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Die Tür ging auf, ohne dass angeklopft wurde und zum Vorschein kam eine Frau fortgeschritten-mittleren Alters mit Kurzhaarschnitt und gekleidet in ein pfirsichfarbenes Kostüm

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Die Tür ging auf, ohne dass angeklopft wurde und zum Vorschein kam eine Frau fortgeschritten-mittleren Alters mit Kurzhaarschnitt und gekleidet in ein pfirsichfarbenes Kostüm. Auf ihren schmale Schultern ruhte ein heller Trenchcoat und die weiße Tasche in ihrer Hand glänzte genauso sehr, wie die gleichfarbigen Pumps.
Strahlend lächelte sie mich an und mein versteifter Körper spannte sich nur noch mehr an.
"Endlich lerne ich Sie kennen, Herzchen! Ich habe schon geglaubt, dieser Moment würde nie kommen."
Die Frau stöckelte auf mich zu und warf die Arme um mich, als würden wir uns bereits seit Jahren kennen. Sie war etwas kleiner als ich, trotz der hohen Schuhe, doch ihr Griff war fest und ihr blumiges Parfüm stark. Als Yoongi im Türrahmen erschien, machte er ein Gesicht, als sei er längst zu spät, um eine Katastrophe abzuwenden.
"Yoongi, wie konntest du dieses bezaubernde Mädchen so lange vor uns verstecken? Du kennst sie doch schon länger, oder?"
"Mom, würdest du sie vielleicht einen Moment in Ruhe lassen? Sie war gerade dabei sich umzuziehen. Außerdem ist sie nicht-"
"Oh, wie toll", rief Yoongis Mutter begeistert dazwischen und zog mich zu der Kleidung, von der ich zuvor noch lieber die Finger gelassen hatte. "Finden Sie die Kleidung angemessen, die ich für Sie ausgesucht habe? Ist das die richtige Größe?"
Sie zog ein fliederfarbenes Kleid von der Stange und hielt es an mich. Mit einem kritischen Blick warf sie das teure Teil auf den Karton hinter sich und zog ein schwarzes Kleid mit weißen Rüschenapplikationen von einem Kleiderbügel.
"Das hier sollten Sie anziehen. Übrigens, wie ist Ihr Name? Yoongi hat uns bisher überhaupt nichts über Sie verraten."

Mit dem Kleid in der Hand, das mir Yoongis Mutter mit bestimmter Sanftheit gegen die Brust gedrückt hat, sah ich zu Yoongi. Was wurde hier gerade gespielt? Was hatte Yoongi ihr über mich verraten sollen? Sie dachte doch nicht etwa-
"Moment, ich glaube das ist ein Mis-", wollte ich aufklären, doch Yoongi ging dazwischen.
"Okay, ihr könnt euch gleich näher kennenlernen, Ran sollte sich jetzt wirklich umziehen."
Ungläubig sah ich Yoongi an, als er seine Mutter bei den Schultern nahm und aus dem Raum führte. Ich konnte mich nicht erinnern, dass wir bereits beim Du angelangt waren und dann benutzte er auch noch meinen Spitznamen.
"Warte, was-" Er sah mich entschuldigend an.
Als seine Mutter auf dem Weg zur Treppe war, sagte er leise: "Bitte zieh einfach das Kleid an. Ich erkläre dir sofort alles. Ich werde ihr nur eben eine Beschäftigung geben, dann komme ich wieder."
Bevor ich überhaupt irgendetwas entgegnen konnte, ließ er mich schon zum zweiten Mal alleine in diesem riesigen Ankleidezimmer stehen. Dieses Mal mit einem Kleid von Chanel in der Hand. Als ich auf das Preisschild schaute bekam ich beinahe einen Herzinfarkt. Über Viermillionen Won*. Das sollte ich tragen? Was, wenn etwas kaputt ging? Ich konnte nicht einmal einen Teil davon bezahlen.

Dennoch stieg ich aus meiner Kleidung und verfluchte diese Situation. Was war in mich gefahren, dass ich da auch noch mitspielte?
Gerade, als ich den Reisverschluss hochgezogen hatte, klopfte es an der Tür.
"Moment!", rief ich und sammelte grummelnd meine eigene Kleidung zusammen und legte sie ordentlich auf einen Haufen.
Danach stapfte ich mit Chanel-Kleid und groben Männerbaumwollsocken zur Tür und öffnete sie. Yoongi schlüpfte ins Zimmer und drückte die Tür zu.
"Okay, können Sie mir jetzt bitte erklären, was hier gespielt wird? Ihre Mutter hält mich wohl scheinbar für die Frau, die hier mit Ihnen wohnt und Sie hatten nicht das Bedürfnis, das aufzuklären?"
"Uhm, fangen wir von vorne an: Bei mir wohnt niemand anderes, meine Mutter glaubt nur, ich habe eine Freundin. Ich wollte sie mir nur für eine Weile vom Hals halten und ihr dann erklären, dass ich mit meiner nicht existenten Freundin Schluss gemacht habe, bevor sie was merkt. Ich wusste nicht, dass sie heute vorbeikommt und diese Lüge ... so eskaliert."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
"Und da dachten Sie, Sie heizen die Lüge weiter ein, als würde es das besser machen? Jetzt kennt sie mein Gesicht und hält mich für Ihre nicht existente Freundin! Sie selbst haben dafür gesorgt, dass die Lüge nur noch mehr eskaliert."

