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Kurzerhand entschied ich, einfach ein weiteres Mal an ihm vorbeizulaufen

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Kurzerhand entschied ich, einfach ein weiteres Mal an ihm vorbeizulaufen. Der Gang war immerhin breit genug, um mit genügend Abstand voneinander aneinander vorbeizugehen. Ich kam also auf den Mann zu, der ein leises Lächeln aufgesetzt hatte, das allerdings nicht mehr so begeistert aussah, wie noch bei unserer ersten Begegnung. Es wirkte eher verkniffen.
Mit erhobenem Kopf, aber an ihm vorbei gerichteten Blick, passierte ich ihn und als ich bereits einen Schritt an ihm vorbei war, griff seine warme, schwitzige Hand nach meinem Handgelenk und er zog mich zu sich zurück, so dass ich beinahe mit den dünnen Absätzen meiner geliehenen Schuhe umknickte.
"Nicht so schnell", sagte Kang Hanju und drängte mich zwischen die Tührrahmenerhebungen einer Tür in der Nähe. Eine seiner Hände stützte sich am Türrahmen zu meiner Rechten ab und seine andere umfasste noch immer mein linkes Handgelenk. Mein Atem ging schnell und ich sah mich um, ob nicht jemand mitbekommen hatte, was hier gerade passierte, doch der ruhige Gang war weiterhin leer.
"Ich weiß noch immer nicht Ihren Namen. Sie weichen mir schon den ganzen Abend über aus, dabei will ich Sie doch nur kennenlernen." Er sagte das ganze mit einem Lächeln, aber durch zusammengebissenen Zähnen. Er überragte mich nur um ein paar wenige Zentimeter, aber als er sich zu mir herab beugte, wirkte er nur noch bedrohlicher. Sein Lächeln zeigte mir, dass er sah, wie ich mich in dieser Situation fühlte. Ängstlich, schutzlos, schwindelig vom Alkohol und dem Zwangsfasten. Ich war ein gefundenes Fressen für einen schmierigen Typen wie ihn.

Fieberhaft überlegte ich, wie ich mich aus dieser Zwangslage befreien konnte. Es war nur ziemlich schwierig, wenn einem eine Person immer näher kam und die Türklinke, die sich einem eiskalt in den Rücken bohrte, die Hälfte der gerade gedachten Gedanken einnahmen.
Aber dann wurde mir bewusst, vielleicht war es einfacher als gedacht, hier wieder herauszukommen. Vorausgesetzt, die Tür in meinem Rücken ließ sich öffnen und anschließend abschließen.
Mein Atem ging schwer, als Kang Hanju wieder ansetzte zu sprechen. Bevor ein Wort seinen Mund verlassen konnte, war ich schon aus einem meiner Pumps geschlüpft, um genügend Halt auf dem Boden zu haben und trat mit dem anderen Bein so fest wie möglich zu. Wo ich ihn traf, spielte in diesem Moment keine Rolle, denn dass sich sein Griff um mein Handgelenk lockerte und ich ihm meinen Arm dadurch entziehen konnte, während er sich schmerzerfüllt bückte, reichte mir vollkommen.
Schnell griff ich nach der Klinke hinter mir, öffnete die Tür stoßartig und schloss sie mit einem lauten Knallen wieder. Erleichtert atmete ich auf, als ein altmodischer Schlüssel im Schloss hing. Ich schloss also ab, entnahm den Schlüssel und drückte ihn fest gegen meine Brust, hinter der mein Herz viel zu schnell hämmerte.

Wankend entfernte ich mich von der Tür, holte zitternd mein Handy aus meiner Handtasche und wählte sogleich Miyoungs Nummer, während ich mit der anderen Hand noch immer den Schlüssel umklammerte. Um meine Nerven zu beruhigen, stellte ich mich an eines der beinahe deckenhohen Fenster und stützte mich am Fensterrahmen ab. Draußen war es Dunkel und ich konnte nichts erkennen, bis auf eine beleuchtete Veranda.
Bis auf das Tuten an meinem Ohr war nichts zu hören. Der Mann im Korridor hatte sich entweder noch nicht erholt oder er hatte es bereits aufgegeben, mir nachzujagen. Erschöpft lehnte ich den Kopf gegen die Kante, an der meine Hand zuvor noch geruht hatte.
Nach einem zweiten Anrufversuch nahm Miyoung auch endlich ab.
Ich hielt mich gar nicht erst mit einer Begrüßung auf, sondern kam sofort zum Punkt. "Wo seid ihr? Ich suche euch schon seit einer geschlagenen Stunde, aber es gibt hier einfach zu viele Räume und zu viele Menschen, um eine kleine Frau wie dich wiederzufinden."
"Wir haben uns an einen ruhigeren Ort zurückgezogen, damit Jisung in Ruhe mit Kim Seokjin sprechen kann. Die beiden müssen irgendetwas geschäftliches Besprechen und ich langweile mich zu Tode." Schön, dass sie sich langweilte, das würde ich auch gerne.
"Wo bist du überhaupt? Ich hatte einmal kurz am Buffet vorbeigeschaut, nachdem du dich davongestohlen hast, aber du warst nicht da."
Ich seufzte. "Ich war dort gewesen, aber die Auswahl war ziemlich ernüchternd. Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden, Fleischpasteten-Schokolade zu essen. Oder was auch immer der sonderbare Kram da war. Ich hatte gehofft, irgendwo etwas richtiges zu Essen zu finden. Nen Burger vielleicht oder zumindest pappiges Baguette. Alles, was ich bekommen habe, war ein gruseliger Typ, der mich verfolgt hat, bis er mich alleine angetroffen hat. Alles andere kannst du dir selbst zusammenreimen. Ich verstecke mich gerade in irgendeinem Raum im ersten Stock und habe mich hier eingeschlossen."

Sugar Coated || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt