,,Eine guter Mensch zu sein wird dich nicht liebenswert machen. Es wird dich benutzbar machen."
~LeandroSchwere Schritte, eine breite Statur, krasse Augen, definierte Wangenknochen, selbst in der tiefsten Dunkelheit würde ich Leandro erkennen können. Entschlossen und unergründlich passte sein Anzug absolut nicht zu dem verschmutzten Holzhaus im Wald und meinem zerstörten Aussehen.
Mit einem Blickkontakt schickte er meinen unangenehmen Wachmann weg und begann zu rauchen. Es herrschte eine bedrückende Stille welche lauter war als jedes Wort welches er mir entgegen schmeißen könnte. In dem Versuch Selbstbewusstsein zu symbolisieren reckte ich mein Kinn und hielt seinem Blick stand.
Früher haben mich diese Augen eingeschüchtert, doch sie gehörten nicht zu einem Mann welcher Respekt oder Ehrfurcht verdiente. Sie gehörten zu einem Mann welcher glaubte sich alles nehmen zu können was er wollte. Selbst das Leben eines anderen wenn es das war was er begehrte. Diese Tatsache machte ihm zu einem arroganten traurigen Mann.
,,Aurora..." kalt blickte er auf mich herab und drückte seine Zigarette mit den schwarzen Lackschuhen auf dem Boden aus.
,,15 Messer, eine Waffe und zwei Schwerverletzte, haben bis jetzt dein Fluchtversuch gekostet." Unterdrückte Wut in seiner Stimme schallte durch den Raum als er meine Vergehen bis jetzt aufzählte.
,,Ich bin enttäuscht." Seine Stimme ist ernst und ruhig, was mir mehr Angst macht als ein aggressiver Leandro. ,,Wieso? Was hast du erwartet?" meine Stimme ist leicht höher als sonst, was mich ärgert da sie meine Angst ihm zeigen.,,Ich habe einfach alles von dir erwartet und gleichzeitig nichts- aber nicht das. Das du intelligent genug bist, zu erkennen das das Leben nicht fair ist und es Prinzen welche einen retten nicht gibt. Dein Leben liegt in meiner Hand. Und das wird es immer tun. Immer. Selbst wenn ich Tod bin. Ich hatte gehofft du würdest das erkennen und verstehen das dieses Leben, dieser Luxus und vorallem Ich deine Zukunft bin. Aber du hast mich enttäuscht."
Wie ein Raubtier lief er um mich herum, während er versuchte meine Angst zu nähren. ,,Dein Vermögen einschätzen zu können wann du zu weit gehst habe ich überschätzt. Das Problem ist nur, was tue ich jetzt?" kalt wurden seine Worte zum Ende hin ernster und zeigten mir wer er wirklich war. Wer immer war. Es gab keine zwei Seiten des liebenden attraktiven Mafiabosses und des eiskalten Killers.
Es gibt nur den rücksichtslosen kranken Mann, welcher sich am Leid anderer bereicherte.,,Glaubst du nicht das du mich eher unterschätzt hast?" Ich spielte absolut mit dem Feuer, was ich nicht tun sollte, doch das hier würde eines unserer letzten Gespräche sein und ich würde es genießen ihm meine Meinung zu sagen auch wenn dies rein gar nichts bringen würde. Er würde nur das hören was er hören wollen würde, doch was interessierte es mich jetzt noch?
Das einzig worauf ich jetzt noch achtete war Zeit. Sie war alles was ich brauchte, wie jeder Mensch. Und wie jeder Mensch erkannte man das erst wenn man sie nicht mehr hatte.
,,Dein Mut ist Dummheit. Ich hätte dir meine Welt zu Füßen gelegt, hättest du mir einen Sache gegeben. Loyalität." Wut vibrierte in seiner Stimme. Leandro hasste es hintergangen zu werden, die Ironie dahinter war das er die ganze Zeit Menschen hintergang.
,,Du liegst falsch. Du hast dir alles genommen. Und dennoch konntest du dir das was du von mir brauchtest nicht nehmen und wirst es auch niemals können, womit dein Ego nicht klar kommt, was dich zu einem wütenden gewalttätigem kleinen Mann macht." schallend knallte seine flache Hand gegen meine Wange und die Wucht des Schlages schmiss mich samt des Stuhls um.
Meine Lippe blutete, während sein Schlag meine Worte perfekt unterstrich. Leandro zog mich samt des Stuhls wieder in eine sitzende Pose und beugte sich vor mein Gesicht, sodass ich ihm ins Gesicht schauen konnte.
,,Wer hat dich dazu manipuliert?" Seine Stimme ließ eine ungewollte Gänsehaut meinen Rücken hinunter rieseln. ,,Du."
,,Nur lügen kommen aus deinem Mund." ,,Eine Gemeinsamkeit von uns." ruhig versuchte ich meinen schnellen Atem unter Kontrolle zu bekommen. ,,Du hast dich nie verändert. Du bist immer noch das kleine Schulmädchen welches mir ausgeliefert ist." ,,Bin ich das? Oder hoffst du das?" Leicht lächelnd schaute ich in sein hübsches Gesicht.,,Du weichst aus. Wer hat diesen Plan geplant?" Ich wollte ihm gerade meine Antwort ins Gesicht spucken, als er einen Finger auf meinen Mund legte. ,,Ein weiteres freches Wort aus deinem Mund und ich lasse dich hier und jetzt von meinen sehr wütenden Männern vergewaltigen." Getroffen schloss ich meinen Mund, unfähig einschätzen zu können ob er seine Worte verwirklichen würde, dennoch nicht bereit es auszutesten.
,,Glaub mir Aurora ich habe dir längst noch nicht alles genommen, also antworte mir." ,,Ich habe das geplant." ,,Du lügst und wir wissen es beide. Du hast genau noch eine Minute Zeit deine Antwort zu überdenken, bevor ich die Konsequenzen daraus, das du Alleinschuld bist, ziehen werde."
Die Minute verstrich und ich blieb stumm. Seine Miene versteinerte noch weiter, bis er schließlich eine Waffe, welche am Rücken im Hosenbund steckte raus zog. ,,Du wusstest das du es nicht überleben wirst wenn du fliehst, oder?" ,,Ja." meine Stimme war hohl und auch wenn ich noch Hoffnung hatte, tief in meinem Herzen spürte ich wie Leandro denn Entschluss gefasst hatte mein Leben zu beenden.
Seine Augen waren nicht mehr ganz so emotionslos als er mich los band und nur meine Hände vorne gefesselt ließ. Ich spürte den Lauf seiner kalten Waffe zwischen meinen Schulterblättern als er mich aus der Holzhütte führte.
Meine Beine zitterten und Angst ergriff meinen Körper. Ungewollte Tränen traten in meine Augen, das ganze war so surreal, meine Füße liefen wie von selbst als er mich durch den Wald führte, auf der Suche nach einem passenden Ort um mich umzubringen. Er wollte mich ermorden. Er würde es wirklich tun.
Ich wusste es und dennoch traf mich diese Erkenntnis in einer Weise die ich nicht beschreiben konnte. Wie als ob Gott oder irgendwer uns beobachtet begann es leicht zu regnen. Tränen rannen in Strömen meine Wangen hinunter und auch wenn ich einen Plan hatte, überforderte mich diese Situation.
,,Bleib stehen."
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Cosa Nostra 2
Action,,Ich werde dich nicht entführen. Du wirst mich suchen. Und du wirst mich finden. Weil ich das will." L ,,Wer dich brechen will, soll daran zerbrechen." A Dies ist die Fortsetzung von Cosa Nostra. Es macht Sinn zuerst den ersten Band zu lesen. Viel...