Kapitel 9

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,,Was denkst du?" fragte ich Rick welcher nachdenklich ein paar Sekunden brauchte bis er mir antwortete ,,So wie du Tyler beschreibst passt es nicht zu ihm zu verschwinden. Zudem würde er wahrscheinlich nicht in den Urlaub fahren ohne sein Abi Zeugnis persönlich mit dir zu holen, dennoch würde ich vorsichtig sein. Ich finde es merkwürdig das dich diese Komissarin so abgewürgt hat. Hast du seit du deine Aussage gemacht hast irgendetwas von ihr gehört?" Ich schüttelte den Kopf und im Nachhinein viel mir auf wie wenig Nachspiel meine Erlebnisse hatten. Ich hatte versucht alles zu verdrängen und mein Leben Stück für Stück wieder auf zu bauen.

,,Ich denke etwas stimmt nicht mit dieser Kommissarin, ich kenne einen Freund welcher sie mal im Internet genauer untersuchen könnte, wenn du das möchtest." ,,Ja, kann dieser Freund vielleicht auch Überwachungskameras hacken?" ,,Ich frag ihn, weißt du das Internet Passwort aus dem Haus?" Ich nickte und fühlte mich hoffnungsvoller in der Suche nach Tyler da Rick mich jetzt unterstützte und meine Ängste ernst nahm. ,,Ich muss gleich zu meinem Nebenjob, was machst du noch?" ,,Keine Ahnung, eigentlich wollte ich jetzt mit Tyler und ein paar von seinen Freunden im Urlaub sein." Tränen sammelten sich im Rand an meinen Augen und eine unglaubliche Wut auf die verantwortliche Person welche mir das gestohlen hatte machte sich in meinem Bauch breit.

Rick nahm mich zum Abschied kurz in den Arm bevor ich Nachhause fuhr, glücklicherweise waren meine Stiefeltern nicht da und ich machte mir etwas zu Essen, während ich darüber nach dachte was ich nun tun sollte. Ich hatte ein Traum Abi und dennoch keine Ahnung wie es jetzt weiter gehen sollte, ich musste Tyler finden oder wenigstens den Grund wissen warum er verschwunden war da die Ungewissheit reine Folter war.

Ich dachte wieder an die merkwürdigen Textnachrichten welche ich gelöscht hatte und hoffte einfach das diese Geschichte sich bald klärte. Als ich auf gegessen hatte kamen meine Stiefeltern welche ich ignorierte und in mein Zimmer ging wo ich den restlichen Nachmittag nach Wohnungen, Studiengängen und weiteres googelte was ich am liebsten mit Tyler getan hätte.

Vier Tage später:

Rick: Ich hab wichtige Infos willst du zu mir kommen?
Aurora: Ja.

Rick hatte mir seine Nummer bevor ich gegangen war gegeben und die Aufregung auf die Informationen ließ mich hoch fahren und mich fertig machen. Schnell machte ich mir einen Messibun und schnappte mir einen Kaffee aus der Küche bevor ich in das kleine Auto meiner Stiefmutter stieg und zu Rick fuhr.

Es war noch früh morgens und der Morgenverkehr zog sich ewig, als ich endlich vor seiner Haustür stand war bestimmt eine halbe Stunde vergangen. Schwungvoll öffnete er die Tür und begrüßte mich kurz bevor er mich zu seinem Sofa fuhr wo sein Computer offen stand. ,,Hey, hat dir dein Freund geschrieben?" ,,Ja, ich weiß noch nicht was da ich es mit dir zusammen anschauen wollte." Ich nickte und betete innerlich das wir jetzt einen Schritt weiter kamen bei der Suche von Tyler. Nervös setzte ich mich zu Rick und er öffnete die E-Mail ,,Zuerst die Kommissarin oder die Überwachungsviedeos?" ,,Die Kommissarin." antwortete ich schnell um die vielleicht schmerzhafte Wahrheit ein wenig nach hinten zu verschieben.

Rick nickte und öffnete die Dokumenten Links, ich wartete während er laß gespannt auf eine Antwort ,,Und?" ,,Anscheinend hat die Kommissarin sehr ungewöhnlich hohe Einnahmen auf ihrem Konto von einem Mann Namens Signor Arorua. Sie wurde bestochen." Es herrschte eine kurze Stille. ,,Zeig mir bitte kurz wie der Name heißt." bat ich Rick und er reichte mir seinen Computer, mein Gesicht erbleichte als ich erkannte das dies mein Name in rückwärts war, wie konnte das sein? ,,Das- das ist mein Name rückwärts geschrieben." machte ich Rick ebenfalls darauf aufmerksam. ,,Das kann kein Zufall sein, wollen wir uns das Video anschauen?" ich nickte.

Man erkannte den Eingang des Hauses von Tyler, die Zeit in der Ecke zeigte den Tag der Übergabe des Zeugnisses an, drei Stunden bevor ich kam. Zuerst passierte nichts, bis plötzlich drei schwarze Autos vor dem Haus hielten und bestimmt acht Männer aus den SUVs stiegen und an die Tür klopften. Diese öffnete sich und Tylers Mutter sah sehr überrascht aus, die Männer drängten sie ins Haus und zehn Minuten später was vor gespult wurde, wurden Tyler und seine Familie in die Autos gebracht und alle fuhren weg. Kurz bevor der letzte Mann in das Auto stieg drehte er seinen Kopf an und ich hielt erstickt die Luft an als ich in Leandros Augen schaute welcher kurz in die Kamera zwinkerte bevor er aus dem Bild war.

Ich schaute zu Rick welcher ebenfalls bestürzt aussah und mich nach einem kurzem Schreck Moment in den Arm nahm. ,,Warum zeigt er sich so offensichtlich? Und warum entführt er Tyler? Was hast du getan Aurora?" fragte Rick verwirrt zwischen meinen Schluchzern. Ich sammelte mich kurz und holte tief Luft bevor ich ihm antwortete da er eine Erklärung verdient hatte. ,,Ich weiß nicht warum er so erpicht darauf ist mein Leben zu zerstören, doch als er mich gefangen hielt wollte er-" es klang so krank was ich sagen wollte da es das war ,,Er wollte mich heiraten."

Entsetzt starrte Rick mich an ,,Was?" verstört strich er sich durch die Haare ,,Ich weiß er ist krank und als er mit mir schlafen wollte habe ich ihn mit einem Küchenmesser abgewehrt und bin geflohen auch wenn meine Flucht nicht geklappt hat habe ich ihn bis kurz vor der Übergabe an die Polizei nicht mehr gesehen und dachte er wäre tot." Rick schluckte schwer als er einen kleinen Teil meiner Geschichte hörte ,,Ich verstehe warum du nicht darüber reden möchtest Aurora, dennoch bin ich immer da um dir zuzuhören, doch alles was jetzt zählt ist Rick und seine Familie wieder zu finden." Dankbar nickte ich und wir diskutieren bestimmt noch zwei Stunden lang über mögliche Absichten und Möglichkeiten die wir jetzt hatten.

Geschafft verabschiedete ich mich gegen 13 Uhr von Rick und bedankte mich für seine Hilfe, ich lief runter durch das Treppenhaus in die Garage. Auch wenn es noch nicht spät war brummte mein Schädel von den vielen neuen Erkenntnissen sodass ich glaubte zu halluzinieren als plötzlich der Mann vor mir stand über welchen ich mir seit Tagen den Kopf zerbrach und welchen ich schon tausendmal innerlich verflucht hatte.

Leandro.

Cosa Nostra 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt