13. Kapitel

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»Du?!« kam es aus unserer beiden Münder

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»Du?!« kam es aus unserer beiden Münder.

Julias Lippen öffneten sich einen Spalt, wodurch sie mehr denn je so aussah wie Bambi, das in die grellen Autoscheinwerfer blickte. Ich fragte mich, ob ihre Lippen immer schon so rot und voll gewesen waren. Prompt hatte ich das Bild von ihr vor Augen, wie sie ihre Lippen hilflos und gleichzeitig unglaublich selbstbewusst auf meine presste. Bitte, nicht das schon wieder. Ich fühlte mich in diesem Moment selbst wie Bambi, das ins Licht starrte und den Blick nicht abwenden konnte.

Alles in mir spannte sich an wie bei einem Bogen und es wurde nicht besser, als ihre Blicke neugierig über die Konturen meiner Tattoos strichen, die unter meinem Mantel zum Vorschein kamen. Obwohl sie nicht die Finger danach ausstreckte, so wie es manche Frauen machten, wenn sie mit mir flirten wollten, fühlte es sich so an, als würde meine Haut allein unter ihren Blicken zu brennen beginnen.

»Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dich hier zu treffen. Oh Mann. Wie geht es dir? Was machst du hier? Bist du mit Freunden unterwegs? Oh, ich störe dich gerade sicher, oder? Ich will dich nicht aufhalten«, sprudelte es in diesem Moment aus ihr hervor und meine Augen wanderten von ihren Lippen zu ihren Augen. Das schummrige Licht wurde ihr absolut nicht gerecht. Das helle Braun wirkte wie ein ungesundes Matschgrau. Die kurzen braunen Haarsträhnen glänzten jedoch wie frisch poliertes Mahagoniholz und ein süßlicher Duft stieg mir in die Nase. Gott, wie konnte man so gut riechen, wo doch alles um uns herum nach Bier und Schweiß stank?

Sie lächelte peinlich berührt, aber ehrlich erfreut, mich zu sehen. Ihre Wangen waren rot und als sie die Augen niederschlug, schluckte ich schwer. Ein Prickeln überlief meine Arme und ich versuchte das Engegefühl in meiner Jeans zu ignorieren. Nicht jetzt.

»Nein, nein. Kein Ding. Ich war nur ... Ich bin ... äh ... trinken. Und du? Wie geht es dir nach ... allem«, schloss ich lahm und stotternd, was jeden der mich kannte sofort zum Aufhorchen gebracht hätte. Das Glas Whiskey, das praktischerweise noch neben mir stand leerte ich in einem Zug. Ich hatte es keinen Meter weit geschafft als ich aufgestanden war und die Flüssigkeit prickelte warm, als sie meine Kehle herunterlief. Das leere Glas knallte ich heftiger als notwendig auf den Tresen. Wo war meine Wortgewandtheit hin, wenn man sie mal brauchte?

»Ich kann mich nicht beklagen«, sagte sie und ihr Gesicht durchzog für eine Millisekunde ein Ausdruck, den ich nicht zu deuten wusste, der mich allerdings sofort an ihren Worten zweifeln ließ. »Ich bin auch zum Trinken hier«, erwiderte Julia dann, hielt eine leere Flasche in die Höhe und rümpfte bedauernd die Nase. Mein Herz machte einen Satz.

»Das haben wir gleich«, meinte ich schnell und reichte die leere Flasche an Ob weiter.

»Was hättest du gerne?« Ich kam mir vor wie ein verdammter Schuljunge, der es kaum erwarten konnte, dass es zur großen Pause klingelte. Genauso fühlte ich mich, als ich auf Julias Antwort wartete. Sie nannte ein Getränk und ich nickte.

»Zweimal.« Obwohl ich keine Ahnung hatte, was sie da eigentlich bestellt hatte.

»Zweimal. Kommt sofort, Chef.« Kam es mir nur so vor oder warum klang Ob auf einmal ziemlich schadenfroh?

Me Because Of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt