,,Hättest du deinen Freunden nicht so viel erzählt, würden deine Feinde nicht davon wissen." ~Leandro
Es herrschte eine kurze Stille zwischen uns, wobei Leandros Gesichtsausdruck wie immer undurchschaubar war. Gerade als er anfangen wollte zu sprechen, klingelte sein Telefon, welches am Waschbecken lag.
Er stemmte sich aus der Badewanne und lief zum Waschbecken. Sein Körper war noch nass und der Boden mit Wassertropfen bedeckt.
Genervt das dieses blöde Handy ausgerechnet in einem so wichtigen Moment klingeln musste saß ich so tief im Wasser das es mir bis zum Kinn reichte.
Leandro hörte dem Gesprächspartner zu und legte kurz darauf auf. ,,Ich muss los, wir reden später." schnell nahm er sich eines der schwarzen edlen Handücher.
Ich antwortete nicht, sondern starrte weiter auf das Wasser, erstarrt ließ ich es zu als er mir plötzlich einen Kuss auf die Stirn hauchte und kurz darauf aus dem Spa Bereich verschwand.
Angespannt war es nun endgültig vorbei das mein Körper kurz abschalten konnte, stattdessen war ich noch aufgewühlter und voller Fragen als vorher.
Langsam wurde mir das Wasser zu kalt und ich stieg aus dem Wasser.Ein Bademantel neben der Tür, wurde für mich vorbereitet. Ich hüllte mich in diesen und ging in den Raum mit den Liegen und dem Pool.
Traurig trat ich zu dem Panoramafenster und hielt meine Hand an das feste Glas, draußen glitzerte der See und die Berge verführerisch. Bei diesem Anblick wurde mir mal wieder bewusst, wie wenig ich über Leandro wusste. Wie konnte er sich so etwas leisten?
Welche Taten muss ein Mensch tun um sich das hier zu errichten? Ich wusste es nicht, weshalb sich der Gedanke es heraus zu finden mir aufdrängte.
Zwar war ich von meiner Erkältung geschwächt, vielleicht hatte Leandro vergessen die Tür zu schließen?Hoffnungsvoll lief ich zu der Glastür, doch natürlich hatte Leandro wie ein Kontrollfreak alles abgeschlossen, selbst als er in Eile war. Enttäuscht setzte ich mich auf die Liege, die Stille in diesem gesamten Haus machte mich verrückt.
Meine Ungeduld hätte am liebsten aus Protest irgendetwas kaputt gemacht oder versucht irgendein Fenster zu zerschlagen, dennoch blieb ich weiter brav auf der Liege sitzen und dachte darüber nach was meine nächsten Schritte waren.
Ich musste zuerst mit Tyler reden und ihn befreien. Wenn die Möglichkeit bestand mit ihm sofort danach zu fliehen würde ich das tun, doch was wenn das Risiko zu hoch war? Wichtig war das er hier raus kam, doch danach musste ich ebenfalls hier raus.
Falls wir es schafften uns von diesem Grundstück zu entfernen, mussten wir es auch noch schaffen über die Grenze zu kommen. Dabei war meine einzige Möglichkeit zu Fuß, durch den Wald mich zu schlagen, um danach vielleicht mit irgendeinem Bus weiter zu kommen.
All diese Flucht Ideen in meinem Kopf klangen sehr unrealistisch wie würden sie erst in der Realität aussehen? Ich hatte immer noch meinen letzten Ausweg im Hinterkopf, welchen ich wählen könnte, dies wäre Leandros Tod.
Während ich grübelte öffnete sich die Glastür. Eine Angestellte trat herein, in der Hand hielt sie ein Tablett auf welchem sich eine Karaffe und Gläser befanden. Sie schaute mir nicht ins Gesicht als sie die Getränke auf das kleine Glastischchen legte. Ihr Blick richtete sich starr auf den Boden und die Vermutung, das dies Leandros Anordnung war, drängte sich mir auf.
Ich sprach sie nicht an sondern schaute hungrig auf das Tablett. Enttäuscht bemerkte ich das sich nur Tee und Wasser auf diesem befand. Hungrig war Tee besser als nichts, weshalb ich mir etwas in die Tasse einschenkte.
Der Frucht Tee tat meinem Hals gut und gerade als ich mich zurück auf die Liege legen wollte, viel mir etwas ungewöhnliches auf.
Die Teebeutel welche in der Tee Kanne hängten, beworben ihren Tee wie gewöhnlich, das einzige Merkwürdige war ein kleines Zeichen auf dem Zettel.
Es sah wie von Hand gezeichnet aus, sodass jemand mir villeicht versucht hatte etwas zu sagen. Mit einem Bleistift war eine kleine Wolke in die rechte Ecke gezeichnet worden. Verwirrt verstand ich die Nachricht nicht, warum malte jemand eine Wolke auf einen Teebeutel? Villeicht hatte irgendein Kind rum gekritzelt?
Doch wie unwahrscheinlich wäre es, das es hier ein Kind gibt, das auf meinen Teebeutel eine Wolke malte? Es musste eine Art Code sein, angestrengt dachte ich nach.
Wolken bestanden aus Wassertröpfchen, doch würde der Unbekannte Wasser meinen, hätte er auch einfach Wasser malen können. Wasser sah so ähnlich aus wie Nebel oder Dampf...
Eiskalt durchfuhr mich die Aufregung und mein Herzschlag verdoppelte sich. Das Dampfbad wäre die wahrscheinlichste Lösung. Ruhig, falls Leandro hier Kameras hatte, lief ich nach ein paar Sekunden zu dem Dampfbad.
Es war das erste mal das ich in ein Dampfbad ging. Heiße, gut riechende Luft, welche nach einem speziellen Öl roch, empfing mich als ich im Bikini herein trat. Meine Sicht war schlecht, trotzdem strengte ich mich an etwas zu erkennen.
Ich setzte mich auf die feuchten Steinbänke und tastete langsam systematisch alles ab. Gerade als ich dachte das ich falsch lag mit meiner Vermutung, ertastete ich ein Stück Papier, welches schon etwas durchweicht war. Ich hielt den Zettel in das Licht der befestigten Lampe und konnte gerade so die Sätze lesen.
Du bist nicht allein. Ich will das gleiche wie du ~Freiheit. Tue nichts dummes, bis wir reden können, momentan ist es zu gefährlich.
Zitternd brach ich auf der Steinbank zusammen. Diese drei Sätze brachten mich dazu vor Erleichterung in Tränen auszubrechen. Mein ganzer Körper bebte und musste die Informationen erst mal verarbeiten.
Allein der Gedanke daran nicht alleine hier drin zu kämpfen, brachte mich zu Tränen. Erst jetzt bemerkte ich wie sehr mich diese ständige Einsamkeit belastet hatte. Natürlich wusste ich nicht ob der Zettel nicht doch eine Falle war, doch die winzige Hoffnung das er es nicht war, war überwältigend.
Mit zitternden Händen, drückte ich den Zettel an meine Brust und las ihn erneut immer wieder durch. Nach ein paar Minuten floss mir der Schweiß die Stirn hinunter, ein paar Strähnen klebten an meiner Stirn.
Mit zitternden Fingern laß ich den Brief ein letztes Mal durch, bevor ich ihn zerknüllte und in den Mund nahm.
Wahrscheinlich war in dem Dampfbad keine Überwachung weshalb der Unbekannte diesen Ort gewählt hatte, doch Leandro würde jede meiner Handlungen genauestens Untersuchen, falls das hier raus kam, weshalb ich absolut vorsichtig sein musste.
Ich trat aus dem Dampfbad und ging unter die Regendusche. Das kalte Wasser half mir dabei klarer zu denken und zu grübeln wer, der oder die Unbekannte sein könnte, falls der Zettel der Wahrheit entsprach.
Schnell trocknete ich mich ab und lief in das Bad, ich fühlte mich etwas paranoid als ich mir die Nasse putzte, das Tuch in die Toilette schmiss und in meine Hand hustete, dabei den Zettel ausspuckte und ebenfalls in die Toilette schmiss, um schnell runter zu spülen.
Doch wenn ich eines bei Leandro wusste dann das ich verdammt Vorsicht sein musste.
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Cosa Nostra 2
Action,,Ich werde dich nicht entführen. Du wirst mich suchen. Und du wirst mich finden. Weil ich das will." L ,,Wer dich brechen will, soll daran zerbrechen." A Dies ist die Fortsetzung von Cosa Nostra. Es macht Sinn zuerst den ersten Band zu lesen. Viel...