21. Kapitel

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»Freust du dich eigentlich schon auf Sonntag? Ich glaube, ich wäre ziemlich aufgeregt, wenn ich den Verlobten meiner Schwester kennenlernen würde«, überlegte Nylah gedankenverloren

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»Freust du dich eigentlich schon auf Sonntag? Ich glaube, ich wäre ziemlich aufgeregt, wenn ich den Verlobten meiner Schwester kennenlernen würde«, überlegte Nylah gedankenverloren.

Gemütlich schlenderten wir über den Gehweg. Ab und an mussten wir anhalten, weil ein Fan Nylah erkannt hatte und ein Foto haben wollte. Ich hielt mich dabei bewusst im Hintergrund. Nylahs Fans waren zu süß. Zwei Mädchen im Teenageralter konnten sich gar nicht oft genug bedanken, dass Nylah ihre Taschen unterzeichnet hatte. 

Ein weiteres Mädchen brach in Freudentränen aus, sodass Nylah sie spontan umarmte, während ich das gewünschte Erinnerungsfoto schoss. Dass sie sich so freuten und Nylah ganz offensichtlich anhimmelten, lag wohl an ihrem Talent auch in solchen Ausnahmesituationen vollkommen bei sich zu sein. Sie wimmelte ihre Fans nicht ab, sondern unterhielt sich oft mehrere Minuten lang mit ihnen. Egal wie überdreht oder schüchtern sie waren, Nylah sorgte mit ihrer lockeren Art dafür, dass sie sich rundweg wohl fühlten. 

Bewundernd sah ich dabei zu, wie herzlich sie sich um ein kleines Mädchen bemühte, dessen Mutter Nylah angesprochen hatte. Sie trug ein niedliches roséfarbenes Kleid und passend dazu eine Schleife im Haar. Sie wusste scheinbar nicht, mit wem ihre Mutter sprach, was Nylah wiederum zum Anlass nahm, in die Hocke zu gehen und mit sanfter Stimme zu reden.

»Wer bist denn du?«

Die Kleine klammerte sich an die Beine ihrer Mutter und legte den Kopf neugierig schief, an ihre schmale Brust eine Puppe gepresst.

»Bina.«

»Hallo Bina, freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Nylah. Ich finde, du hast ein sehr schönes Kleid an.«

Daraufhin lächelte Bina stolz.

»Das ist mein Lieblingskleid!«, piepste sie fröhlich, nur um sich gleich darauf hinter den Beinen ihrer Mutter zu verstecken. Nylah lächelte ebenfalls.

»Ehrlich? Mein Lieblingskleid hat genau dieselbe Farbe.«

Daraufhin war Bina nicht mehr zu stoppen. Sie plapperte munter wie ein Wasserfall und ließ uns die Hand ihrer Puppe, die sie so schützend an sich presste und die sie Theo genannt hatte, schütteln. Ihre Mutter schritt schließlich zaghaft ein.

»Bina, Schätzchen, wir müssen weiter. Wir haben Nylah ... ich meine Miss Richards schon so lange aufgehalten.«

»Ach, bitte, Nylah reicht vollkommen. Es hat mich gefreut, sie beide kennenzulernen. Mach's gut Bina. Und pass gut auf Theo auf, ja?« Ich hatte noch nie ein Mädchen gesehen, dass den Gehweg fröhlicher entlanggehüpft war und die kurze Begegnung erwärmte mein Herz.

Durch diese Verzögerungen war ich ein wenig spät dran für meine Verabredung mit Grayson. Nylah hatte es sich in den Kopf gesetzt, mich zu begleiten. Nachdem ich mich schon dreimal umgedreht hatte, weil das berühmte Magenzwicken mir signalisierte, was ich nicht wahrhaben wollte, war ich ihr mehr als dankbar dafür. Ich wusste auch nicht, was heute schon wieder mit mir los war. Stress gepaart mit noch mehr Stress, vermutlich. Die bevorstehende Hochzeit und die Organisation, die mir auferlegt worden war, das Kennenlernessen mit den Cavendishs, das neue Semester an der Columbia University und Grayson. So etwas zerrt unweigerlich an den Nerven. Etwas verspätet nahm ich unsere Unterhaltung über das Sonntagsessen und die Cavendishs wieder auf und plauderte aus dem Nähkästchen.

Me Because Of YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt