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Fühlte sich so Leben an? Abends mit Leuten ausgehen, ganz spontan und ungezwungen

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Fühlte sich so Leben an? Abends mit Leuten ausgehen, ganz spontan und ungezwungen. Nicht so viel nachzudenken und einfach zu genießen. In den Tag hineinschlafen, wenn man von Zuhause aus arbeiten konnte. Sich wirklich das erste Mal seit langem Zuhause zu fühlen.
Und bei dem Erblicken einer Nachricht zu grinsen, bis einem die Wangen wehtaten.
Yoongi hatte mir geschrieben. Er hoffte, dass ich einen guten, katerlosen Morgen hatte. Ich schrieb ihm zurück, dass es mir blendend ging und dass ich hoffte, ihm ging es auch gut.
Dann streckte ich mich und robbte vom Bett. Der Fliesenboden war kalt unter meinen Füßen. Dadurch fühlte ich mich sofort viel wacher.
In der Küche versuchte ich die Kaffeemaschine zu bedienen, hatte aber schon längst wieder vergessen, was ich überhaupt machen musste. Dieses Teil war aber auch komplex. Hätte keine kleine süße Null-Acht-Fünfzehn Kaffeemaschine ausgereicht? So ein Filter-Teil. Aber natürlich würde es dann nicht so gut schmecken, wie beim letzten Mal.
Im Schlafzimmer klingelte mein Handy und ich eilte zurück, um den Anruf entgegen zu nehmen. Ohne wirklich auf das Display zu schauen, hielt ich es ans Ohr.
"Hallo?"
"Ah, hey", sagte Yoongi. Er klang etwas verlegen. Er bereute es doch nicht etwa, sich gestern von seiner bis dato gelassendsten Seite gezeigt zu haben?
"Was gibt's? Hat deine Mutter dich nun doch zu einem Brunch überedet?", fragte ich scherzeshalber und eine Pause entstand.
Noch einmal ernstlicher verwundert fragte ich: "Hat sie?"
"Nein, das ist es nicht, aber ich wollte dich um einen anderen Gefallen bitten."

Er klang entschuldigend, dabei wusste ich noch nicht einmal, worum es ging. So wie er zögerte schien es eine unangenehme Sache zu sein. Oder zumindest etwas, um das er mich nicht so aus dem nichts bitten wollte. Im Normalfall zumindest.
"Jetzt sag schon, sonst frage ich mich die ganze Zeit, was es sein könnte."
Yoongi lachte am anderen Ende des Hörers und es war einmal nicht das leise Glucksen, das man zwischendurch bei ihm hörte, sondern ein herzhaftes Lachen. Es dauerte aber nicht lange an, obwohl ich es mir gewünscht hätte.
"Du klingst viel offener. Ist das deine wahre Persönlichkeit?"
"Meine wahre- Hey, jetzt lenk nicht ab. Du wolltest mich um einen Gefallen bitten."
"Stimmt", sein Schmunzeln war nicht zu überhören. "Ich wollte fragen, ob du Zeit hättest, heute auf Holly aufzupassen. Ich habe immer noch keinen geeigneten Hundesitter für ihn. Es wäre auch nur heute und-"
"Ich könnte auch immer auf ihn aufpassen", unterbrach ich Yoongi schnell, bevor er wieder diesen entschuldigenden Ton anschlug. "Das sollte ja sowieso mein ursprünglicher Job sein und ich hätte genug Zeit."
Wieder ein kurzes Zögern.
"Wirklich? Ich hatte erst überlegt, dich zu fragen, ob du das wirklich weiter machen willst, aber dann dachte ich, jemand anderen dafür zu finden wäre vielleicht besser. Du bist dir sicher?"
"Jap."
"Okay, dann setze ich in den nächsten Tagen einen weiteren Vertrag an und-"
"Halt, warte Mal ... ich denke, das ist nicht nötig." Ich kaute auf meiner Unterlippe. Wenn er mir jetzt noch einen zweiten Job bot und mich dafür bezahlte, würde ich mich schlecht fühlen. Er bezahlte mir ja jetzt schon zwei wirklich gute Monatsgehälter.
Verwirrt fragte er nach und ich erklärte ihm meine Gedanken.
"Aber irgendwas solltest du doch als Entlohnung erhalten."
"Habe ich doch schon. Eine kostenlose Wohnung, kostenlose Essenslieferungen, Restaurantbesuche, was auch immer deine Mutter sonst noch mit uns plant. Ich würde gerne einfach so auf Holly aufpassen. Zumindest damit kann ich dir etwas Dankbarkeit für deine Großzügigkeit zeigen."

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt