keine Ahnung. Kurz reden wir alle miteinander, bis wir uns verabschieden und ins Hotel fahren. Dort angekommen bestellen wir uns gleich etwas zu Essen und während wir darauf warten, machen wir uns bettfertig. ,,Ah, ich kann nicht mehr", seufze ich und lege mich aufs Bett. ,,So schlimm?", fragt Wincent und legt sich neben mich. ,,Nein, nicht so arg, aber bin schon platt", gähne ich. Schmunzelt robbt er runter zu meinem Bauch, zieht mein Shirt hoch und haucht einen Kuss darauf. ,,Hey Würmchen, ich glaube Papa muss mal mit dir reden. Du ärgerst die Mama ganz schön. Ich glaube du kommst jetzt schon ganz nach mir. Eigentlich macht mich das ja stolz, aber die Mama und der Papa müssen auch noch arbeiten. Also sei nicht immer allzu frech zu Mami. Ab und zu kannst du es ja sein. Aber überanstreng sie nicht allzu sehr. Im Großen und Ganzen ist sie eine ganz liebe, aber das wirst du ja schon wisse. Du hast da nämlich eine ganz tolle Mama. Sie ist wirklich der Wahnsinn", flüstert er und haucht am Ende nochmal einen Kuss auf den Bauch.

Die ganze Zeit über schaue ich ihn mit Tränen in den Augen an. ,,Ich lieb dich so sehr", hauche ich und ziehe ihn zu mir hoch. ,,Ich liebe dich auch", flüstert er und küsst mich liebevoll. Schon klopft es an der Tür und unser Abendessen kommt an. Dieses lassen wir uns im Bett schmecken und schauen nebenbei unsere Serie weiter. Nachdem wir aufgegessen haben, kuscheln wir uns ins Bett und kuscheln noch ein bisschen. Aber da der Tag doch anstrengender war als gedacht, brauchen wir beide nicht lange bis wir eingeschlafen sind.

Aus vielleicht irgendwann, wird irgendwo ankommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt