Mariah wachte in der Nacht durch das Heulen vor ihrem Fenster auf.
Sie hielt den Atem an und fragte sich, warum es so nah bei ihr klang. Das Heulen kam wieder und es klang wie ein Tier, das Schmerzen hat. Sie setzte sich auf ihrem Bett auf, ihr Brustkorb hob und senkte sich mit ihren schnellen Atemzügen. Sie kletterte aus dem Bett und ging langsam zum Fenster. Schluckend blickte sie zurück zur Tür und fragte sich, ob jemand wach sein würde, um ihre Schreie zu hören, da sie nicht wusste, was sich vor ihrem Fenster befinden könnte.
Das Heulen kam wieder, mehr wie ein Wimmern, sie fragte sich, was das sein könnte und welche Schmerzen das Tier haben könnte. Sie holte tief Luft, öffnete den Vorhang so weit wie möglich und keuchte sofort auf. Direkt am Rande des Waldes war ein Drache!Sie sprang sofort zurück und keuchte, als hätte sie ein Gespenst gesehen. Sie hatte ein Gespenst gesehen, Drachen sollten doch ein Mythos sein; wie kann es sein, dass einer direkt vor ihrem Fenster stand? Um sicher zu sein, dass sie richtig gesehen hatte, schlich sie langsam zum Fenster und öffnete den Vorhang gerade rechtzeitig, als das Wesen seine Flügel hob und sie sehen konnte, dass die Flügel silbern waren, der Körper schwarz und die Flügel weiß, die im Mondlicht glitzerten.
Mariah hatte das Gefühl, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug, als sie die majestätische Kreatur betrachtete, ihre Augen waren weit aufgerissen, sie wollte jede Szene, jede Handlung aufnehmen. Als ob er merkte, dass er angestarrt wurde, blickte der Drache in ihre Richtung und sie schloss schnell den Vorhang, ihre Hand auf der Brust, während sie sich vom Fenster entfernte. Ihre Augen blieben auf den geschlossenen Vorhängen, während sie in ihrem Kopf sang: "Vor meinem Fenster ist ein Drache, vor meinem Fenster ist ein Drache!" Sie keuchte und entfernte sich immer weiter von ihrem Fenster, das Heulen kam wieder und sie war versucht, nachzusehen.
Sie zog den Vorhang leicht beiseite, aber ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie das große Gesicht direkt neben ihrem Fenster anstarrte, das sie beobachtete. Die Augen waren schwarz und golden. Sie beobachteten sie, studierten sie. Mariah trat einen Schritt zurück, sie schluckte, ihre Augen ließen nicht vom großen Schatten ab, der das Mondlicht, das in ihr Zimmer fiel, blockierte. Sie zitterte und fragte sich, was jetzt aus ihr werden würde.Der Drache beobachtete sie weiter, er griff nicht an, er knurrte nicht, er bewegte sich nicht, er stand einfach nur da, seine Augen glühten wie die Mitternachtssonne, schwarz und gold. Er schnaufte, blies seinen Atem zum Fenster und Mariah sah, wie die Luft in den Raum wirbelte und zu ihr kam. Sie wich zurück, mit dem Rücken bereits an der Tür und wollte unbedingt der rauchigen Luft ausweichen, die auf sie zukam, aber es war unmöglich, die rauchige Luft traf sie. Sofort wurde ihr schwarz vor Augen und sie sackte auf den Boden, bewusstlos.
***
"Mariah, wach auf, es ist schon Morgen", sagte Lydia vor der Tür. Sie klopfte erneut, als sie keine Antwort bekam. "Mariah, Mariah?" rief sie und war gezwungen, die Tür aufzustoßen, als kein Ton zu hören war. Sie betrat das Zimmer und zischte, als sie sie schlafend auf ihrem Bett sah, "Du meine Güte", sie ging auf sie zu und tippte sie sanft an, "wach auf, Mariah"."Mm", stöhnte Mariah und streckte ihren Körper. Sie rieb sich die Schläfe und öffnete die Augen, um in die blauen Augen ihrer Mutter zu sehen, "Mutter?"
"Ja, steh auf, wir müssen die Wäsche waschen, und wir müssen Feuerholz sammeln, weißt du noch?"
"Ah ja, entschuldige, ich muss wohl eingeschlafen sein", sie runzelte die Stirn, hatte sie das? Sie schlief doch sonst nie so tief, was genau war passiert? Sie stand vom Bett auf und streckte sich. Als sie zu ihrem Fenster ging, um den Vorhang auf zu ziehen, erstarrte sie, als sie ihn berührte. Sie konnte sich erinnern, dass sie letzte Nacht den Vorhang auf gezogen hatte, um etwas zu sehen, aber was?
"Geht es dir gut?", fragte Lydia und wunderte sich, warum sie innehielt und still wurde.
"Ja, mir geht es gut", Mariah drehte sich zu ihr um, ihr Blick fiel auf die Tür und sie erinnerte sich wieder an etwas. Sie erinnerte sich daran, dass sie auf dem Boden zusammengesackt war, aber jetzt, wo ihre Mutter sie geweckt hatte, war sie im Bett, wie war das möglich? Sie runzelte die Stirn und versuchte, sich an jedes Detail der vergangenen Nacht zu erinnern, warum war sie nochmal aufgestanden? Warum hatte sie den Vorhang geöffnet? Warum war sie neben der Tür zusammengebrochen? Warum war sie in dem Bett wieder aufgewacht und vor allem, warum erinnert sie sich nicht?"Mariah, geht es dir gut? Du siehst nicht gut aus", Lydia ging auf sie zu, sie fasste ihr an beide Wangen und sah ihr besorgt in die Augen, "macht dir etwas Sorgen?"
"Äh? Nein... nein, mir geht es gut", sie befreite sich aus den besorgten Händen ihrer Mutter und ging zurück zum Bett, sie nahm ein Kissen in die Hand, während sie das Bett anstarrte und versuchte, sich daran zu erinnern, ob sie später in der Nacht hineingeklettert war, aber so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte sich einfach nicht erinnern.
"Mariah, ich mache mir Sorgen um dich, ist dir etwas zugestoßen?"
Sie drehte sich zu ihrer Mutter um und betrachtete ihre Kleidung, sie trug ein schwarzes Kleid mit weißem Ausschnitt und weißen Ärmeln. Mariah keuchte auf, als die Bilder in ihrem Kopf auftauchten: ein großes majestätisches Wesen, schwarz und mit weißen Flügeln; die Nähe des Wesens, als sie den Vorhang geöffnet hatte, um sein Gesicht zu sehen. Sie ließ das Kissen, das sie in der Hand hielt, sofort fallen, ihr Herz schlug laut in ihrer Brust, letzte Nacht hatte sie etwas gesehen: sie hatte einen Drachen gesehen.***
Es war schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren, wenn ihre Gedanken bei der Kreatur waren, die sie letzte Nacht gesehen hatte. Mariah fiel es immer noch schwer zu glauben, dass ein Drache direkt vor ihrem Fenster stand, warum hatte er nicht angegriffen? Warum hat er sie gehen lassen? Was hatte er ihr angetan, dass sie sich nicht sofort daran erinnerte, was passiert war? Je mehr sie darüber nachdachte, desto verwirrter war sie und desto mehr wünschte sie sich, das Wesen noch einmal sehen zu können, vielleicht könnte sie es fragen? Sie stöhnte und hob das Holz auf, das ihr Vater gehackt hatte und ging, um es auf den großen Stapel zu legen.
"Was ist nur los mit ihr? Sie ist schon den ganzen Morgen so", fragte Roderick und starrte auf den Rücken von Mariah, die nicht wirklich da zu sein schien.
"Ich weiß nicht, deine Mutter hat gesagt, dass sie sich so verhält, seit sie aufgewacht ist", sagte Josiah achselzuckend, ließ die Axt fallen, die er trug und rieb sich den Arm, um den Schmerz zu lindern.
"Sie ist immer seltsam", sagte Roderick und bückte sich, um seinen eigenen Stapel gehackter Hölzer zu tragen."Sag so etwas nicht über deine Schwester, Roderick", mahnte Josiah und nahm die Axt in die Hand, um sich wieder an die Arbeit zu machen.
Sie arbeiteten bis Lydia sie zum Frühstück rief und danach machten sie weiter bis zum späten Nachmittag, bis sie beschlossen eine Pause einzulegen. Mariah verbrachte ihren Abend nach dem Essen außerhalb des Hauses. Sie suchte den Waldrand ab, um zu sehen, ob sie irgendeine Verbindung zu dem Wesen finden konnte, das sie letzte Nacht gesehen hatte, vielleicht eine Schuppe oder so etwas. Sie hatte ihrer Familie nichts von der Begegnung mit dem Wesen in der letzten Nacht erzählt und sie war überrascht, als keiner von ihnen ein Wort über das seltsame Heulen oder Wimmern verlor. Könnte es dann sein, dass es nur ein Traum war?
Aber das kann nicht sein, der Traum fühlte sich so real an, und das Wesen war so nah an ihrem Fenster, dass sie es hätte berühren können. Als sie am Rande nichts fand, beschloss sie, in den Wald zu gehen; vielleicht war der Nistplatz des Drachen im Wald, wenn nicht, wo sonst könnte sich eine Kreatur dieser Größe verstecken? Je weiter sie in den Wald hineinging, desto mehr konnte sie die Stimme ihrer Mutter in ihrem Unterbewusstsein hören, die ihr sagte, sie solle nicht in den Wald gehen, aber sie verdrängte sie und setzte ihre Suche fort.Die Zeit verging wie im Fluge und Mariah wurde langsam müde, ihre Beine schmerzten und sie beschloss, zurück zu gehen, morgen würde sie früher weitergehen und wer weiß? Vielleicht fand sie etwas, das bewies, dass das, was sie letzte Nacht gesehen hatte, kein Traum war, sondern Wirklichkeit.
Ein tiefes Knurren hinter ihr jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Sie drehte sich sofort um, aber sie sah nichts. Mariah schluckte, ihr Herzschlag erhöhte sich und suchte schnell ihre Umgebung ab, aber da war nichts. Sie seufzte und drehte sich um, um ihren Weg nach Hause fortzusetzen. Sie war ständig auf der Hut vor ihrer Umgebung, immer auf der Hut, falls irgendetwas auftauchen und sie angreifen würde.
Das Knurren ertönte erneut und sie erstarrte. Es hörte sich an, als wäre es direkt hinter ihr, sie drehte sich langsam um, sah aber nichts, nur Bäume und das Nest der schlafenden Tiere. Sie legte ihre Hand auf ihre Brust, um ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Sie versuchte, die Angst in ihrem Herzen zu ignorieren, und drehte sich um, um nach Hause zu laufen, aber sie hörte getrocknete Blätter hinter sich rascheln und dann wieder das Knurren.Mariah schloss die Augen. Es war nicht mehr zu leugnen, etwas war hinter ihr, sie drehte sich leise um und ihr Herzschlag krampfte sich zusammen, als sie die Kreatur sah, die sie anstarrte. Es machte einen Schritt auf sie zu und sie hatte das Gefühl, dass ihre Seele ihren Körper verließ.
DU LIEST GERADE
Come Love A Stranger - Deutsche Übersetzung ✓
ParanormalEin tausend Jahre alter Waldhüter hat nur eine menschliche Frau geliebt, kann sie jedoch niemals haben. Sie entgleitet ihm oft durch den Tod und es gibt nichts, was er tun kann, um sie zu retten. Nachdem er eine Ewigkeit gewartet hat, wurde sie endl...