Kapitel 45

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Ich gehe den Flur hin und her. Dabei beiße ich mir nervös auf meine Fingernägeln.

Es wird ihr gut gehen.

Und da bin ich mir sicher.

Sie ist stark.

Anuschka ist eine starke Frau.

Sie wird es schaffen.

Sie muss es auch schaffen.

Sie darf nicht sterben.

Ich werde es auf gar keinen Fall erlauben.

Sie darf vor mir nicht sterben. Nie im Leben.

Sie befindet sich gerade auch in der Notaufnahme und das bereits seit drei Stunden.

Die Ärzte meinten, es wird keine leichte Geburt für Anuschka sein und sie deswegen operieren müssen. Mit dieser Operation werden sie das Kind leben daraus holen.

Ob das Kind leben daraus kommt, hat mich nicht wirklich interessiert. Ich wollte nur wissen, ob Anuschka es schaffen wird. Sie Ärzte sahen mich etwas skeptisch an und meinten, Anuschkas darf nicht aufgeben. Sie muss weiter kämpfen und falls sie das hinkriegt, wird sie es überleben.

Natürlich habe ich es ihnen nicht geglaubt, da sie mir ein Mist erzählt haben. Deswegen warte ich bereits seit drei Stunden auf sie.

In diesen drei Stunden habe ich nichts gemacht. Ich ging hin und her und wartete, was ich auch gerade jetzt tue.

Ich spüre sie auch nicht mehr in mir. Deswegen weiß ich auch nicht, wie sie sich gerade fühlt oder ob sie es schaffen wird.

Ich weiß rein gar nichts mehr.

Und das macht mir sorgen.

Warum fühle ich sie nicht mehr!

Warum fühle ich ihre Gefühle nicht mehr in mir!

Es fuckt mich ab, wenn ich Ahnungslos hin und her gehe.

Und genau in dieser Sekunde gehen die Türen auf und zwei Schwestern verlassen eilig den Saal. Ohne zu zögern gehe ich auf sie zu.

,,Was ist los! Hat sie es geschafft! Konntet ihr das Kind retten!"

,,Tut uns leid, aber wir dürfen ihnen keine Informationen über die Klientin mitteilen" sagt sie mir, wodurch ich wütend werde.

,,Sie ist meine Familie! Ich habe das Recht es zu wissen!" Sage ich den beiden ernst und dabei balla ich meine Hände zu Fäusten.

,,Tut uns wirklich sehr leid!" Sagt die eine und verschwinden direkt.

Doch, bevor ich auf sie drauf stürzen konnte stellt sich Axel vor mir hin und hält mich fest. Ich versuche mich zu befreien, doch ohne Erfolg.

,,Lass mich los! Ich werde sie umbringen!" Gebe ich wütend von mir und versuche mich weiter zu befreien.

,,Nein, Zia! Wir warten ab! Wir warten auf den Arzt! Er wird es uns sagen! Hab Geduld!" Sagt er mir ernst.

Ich schau ihn angespannt an.

,,Ich habe keine Geduld mehr, Axel! Anuschka liegt dort drinnen und kämpft um ihr Leben und um das Leben ihres Sohnes! Glaubst du, ich hab noch die Geduld dafür! Ich stehe hier seid drei Stunden und das ohne eine weitere Information über sie!"

,,Es geht ihr gut, Zia! Sie ist eine Kämpferin! Sie wird es schaffen!" Sagt er mir und versucht mich zu beruhigen.

,,Was wenn nicht! Was wenn sie diesmal keine Kämpferin ist! Was wenn sie aufgibt! Was wenn sie ihr Leben verliert! Was dann, Axel! Anuschka ist meine Familie! Ohne sie kann ich mein Leben nicht weiter leben! Ich kann es mir sogar nicht ohne sie vorstellen! Verstehst du!" Fange ich an zu reden und dabei werden meine Augen mit Tränen gefüllt.

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