Kapitel 16

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,,Unterschätz mich nicht.
  Ich weiß mehr, als ich sage.
  Ich mache mehr, als ich zeige.
  Und ich bemerke mehr, als du denkst."
   ~Leandro



Schnell hielt er mit einer Hand meine beiden Handgelenke über meinen Kopf und zog mir mühelos das Messer aus der Hand. Verzweifelt versuchte ich ihn zu treten um ihn von mir runter zu bekommen, doch eine weitere Person hielte meine Fußknöchel fest, sodass ich keine Chance mehr hatte, dennoch kämpfte ich weiter gegen die gewaltige Masse an Muskeln an.

Genervt holte der Typ aus und schlug mir ins Gesicht, dennoch war es nicht der Schmerz an meinem Auge sondern das Gefühl der Unterlegenheit welches mich verletzte.

Geschickt wurden meine Füße und Hände mit Kabelbindern gefesselt und der blondhaarige zog mich hoch. Auf meinen Knien saß ich auf dem leicht feuchten Rassen vor dem dunklen Anwesen. Brutal band mir der andere Mann ein Tuch in den Mund und befestigte dieses mit einem festen Knoten an meinem Hinterknopf.

Schmerzvoll Schnitt mir das schwarze Tuch ins Gesicht und eine einzelne Träne rann meine Wange hinunter als der blauäugige mich auf die Schultern hob und mich Richtung Jeeps trug.

Auf dem Weg zu den Autos sah ich nicht mehr den braun haarigen Mann welchen ich angegriffen hatte.

Der Mann setzte mich ab, auf die Rückbank und setzte sich sofort neben mich. Der andere setzte sich hinter den Fahrersitz und fuhr los ,,Du wirst das bereuen, Aurora." todernst starrte er mir mit seinen eiskalten Augen in meine Augen.

Immer noch spürte ich seinen Schlag in Form eines Pochen, nur am Rande nahm ich wahr wie der Mann mich anschnallte. Er holte ein Handy aus seiner Tasche und rief jemanden an, höchstwahrscheinlich Leandro.

Er erklärte meine Flucht am Telefon, ich schluckte schwer, es sah gerade nicht gut für mich aus. Mein Mund war ausgetrocknet und nur die Bewegung meines kleinen Fingers brachte mein Handgelenk zum brennen, schon jetzt konnte ich die blauen Flecken und die aufgeschürfte Haut sehen, welche zurück bleiben würde, falls ich nicht vorher von Leandro umgebracht werden würde.

Plötzlich hielt mir der Unbekannte sein Handy vor das Gesicht und ich sah Leandro über Face Time, welcher selbst über die Kamera unglaublich wütend aussah. Emotionslos schaute ich zur Seite um seinem Blick auszuweichen. Selbst jetzt wo ich mich etwas an seine außergewöhnliche Augen gewöhnt hatte konnte ich seinem Blick nicht lange Stand halten.

,,Schau mich an, Aurora." Ich reagierte nicht und war froh das er mich über die Kamera wenigstens nicht anfassen konnte. ,,Nero." Überrascht zuckte meine Kopf zu dem Unbekannten welcher anscheint Nero hieß.

Angestrengt überlegte ich ob er wirklich einer der Verbrecher gewesen sein konnte die durch mich frei gekommen waren. War er der Nero?

Nero packte mein Kinn und zwang mich zurück zu Leandro zu schauen ,,Ein weiterer Fluchtversuch Aurora und ich werde dir ohne zu zögern das Rückenmark durch trennen." sofort nach seiner Drohung legte er auf und ich starrte mit weit auf gerissenen Augen auf den schwarzen Bildschirm.

Für einen kurzen Moment dachte ich, ich wäre unnahbar für seine Drohungen gewesen, doch Leandro belehrte mich sogleich eines besseren.
Der bloße Gedanke daran das er mich für immer in den Rollstuhl bringen wollte löste eine unglaubliche Angst in mir aus.  Er hatte mir wirklich gedroht mein Rückenmark durchzutrennen. Wie krank im Kopf musste man sein um auf diesen Gedanken zu kommen?

Seit langer Zeit hatte ich wieder wahre Angst vor Leandro. Er schien mir als Verrückt und Psycho, was er auf jeden Fall auch ist, doch durch seine Handlungen hatte er gezeigt wie besessen er davon ist mich an seiner Seite haben zu wollen. Dennoch hatte ich immer einen Plan welcher seinen zerstörte, bis zu diesem Moment.

Cosa Nostra 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt