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Es war schummrig dunkel, um mich herum

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Es war schummrig dunkel, um mich herum. Ein beißender Geruch nach Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase und ich sah mich in dem Raum um, der von Lichtsäulen, die in einer Wagerechten Linie in der Wand eingelassen waren, seicht erleuchtet wurde.
Der Raum war ziemlich groß, besaß einen Flachbildfernseher mir gegenüber und eine Sitzgruppe direkt davor.
Ich setzte mich auf. Ein Schlauch war in meine linke Hand eingeführt worden. Ein Tropf ragte direkt neben mir auf, als ich nach links sah.
"Du bist endlich aufgewacht?", fragte eine kratzige Stimme. Yoongi räusperte sich und mein Kopf fuhr so ruckartig zu ihm herum, dass sich alles drehte.
Stöhnend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen.
"Nicht so schnell. Du warst ziemlich dehydriert und übermüdet. Hat ein bisschen gedauert, bis sie deinen Kreislaulauf stabilisieren konnten und dann musstest du erst einmal schlafen."
Er flüsterte, als würde sich noch eine weitere Person mit uns im Raum befinden, die nicht gestört werden sollte. Doch wir waren allein. In einem Zimmer, dass nicht im entferntesten an ein Krankenhauszimmer erinnerte, wenn man den Tropf und die Geräte neben mir außer Acht ließ.
"Dehydriert?"
"Sie haben gesagt, dass du weit über dreißig Stunden nichts getrunken hast. Fast jede halbe Stunde kommt eine Schwester und sieht nach dir. Erst seit zwei Stunden scheint sich dein Zustand wieder richtig zu normalisieren. Ich hätte schon nach dem ersten Tag nach dir sehen sollen, dann wäre es nicht so schlimm gewesen."

Ich wollte mich erneut aufsetzen und versuchte meine Gedanken zu sortieren, doch Yoongi stand kurz von dem Stuhl neben meinem Bett auf und drückte mich sanft an den Schultern zurück.
"Warte, bis die Schwester da ist", sagte er sanft und noch immer so leise, als wären wir nicht allein. Sein Blick war bittend und ich nickte, ehe ich mich wieder in den Kissen entspannte.
"Gibt es hier Wasser?", krächzte ich und räusperte mich dann.
"Na klar."
Yoongi schenkte mir ein Glas ein und ich trank es gierig aus. Sofort füllte er es wieder auf.
"Wie viel Uhr ist es? Ich sehe keine Uhr."
Nachdem er sich zurückgesetzt hatte, schob er seinen Ärmel hoch und teilte mir mit, dass es bereits nach drei Uhr morgens war.
"Und du warst die ganze Zeit hier? Sollte nicht heute die Party sein, zu der wir hin müssen?" Ich fragte voller Verwirrung. War es überhaupt heute gewesen oder war die Party bereits gestern gewesen.
"Morgen Abend. Ich habe bereits bescheid gegeben, dass ich doch alleine komme, weil du krankheitsbedingt ausfällst."
Wieder wollte ich mich aufsetzen, ehe ich sprach, doch Yoongi war schneller und legte seine warme Hand sachte auf meinen Arm. Sofort hielt ich inne.
"Du solltest dich nicht unnötig anstrengen."
"Aber ich habe gesagt, ich gehe mit."
"Nicht, wenn du in so einem Zustand bist. Ich habe meine Mutter gefragt, ob sie dir für den Abend Gesellschaft leisten würde, sollte es dir weiterhin so schlecht gehen. Sie plant schon sowas wie einen Sleepover. Wie ein Teenager."

Bei der Vorstellung, wie Mrs. Min und ich in ulkigen Schlafanzügen vor dem Fernseher saßen, schnulzige Romanzen oder gruselige Horrorfilme schauten und einen Haufen Snacks verdrückten, musste ich beinahe Lachen. Vor Erschöpfung brachte ich allerdings nur ein warmes Lächeln zustande.
"Das wäre wirklich cool", kam es aus mir raus, ehe ich über meine Worte nachdenken konnte. "Aber ich will auch mit dir zu der Feier gehen. Es hörte sich wirklich gesellig an. Und ich bin gespannt auf deine Freunde."
Ich dämmerte langsam wieder weg, vermutlich noch ganz vernebelt von meinem langen Schlaf und der langen Dehydrierung. Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug kam ein wenig Tageslicht durch die dicken Vorhänge. Immer dort, wo der eine von einem nächsten abgelöst wurde.
Neben mir saß noch immer Yoongi. Er hielt meine Hand, in der nicht der Zugang für den Tropf steckte. Den anderen Arm hatte er vor der Brust verschränkt und sein Kopf rollte ständig nach vorne, während er in unbequemer Position vor sich hin schlummerte. Warum hatte er sich denn nicht auf die Couch im vorderen Bereich des Zimmers gelegt? Dort hätte er sich wenigstens halbwegs bequem ausruhen können.
Ich drückte seine Hand und ohne, dass ich es so vorgesehen hatte, schreckte er auf. Mir lag bereits eine Entschuldigung auf den Lippen, als Yoongi mich eingehend betrachtete und dann müde lächelte.
"Du siehst schon wieder viel besser aus, obwohl dich die Schwester fast jede Stunde geweckt hat. Wie geht es dir?"
"Etwas geschlaucht, aber weniger müde, als heute Nacht. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich so oft geweckt wurde."
Yoongi gähnte ausgiebig und hielt sich die freie Hand vor den Mund. Die andere umklammerte noch immer meine.
"Du Glückspilz. Mich hat sie jedes Mal mitgeweckt, wenn sie deinen Namen gesagt hat."
"Tut mir leid", sagte ich so verlegen, dass nun Yoongi derjenige war, der meine Hand drückte.
"Schon okay. Den Schlaf kann ich nachholen."

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt