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Yoongi ging in den frühen Morgenstunden, nachdem er auf meinem Sofa übernachtet hatte

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Yoongi ging in den frühen Morgenstunden, nachdem er auf meinem Sofa übernachtet hatte. Ich hatte ihm angeboten, dass er bei mir duschen und dann fahren konnte, doch er entgegnete nur, dass ich einfach weiterschlafen sollte, da er mich nur geweckt hatte, um mir Bescheid zu geben, dass er nun verschwand.
Ich hatte das zuerst für einen Traum gehalten, aber als ich das Wohnzimmer leer und beinahe unberührt vorfand, wurde mir klar, dass das entweder die Realität oder der ganze letzte Tag ein Traum gewesen war.
Dass ich gestern noch im Krankenhaus gelegen hatte, kam mir ebenfalls wie ein Fiebertraum vor. Meine Dehydrierung war so weit von mir entfernt, dass der ganze Vorfall in einem anderen Leben stattgefunden haben musste. Der Zettel in der Küche bewies mir allerdings das Gegenteil und stach auch die Möglichkeit aus, dass der letzte Tag nur meiner Einbildung entsprungen war.

"Ich habe Obsalat für dich in den Kühlschrank gestellt und war so frei, dir einen Timer aufzustellen, damit du das Trinken nicht vergisst, solltest du dich wieder im Malen verlieren. Ich komme heute Abend noch einmal vorbei, bevor ich zur Verlobungsfeier fahre."

Mein Frühstück bestand also aus einer riesigen Schüssel frischem Obsalat, für die Yoongi zu einer noch unmenschlicheren Uhrzeit aufgestanden sein muss, als ich zuerst gedacht hatte. Während dessen trank ich ein Glas Wasser und füllte es sofort nochmal nach, als der erste Timer mich erschreckte.
Auf dem Barhocker drehte ich mich von der Kücheninsel weg und betrachtete die Bilderreihe, die ich in den letzten Tagen gemalt hatte. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie viele Stunden ich daran gesessen haben musste, aber ich hatte beinahe vier komplette Bilder verschiedener Größen gemalt, also mussten es eine Menge sein.
Irgendein Schalter musste in meinem Gehirn umgelegt worden sein, denn statt mich um meine mich plagenden Sorgen zu kümmern, waren meine Gedanken vollkommen leer, bis auf den Einfall, eine Runde spazieren und mir etwas Gebäck holen zu gehen. Als ich erst einmal an der noch kalten, aber frischen Luft war und diese tief einatmete, erweiterte sich mein Gedanke und ich marschierte los.
Kurzerhand schrieb ich Yoongi.

Ich: Arbeitest du von Zuhause aus oder bist du im Entertainment?
Yoongi: Ich bin im Entertainment-Gebäude. Wieso? Brauchst du etwas? Ich könnte in 15 Minuten da sein.
Ich: Nein. War nur ne Frage. Vergiss einfach, dass ich gefragt habe. Bis später!
Yoongi: Du weißt schon, dass das nicht gerade beruhigend klingt?
Yoongi: Ran?

Weil ich aufhörte zu antworten und einfach nur grinste, da mir die ganze Zeit mein Plan vor Augen schwebte, rief Yoongi mich kurzerhand an. Sofort ging ich ran.
"Ja?", fragte ich langgezogen, flötete das Wort fast.
Yoongi seufzte.
"Du weißt schon, dass ich jetzt die ganze Zeit darüber grübeln muss, warum du mir vollkommen aus dem Nichts diese Frage gestellt hast, oder?"
"Ich habe gesagt, du sollst es einfach vergessen. Ich war nur neugierig."
Schwer atmete ich, weil reden und laufen wirklich anstrengend war.
"Bist du gerade unterwegs?"
"Jap."
"Wohin?"
"Ach, hierhin und dorthin. Ich musste einfach raus. Warum fragst du?"
"Vergiss einfach, dass ich gefragt habe", entgegnete mir Yoongi und ich hörte an seinem Schmunzeln, dass er sich die Gelegenheit, nicht hatte entgehen lassen wollen, den Spieß umzudrehen.
"Ich glaube, da wartet noch ein bisschen Arbeit auf dich, oder? Ich für meinen Teil, muss jetzt auflegen, weil ich selbst noch was wichtiges vorhabe."
"Und das wäre?" Ich stellte mir vor, wie er die dunklen Augenbrauen hochzog. Wie er dort stand, mit einem Arm vor der Brust verschränkt, aus seinem Fenster blickend und wie sich durch die Bewegung seiner Augenbraue, die auf seine Stirn übergegangen war, eine Haarsträhne aus seinem sorgfältig gestylten Haar löste und in seine Stirn fiel.
"Ganz schön neugierig, heute Morgen. Das wirst du schon noch sehen. Bis später."

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt