Kapitel 18

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,,Ich habe dich nie gebraucht, sondern gewollt. Das ist ein Unterschied."
~Leandro



Erschrocken, schreckte ich hoch und blinzelte gegen die einfallende Sonnenstrahlen. Ich war wirklich eingeschlafen.. geschockt schaute ich mir den Raum an in welchem ich mich befand und erkannte das Schlafzimmer wieder, in welchem ich vor meiner erfolglosen Flucht gewesen war.

Leandro lag neben mir und schlief. Schnell atmend musste ich mich beruhigen und würde ihm am liebsten eine Ohrfeige geben, dafür das er mich einfach zu sich ins Bett holte, erneut. Was hatte er alles getan während ich geschlafen habe?

Ein Blick an mir runter zeigte mir das ich noch die selben Sportklamotten trug, was mich etwas beruhigte. 

Mein Blick fiel auf das Badezimmer und nachdem ich noch ein paar Minuten sinnlos im Raum umher gestarrt hatte, beschloss ich auf Toilette zu gehen. Leise stand ich auf um zum Badezimmer zu gehen, gerade als ich aus dem großen Bett steigen wollte hielt mich etwas an meinem linken Fußknöchel zurück.

Ungeschickt verlor ich das Gleichgewicht und etwas, das wie eine Kette klang, schepperte laut. Halb auf dem Boden, war nur noch mein linkes Bein halb am Bett festgekettet, was ich wegen der Decke nicht bemerkt hatte, schmerzhaft zog die Kette meinen Fuß in eine unnatürlich Position. Dieser Psycho hatte mich wirklich ans Bett mit meinem Bein gefesselt.

Leandros Kopf schaute von der Bettkante runter zu mir ,,Was soll das?" Ich biss mir auf die Zunge um ihm keine freche Antwort zu liefern, sondern ruhig eine Antwort zu geben ,,Ich wollte auf Toilette." er schüttelte leicht schmunzelnd den Kopf und ich wusste nicht was es jetzt zu lachen gab.

Einen Moment später hob er mich zurück aufs Bett, ohne mir Zeit zum Protestieren zu geben. ,,Hast du dich verletzt?" Ich hasste seine Fürsorge welche alles nur gespielt war um in seiner eigenen erträumten Welt leben zu können, dennoch schüttelte ich nur den Kopf.

Leandro nickte und drehte sich zu dem Nachtisch neben sich, als er sich zurück drehte hielt er in einer Hand einen kleinen Schlüssel und Handschellen.

,,Was?-" verwirrt schaute ich zu ihm, wollte er mich jetzt wirklich immer fesseln?

,,Denkst du ich vergesse deine Fluchtversuche einfach, ohne Konsequenz?" fragend blickte er mich drohend an. Tief durchatmend antwortete ich ihm murmelnd leise ,,Nein.."

,,Gib mir deine Hände." Ich entschied vorerst nach zu geben und reichte ihm meine Hände, welche er vorsichtig fesselte, bevor er die Kette an meinem Fuß löste und sich wieder zurück ins Bett legte.

Ein unangenehmes kribbeln zog sich an meinem Fuß, mein Bein hoch und ich schüttelte ihn leicht, um den Krampf aus meinem Fuß zu bekommen.

Nach kurzer Zeit verschwand der Krampf und ich lief ins Bad, schnell schloss ich die Tür ab und ging auf Toilette.

Mein Mund fühlte sich trocken an und ich spürte wie durstig ich war. Gierig trank ich das kalte Wasser aus dem Wasserhahn und schaute in den Spiegel.

Meine Haare waren fettig und ich fühlte mich dreckig, unsicher schaute ich zu der riesigen tollen Dusche. Mein Blick fiel auf die Tür, ich hatte abgeschlossen trotzdem könnte Leandro einfach herein kommen, wenn er wollen würde, anderseits weiß ich nicht wann ich das nächste mal die Chance haben werde zu duschen.

In der Dusche entdeckte ich teure Pflegartikel und einen frischen Rasierer, welche meine Zweifel überstimmten. Gerade als ich mir das T-Shirt ausziehen wollte bemerkte ich das durch die Handschellen, ich das Shirt gar nicht aus ziehen konnte.

Da ich trotzdem meine Haare wenigstens waschen wollte, holte ich schnell Shampoo und Spülung aus der Dusche und legte sie an den Rand der aus Stein bestehenden Badewanne.

Es dauerte etwas bis ich die passende Temperatur eingestellt hatte und meine Haare nass machte, was sich als umständlicher als erwartet herausstellte. Genervt riss ich mich zusammen nicht gleich mir diese bescheuerten Handschellen von den Händen zu kratzen.

Erschrocken zuckte ich zusammen als plötzlich die Badezimmertür auf ging und Leandro herein trat. ,,Was machst du da?" er klang genervt, anscheinend wäre er lieber im Bett geblieben, was mich freute da ich genauso genervt war.

,,Ich wasche meine Haare." erklärte ich das offensichtliche. Kurz davor zu fluchen da sich die Handschellen in meinen Haaren verknotet hatten. Mit einer Hand schaltete ich das Wasser ab, während mein Kopf über der Badewanne hing konnte ich Leandro nicht sehen, was mich beunruhigte.

Die bescheuerten Handschellen lösten sich nicht mehr aus meinen Haaren und ich verfluchte mich selbst dafür nicht einfach ein andermal duschen gegangen zu sein.

,,Ich helfe dir." Es war eine Aussage und auch wenn ich keine Wahl hatte war ich froh ihn nicht um Hilfe bitten zu müssen. Ruhig begannen Leandros Hände meine Haare von den Handschellen zu lösen. Sein konzentriertender Blick ruhte ruhig auf mir und ich war froh um den kurzen Moment der Ruhe.

Nach ein paar Minuten waren meine Hände befreit ,,Nehm deine Hände vor deinen Körper und lehn deinen Kopf über die Badewanne." Ich tat was er wollte und kurz darauf strömte warmes Wasser über meinen Kopf ,,Ist die Temperatur gut?" Ich nickte nur und spürte seine Hände welche durch meine Haare fuhren.

Nach ein paar Minuten waren meine Haare frisch gewaschen und Leandro legte ein Handtuch um meine Schultern, bevor ich aufstand und mich vor den Spiegel stellte.

Ohne ein Wort geredet zu haben, was mir gerade sehr gut passte, kämmte Leandro mir die Haare durch. ,,Soll ich dir die Spitzen schneiden?" er zeigte mir meine kaputten Spitzen, ich war schon ewig nicht mehr bei einem Friseur gewesen.

,,Ich weiß nicht.. kannst du das?" fragte ich unsicher und er nickte nur mit dem Kopf während wir uns durch den riesigen Spiegel anschauten. ,,Ok." mir war es eigentlich egal wie meine Haare aussahen, doch schaden konnte es nicht sie zu schneiden.

,,Warte kurz." Leandro holte aus seinem Nachtisch eine Schere, wahrscheinlich war wegen mir alle Spitzen Gegenstände aus meiner Umgebung entfernt worden.

Leandro stellte sich hinter mich und begann meine Haare zu schneiden. Zuletzt föhnte er sie noch und man könnte denken wir wären zwei normale, reiche Menschen die sich gegenseitig lieben, würden diese Handschellen nicht perfekt symbolisieren wie falsch diese Situation zwischen uns war.

Cosa Nostra 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt