Es klingelte genau dann an der Tür, als gerade der Reis fertig wurde. Sicherlich war es Yoongi, der Holly vorbeibrachte. Meine Bereitschaft auf den Hund aufzupassen, würde mir zumindest etwas Zeit erkaufen, da es so aussehen würde, als würde ich einfach nur meinen Job machen. Der Job, den ich ursprünglich erledigen sollte.
Bis ich mir zurechtgelegt hatte, was ich Miyoung sagen würde, müsste das ausreichen.
Ich öffnete und sofort wurde ich angebellt.
"Dir auch einen guten Morgen, du großmäuliger kleiner Fellball", sagte ich und ging in die Hocke, um Hollys Köpfchen zu streicheln.
Verwunderlicherweise hatte ich keinen Augenblick gezögert, um den Hund zu streicheln. Bei dem Kleinen fiel es mir wohl einfacher. Ich hatte ihn nun ja auch schon ein paar Mal gesehen und gestreichelt.
Holly schien sich jedenfalls über die Aufmerksamkeit zu freuen, denn er wedelte mit dem Schwanz und verlangte bellend nach mehr Streicheleinheiten, als ich mich wieder aufrichtete.
"Weißt du, was du tun musst?"
"Nicht wirklich."
Schnell erklärte mir Yoongi das wichtigste. Ich musste dreimal mit Holly Gassi gehen, das Essen für heute hatte Yoongi bereits fertig abgepackt und ich musste es ihm nur noch mit etwas Wasser hinstellen. Ansonsten war nicht viel zu beachten.
"Hier ist noch sein Spielzeug", sagte Yoongi und gab mir zu dem kleinen Beutel mit dem Essen noch eine vollbepackte Umhängetasche.
"Ist sein Spielzeg ein Berg an Ziegelsteinen? Was ist da drin?"
"Kauknochen, sein Lieblingstunnel, ein paar Bälle, sein Seiltau und noch ein paar andere Kleinigkeiten."Mit offenem Mund sah ich ihn an und stellte die Tasche neben die Tür.
"Ein paar Kleinigkeiten? Holly hat mehr Spielzeug, als ich, als Kind."
Ich wollte mich gerade erneut zu dem Hund hinhocken und ihm sagen, was für ein verwöhntes Hündchen er doch war, doch Yoongis überraschter und auch trauriger Blick ließ mich innehalten. Steif lächelte ich. Ich neigte wohl mittlerweile etwas zu viel zu Oversharing.
"Das-" Schnell unterbrach ich Yoongi und winkte ab.
"Lass uns nicht darüber reden. Du musst sicherlich langsam zur Arbeit. Ich nehme dir Holly ab und dann mache ich mich fertig, um mit ihm eine Runde zu gehen."
Um den kleinen Patzer zu überspielen, streckte ich die Hand nach der Leine aus, doch Yoongi hielt sie so außer Reichweite, dass ich ihm einen Schritte hätte entgegenkommen müssen, um sie zu erreichen. Rätselnd sah er mich an.
"Warum wurdest du gestern so blass, als deine Eltern zur Sprache kamen?"
Ich riss die Augen auf. Also hatte er es bemerkt. Schnell sah ich zur Seite und vermied seinen Blick. Sofort merkte ich, dass sich seine Haltung änderte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie weniger offensiv war.
"Sorry ... vermutlich willst du nicht darüber sprechen. Ich dachte nur- ... Immerhin wollte ich für die nächste Nachfrage meiner Mutter wissen, was ich antworten könnte, um ein Treffen mit deinen Eltern zu verhindern. Das würde wohl nur mehr Komplikationen für dich bedeuten, deswegen ..." Das hatte er sich ja wirklich meisterhaft aus den Fingern gesogen. Irgendwie konnte ich ihm aber nicht böse sein. Er war nur neugierig gewesen und er zwang mich nicht zu einer Antwort. Außerdem hatte er mir schon einiges über die Probleme seiner Vergangenheit verraten und für ihn war ich in der Hinsicht beinahe ein ungeschriebenes Blatt.
"Ich werde deiner Mutter bei der nächsten Gelegenheit sagen, dass ein Treffen mit meinen Eltern nicht möglich sein wird. Mehr ... bin ich nicht bereit zu teilen. Vorerst."
"Okay, dann halte ich sie davon ab, weiter nachzuhaken."
Ich schüttelte den Kopf.
"Das musst du nicht. Ich sage ihr einfach das selbe wie dir. Sie wird es schon verstehen."
DU LIEST GERADE
Sugar Coated || min yoongi
FanfictionKunststudentin Lim Kiran ist pleite, hoch verschuldet und braucht dringend einen neuen Job. Ihre vorherigen Nebenjobs endeten entweder im Desaster oder bezahlten nicht genug, um ihre anfallenden Studiengebühren und die Mietkosten ihrer Ein-Zimmer-Wo...