Kunststudentin Lim Kiran ist pleite, hoch verschuldet und braucht dringend einen neuen Job. Ihre vorherigen Nebenjobs endeten entweder im Desaster oder bezahlten nicht genug, um ihre anfallenden Studiengebühren und die Mietkosten ihrer Ein-Zimmer-Wo...
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Das Restaurant zu dem Yoongi uns fuhr, war das luxuriöseste Restaurant, das ich je gesehen hatte. Es besaß sogar eine Tiefgarage, in der Yoongi seinen Wagen parkte und als wir aus dem Aufzug stiegen, der uns in eines der oberen Stockwerke fuhr, fragte ich mich, ob wir noch in dem selben Seoul waren, wie vor ein paar Minuten noch. Ein roter Teppichboden dämpfte unsere Schritte auf dem Weg zum Empfang ab. Das gedämpfte Licht brachte einen sofort in einen dämmrigen Zustand, der von den Möbeln aus massivem, dunklem Holz und mit dunkelroten Polstern noch verstärkt wurde. An den Wänden gab es sämtliche goldene Verzierungen und Bilder, die nicht mehr, als ein paar schwarze, weiße, rote oder goldene Striche zeigten. Die Empfangsdame bat uns, ihr zu folgen und wir liefen ein kurzes Stück an Tischen und Stühlen vorbei, ehe wir in einen weitaus leereren Bereich des Restaurants gelangten. Hier waren die Tische weiter auseinandergestellt und die Räumlichkeit, abgetrennt durch eine Wandhälfte, war beinahe doppelt so groß, wie der Vorraum. Wir wurden zu einem Tisch vor der Fensterfront geführt und hatten von hier aus einen wunderschönen Blick auf die gesamte Stadt.
"Wünschen Sie bereits etwas zu trinken?", fragte eine Kellnerin, die direkt herbeigeeilt sein musste. "Geben Sie uns einen Wein nach Ihrer Empfehlung und bitte ein drittes Glas. Wir erwarten noch jemanden." "Sehrwohl, Sir." Bei dem Klang des Wortes Wein verzog ich das Gesicht, versuchte es aber schnell zu verbergen. "Einen Moment noch", rief Yoongi die Kellnerin zurück und sie wandte sich uns erneut mit einem freundlichen Lächeln an uns. "Möchtest du noch etwas anderes haben?" Yoongi sah mich aufmerksam an und ich lächelte entschuldigend. "Ich würde ein Wasser nehmen, statt den Wein." "Natürlich. Ich bringe alles in wenigen Minuten zusammen mit den Speisekarten zu Ihnen." Wir bedankten uns und die Kellnerin zischte wieder davon. Ich betrachtete das leuchtende Seoul im Dunkeln. So eine Aussicht hatte man wirklich nicht alle Tage und ich stellte mir vor, wie ich mit Pinselstrichen die Lichtreflektionen nachahmte. Skylines zu zeichnen war nicht meine Stärke, aber wenn ich die blinkenden Lichter und dunklen Silhouetten der Gebäude betrachtete, juckte es mich wirklich in den Fingern, es einfach immer und immer wieder zu versuchen. Yoongi räusperte sich leise und erhaschte somit meinem Aufmerksamkeit. Fest sah er mich an. "Du musst dich nicht zurückhalten mit deinen Wünschen während des Essens, Ran. Es wird dir nichts von deinem Gehalt abgezogen, das gehört alles mit zu deiner Bezahlung."
Dass er glaubte, dass es das war, wieso ich ein Wasser bestellt hatte, statt mit ihm seinen sicherlich teuren Wein zu schlürfen, brachte mich kurz aus der Fassung, bevor ich begann zu lachen. Ich lachte etwas zu laut für solch ein Restaurant und durchbrach die leise, angenehme Stimmung mit einer Geräuscheexplosion. "Es liegt nicht daran, dass ich Angst habe, mir würde das Essen vom Gehalt abgezogen werden. Im Vertrag steht ja eindeutig, dass du für alles aufkommst, wenn es solche Treffen gibt." Ich hatte mich wieder eingekriegt und ein bitterer, ernster Ton verfolgte meine nächsten Worte. "Ich bin einfach nicht wirklich ein Freund von alkoholischen Getränken. Sie steigen mir immer schnell zu Kopf und beim letzten Mal-" Das letzte Mal, dass ich ein alkoholisches Getränk zu mir genommen hatte, war auf der Party, zu der mich Miyoung geschleppt hatte. Die Erinnerungen an den Alkoholkonsum selbst waren nicht schlimm, aber meine Abneigung dem gegenüber reichte zudem noch etwas weiter zurück. "Denkst du immer noch an den Vorfall mit Kang Hanju?" Auch wenn Yoongi die Sache mit äußerstem Mitgefühl ansprach, wurde ich ein wenig zornig, neben dem Unwohlsein, das in mir hochstieg. "Nur, weil das ganze jetzt eine Weile zurückliegt und nichts verherendes passiert ist, heißt das nicht, dass es mich nicht noch immer verfolgt." Yoongi nickte aufmerksam. "Ich weiß. Es sollte nicht so klingen, als müsstest du die Sache endlich vergessen. Ich finde bloß den Gedanken schrecklich, dass dich das die ganze Zeit verfolgt, weil dieser Mann sich nicht im Griff hatte. Er hätte beim ersten Nein oder deinem ersten Zurückweichen verschwinden sollen."