Ich verbrachte eine weitere Nacht in Yoongis Haus. Es fiel mir schwer, nach dem heutigen Ereignis einzuschlafen. Mein ganzer Körper kribbelte und ich war zwar entspannt, aber gleichzeitig so aufgedreht, dass ich mitten in der Nacht noch einmal aufstand, um mir einen Platz zum Malen zu suchen, der mir etwas Ruhe schenkte. Yoongi schien eine ähnliche Idee zu haben, denn gerade, als ich meine Zimmertür leise schloss, öffnete sich seine und wir standen uns im Flur gegenüber.
"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich ihn und drückte mir meinen Zeichenblock gegen die Brust.
"Nein, nicht mehr", entgegnete er mit rauer Stimme, als war er gerade erst wieder aufgewacht.
Da wir wohl beide ruhelos waren, schlug ich vor, dass wir es uns im Wohnzimmer bequem machen konnten. Yoongi schien die Idee ziemlich zu begrüßen, denn er ging sofort los.
"Wie wäre es mit was warmem zu trinken?", fragte er, während er ausgiebig gähnte.
Ich beeilte mich, die ersten Stufen der Treppen zu nehmen, bis ich neben ihm angelangt war.
"Das klingt perfekt. Ich mache uns warmen Kakao."
Voller Tatendrang flitzte ich die Treppe hinab und hörte Yoongis leises Lachen hinter mir. Grinsend legte ich meine Malutensilien auf den Küchentresen, suchte mir alle Zutaten für zwei Tassen heißen Kakao zusammen und begann damit, die süße Herrlichkeit vorzubereiten. Yoongi kam schließlich ebenfalls in der Küche an, lief an mir vorbei, so dass ich einen leichten Windhauch spürte und sein verschlafener Geruch sich mit dem schokoladigen Duft mischte.Er öffnete den Schrank über der Arbeitsfläche. In dem Schrank, in dem sich zuvor nur alltägliche Haushaltszutaten wie Salz, Zucker und Mehl verborgen hatten, waren jetzt auch verschiedene Kekse, Chips und andere Snacks versteckt. Nachdem er den Schrank wieder geschlossen hatte, drehte Yoongi sich mit einer noch verschlossenen Packung Butterkeksen zu mir um.
"Seit wann bunkerst du Snacks, Yoongi? Vorher warst du doch nie der Typ fürs Snacken."
Er holte einen kleinen Teller aus dem Schrank und begann die Packung aufzureißen.
"Dreimal darfst du raten, warum mein Schrank mittlerweile voller Snacks ist."
Ich sah ihn an, während ich weiter den Kakao umrührte, damit er gleichmäßig erhitzte. Keine Ahnung, ob ich seine Aussage gerade falsch interpretierte, aber sie war eigentlich so eindeutig, dass er nur mich meinen konnte.
"Wegen mir? Du hast nur die Snacks aufgestockt, weil ..."
"Weil du nach dem Malen oft sagst, dass du einen Snack brauchst. Naja, eigentlich sagst du es jedes Mal mindestens einmal, wenn du hier bist, es ist nicht immer nur nach dem Malen."
Ich stellte den Herd aus, denn der Kakao dampfte mittlerweile und ich wollte ihn nicht zum Kochen bringen.
"So oft sage ich es nun auch nicht", sagte ich überzeugt. Yoongi schmunzelte bloß in sich hinein und legte ein paar Kekse auf den Teller, ehe er die restliche Packung wieder in den Schrank räumte. "Du brauchst gar nicht so zu Grinsen."
"Ich weiß gar nicht, was du meinst", entgegnete er und lachte. Ich stimmte mit ein und dann holten wir zwei große Tassen aus dem Schrank, ich goss den Kakao ein und wir transportierten alles ins Wohnzimmer.Yoongi hatte über irgendeine versteckte Anlage leise Musik eingeschaltet. Das Licht war gedimmt, aber auf einem Beistelltischchen, das ich zu mir heran zog, befand sich praktischerweise eine schlichte, weiße Lampe, die ich zur Unterstützung einschaltete, damit ich das Papier vor mir richtig sehen konnte.
Jeder von uns saß auf einer Seite des Sofas. Ich hatte die Beine angewinkelt und mich zu Yoongi gedreht. Es fehlte nicht viel, da würden meine Zehen seinen Oberschenkel berühren. Er hingegen hatte sich mit dem Rücken gegen die Lehne gesetzt und seinen rechten Arm darauf abgelegt. Seine Lider waren halb geschlossen und er spielte mit dem Daumen seiner anderen Hand an der Tasse herum, die er festhielt.
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Sugar Coated || min yoongi
FanficKunststudentin Lim Kiran ist pleite, hoch verschuldet und braucht dringend einen neuen Job. Ihre vorherigen Nebenjobs endeten entweder im Desaster oder bezahlten nicht genug, um ihre anfallenden Studiengebühren und die Mietkosten ihrer Ein-Zimmer-Wo...