Yoongi rieb sich die Nasenwurzel, trat vollends ins Zimmer und setzte sich auf einen Hocker aus rosa Samt.
"Tut mir leid. Das war eine Kurzschlussreaktion. Könnten Sie ... Würden Sie so tun, als wären Sie meine Freundin, solange sie hier ist? Sie hat sich wirklich darauf versteift, Sie kennenzulernen, nachdem sie Sie gesehen hat." Er sagte es, als wäre ich wirklich seine Freundin und das Treffen zwischen seiner Mutter und mir wäre längst hinfällig gewesen.
"Es ist eine einmalige Sache", fügte er schnell hinzu.
Ich warf die Hände in die Luft und raufte mir schließlich die Haare.
"Ich sollte auf einen verfluchten Hund aufpassen! Wie konnte das daraus werden?"
Ich tigerte im Zimmer umher und redete mehr zu mir selbst, als zu Min Yoongi, der noch immer auf dem Hocker saß und scheinbar auf meine Antwort wartete. So wie er dreinblickte, schien er zu hoffen, dass ich zusagte.
"Da mache ich nicht mit", sagte ich allerdings.
"Ich bezahle Sie."
"Ihr reichen Leute glaubt echt, ihr würdet alles mit Geld bekommen, huh?"
Ich wollte ihn eigentlich nicht so anfahren, aber die Gesamtsituation wuchs mir langsam über den Kopf. Ich hätte dieses verdammt teure Kleid nicht überziehen sollen, ich hätte nicht dieses super köstliche Frühstück essen sollen, ich hätte nicht einmal in diese Gegend fahren sollen, die nur so nach Geld stank.

"Würden Sie bitte rausgehen, damit ich mich wieder umziehen kann? Das Preisschild habe ich drangelassen, damit Sie jemand anderen mit diesem horrenden Preis einschüchtern können."
Yoongi erhob sich, schien mich nicht weiter überzeugen zu wollen, für ihn diesen Fake durchzuziehen.
"Lassen Sie das Kleid ruhig an. Es wird sonst sowieso niemals getragen werden. Ich bringe Sie zur Tür."
Er schien zu bereuen, mich gefragt zu haben. Es schien ihm gar peinlich zu sein.
Da ich einfach nur noch hier raus wollte, um dieser Unverschämtheit und Peinlichkeit zu entkommen, raffte ich meine Sachen und folgte Yoongi in die Eingangshalle. Gerade, als ich meine Schuhe überstreifte, erklang das bereits bekannte Klackern von Absätzen auf dem schicken Marmor und Yoongis Mutter sah erschrocken und verwirrt zwischen uns hin und her.
"Sie wollen gehen, Ran? Ist es, weil ich einfach so reingeplatzt bin?"
Yoongis Mutter griff nach einer meiner Hände und wärmte sie mit ihren. Ein entschuldigender Blick lag in ihren freundlichen Augen und meine Schultern sackten hinab. Sie hatte sich wohl wirklich gefreut. Aber es war Yoongis Verschulden, dass ich sie nun so abspeisen musste.
"Es liegt nicht an Ihnen", versicherte ich ihr.
"Oh bitte, Sie können es mir gerne sagen. Yoongi hat mich davor gewarnt, dass Sie sehr schüchtern sind und ich habe Sie einfach überfallen." Sie tätschelte meine Hand und ließ dann seufzend von mir ab. Bedrückt sah sie zu ihrem Sohn und ich war ziemlich sprachlos.
Die Herzlichkeit dieser Frau fühlte sich so ehrlich an, dass ich mir am liebsten weiter von ihr die Hand tätscheln lassen würde. Es hatte sich angefühlt wie eine mütterliche Geste. Etwas, das meine eigene Mutter nie getan hätte.

Yoongi brachte mir meine Jacke und hielt mir die Tür auf, doch ich zögerte. Dann fasste ich einen Entschluss.
"Ich glaube, ich bleibe doch noch eine Weile. Ich würde Sie ebenfalls sehr gerne kennenlernen."
Die aufgeweckte Frau freute sich und ergriff abermals meine Hand. Min Yoongi hingegen schien ziemlich überrascht zu sein und ich war es auch ein wenig.
Auch wenn ich ihm damit half, ich tat es nicht für ihn. Ich dachte in diesem Moment allein an mich, denn auch wenn dieser Reichtum mich unter seinen Rüschen und der hellen Eingangshalle erdrückte, fühlte ich dennoch einen gewissen Komfort in dem freundlichen Umgang von Yoongis Mutter und die positive Ausstrahlung, die sie aussendete. In ihrer Nähe fühlte ich mich für einen Moment so sicher, wie an dem Abend in Yoongis, als ich auf dieser scheußlichen Party war.
Vielleicht war es für einen Moment gar nicht so schlimm, diesen Fake aufrecht zu erhalten. Ich versuchte es mir zumindest schönzureden.

 Ich versuchte es mir zumindest schönzureden

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*so um die 3000€

[Hello Leuts. :D
Hehe, jetzt geht's wohl richtig los. xD
Ab jetzt kommen aber, wie angekündigt, alle Kapitel ungeplant. Ich weiß noch nicht, wie schnell ich sein werde, aber ich habe jetzt auch nur noch zwei Veranstaltungen, für die ich zur Uni muss und dann habe ich erstmal vorlesungsfreie Zeit. Da dann 5 Stunden Pendeln wegfallen, habe ich etwas mehr Zeit. ;)
Schauen wir aber mal, wie ich so voran komme. Nächste Woche mache ich auch erst einmal eine komplette Uploadpause. :D
Wir lesen uns zum nächsten Kapitel! <3]

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt