Kapitel 30

761 28 1
                                    

,,Es ist völlig egal, wer vor dir steht, wenn du weißt wer hinter dir steht." ~Leandro




Eine Frau betrat den Raum, ich wusste nicht ob ich sie schon einmal gesehen hatte, doch sie war wunderschön und trug schwarze sportliche Kleidung. In ihrem Hosenbund steckte eine Waffe und ihre Haare waren zu einem Zopf gebunden.
(Bild siehe oben)

Man spürte wie sich die Stimmung änderte und die anderen vor Respekt kurz nickten. Schnell drehte ich mich wieder um, dennoch spürte ich ihren Blick auf mir. Sie trat auf mich zu und setzte sich gegenüber von mir auf den Stuhl. Die Bedingung kam sofort und sie bestellte sich Wasser.

,,Hallo ich bin Cleo." sie reichte mir ihre Hand, welche ich ignorierte und meinen Tee weiter trank. Ich würde nicht so tun als wäre das hier normal und ihr merkwürdiges Psycho Spiel mit spielen, wer auch immer diese Cleo war.

Sie rollte arrogant mit den Augen und ihre nette Fassade wandte sich plötzlich. Sie legte laut ihre Waffe auf den Tisch während sie ihre Hand immer noch ausstreckte. Verwirrt was sie bezwecken wollte starrte ich die Waffe an und sich auf meinen Stuhl zurück. Mein Körper verkrampfte, all meine Alarmglocken klingelnden weswegen ich ihre Hand total vergaß welche immer noch in der Luft schwebte.

Erschrocken verschluckte ich mich als sie plötzlich ihre Waffe auf mich richtete, laut hustete ich um nicht zu ersticken.

Alles ging so schnell und innerhalb von einer Minute richtete sich plötzlich der Lauf einer Waffe auf mein Herz. Anstatt ihr einfach die Hand zu reichen handelte mein Kopf aus einer Kurzschluss Reaktion heraus und schüttete ihr den heißen Tee ins Gesicht.

Überrascht fluchte diese Cleo und zuckte zusammen, es löste sich ein Schuss, in letzter Sekunde wich ich aus und der Schuss endete in dem Stuhl auf welchem ich vor ein paar Sekunden noch gesessen war.

Erstarrt starten meine weit auf gerissenen Augen auf die Kugel in dem Stuhl. Ein Zittern ergriff meinen kompletten und es herrschte ein paar Sekunden Stille.

Ich nutzte diese Stille und wich aus, zu der Tür welche zu dem Garten mit dem kleinen See führte. Man hörte mehrere schwere Schritte und die ganzen Bewaffneten aus der Lounge, mit Leandro und Matteo, betraten die Situation mit gezückten Waffen.

Panisch starrte ich zu Cleo welche sich mit einem Tuch das Gesicht abwischte. Ihre Haut war rot von der Hitze und ich wusste das Leandro mich jetzt endgültig aufgeben würde.

Ohne weiter darüber nach zu denken rannte ich raus über den Holzsteg. Meine Füße flogen über das dunkle Holz, während die kühlere Luft mir um die Nase wehte.

Der Steg endete im See, ohne zu zögern sprang ich in das Wasser und Schwamm um mein Leben. Das kalte Wasser war gegen mich und das Gefühl nicht weiter zu kommen, war übermächtigend.

,,Aurora." Panisch bemerkte ich das am anderen Ufer Autos angerasst kamen, maskierte Männer mit Maschinengeweherern standen am Ufer, während am Steg Leandro, Matteo und Nero standen. Ich war gefangen. Dieser Gedanken ließ mich inne halten, es gab keinen Ausweg mehr.

Alles ging so schnell innerhalb von Sekunden war plötzlich ich in diesem See in welchem ich diesen Abend auf keinen Fall beenden wollte.

,,Aurora." Ich wollte mich nicht zu Leandro umdrehen, denn ansonsten würde ich die Überlegenheit und Arroganz in seinem Gesicht sehen. Dennoch drehte sich mein Körper wie von selbst um, während ich angestrengt dagegen ankämpfte zu ertrinken.

Zu meiner Überraschung war keine Spur von Spott in seinem Gesicht zu sehen. Ängstlich schaute ich zu ihm und den Männern welche im Dunkeln nur leicht beleuchtet waren, die Silhouette ihrer riesigen Körper und der Waffen jagten mir eine heiden Angst ein.

Tränen der Verzweiflung rannen meine Wangen hinunter. ,,Beruhige dich." Leandros Gesichtsausdruck war ernst und ich konnte eine Spur Besorgnis in seinen Augen erkennen. Langsam legte er seine Waffe neben sich auf den Boden und ging in die Hocke.

,,Waffen weg." schrie Leandro und auf Kommando nahmen seine Leute die Waffen runter. ,,Du hast nichts falsch gemacht." Seine Worte verunsicherten mich und ich verstand gar nichts mehr. War er nicht sauer?

,,Komm her, ich werde dich nicht bestrafen, du konntest nichts dafür. Cleo war zu hart zu dir, doch du musst aus dem kalten Wasser."

Ich hatte keine andere Option als zurück zu schwimmen und ich wollte auch zurück schwimmen, doch ich konnte nicht. Ein kribbeln zog sich meine Beine hoch, panisch strampelte ich, doch alles fühlte sich wie gelähmt an, als ein Krampf meine Beine ergriff.

,,Leandro." panisch ging ich immer weiter unter ,,Hil-" meine Stimme wurde von Wasser verschluckt, als ich immer weiter in das dunkle nichts Richtung Abgrund gezogen wurde. Wasser füllte meine Lungen und die Gewissheit zu sterben lähmte meinen kompletten Körper.

Starke Hände umgriffen meine Hüfte und ein starker Körper zog mich hoch, mein Körper brauchte Sauerstoff, kurz vor dem verlieren meines Bewusstsein gelangte ich an die rettende Luft.

Hustend spuckte ich das Wasser aus und sah in das nasse Gesicht von Leandro. Dieser nahm mich und schwam mit mir zurück zum Steg.

Er setzte mich auf den Steg und jemand legte eine Decke um meine Schultern, während Leandro sich aus dem Wasser stemmte.

Er legte seine Arme unter meinen Rücken und meine Kniekehlen und trug mich über den Steg zurück ins Esszimmer. Geschockt klammerte ich mich um seinen Hals, in der Angst das er mich fallen lassen würde, als er eine Hand unter meinem Rücken löste um die Tür mit seinem Fingerabdruck zu öffnen.

Leandro trug mich durch tausend Gänge, welche mir bekannt vor kamen, bis ich erkannte das wir in dem angrenzenden Bad zu seinem Schlafzimmer waren. Sanft setzte er mich auf einem Hocker ab.

,,Ich hole dir Kleidung." er lief ins Schlafzimmer und kam kurz darauf mit Unterwäsche, einem riesigen schwarzen Hoddie und einer Jogginghose zurück.

,,Zieh das an." bibbernd legte ich die Decke zur Seite und war froh das Leandro in diesem Moment einen Anruf bekam weswegen er aus dem Bad trat. Schnell schälte ich mich aus den nassen Kleidern, wechselte die Unterwäsche und Periodenartikel und zog die Kleider an.

Ich band meine nassen Haare zu einem Dutt mit einem Haargummi, welches neben dem Waschencken lag. Kurz darauf trat Leandro herein, er trug ebenfalls neue Klamotten, diesmal nur eine Jogginghose und ein T-Shirt, was zeigte das ich glücklicherweise nicht mehr zurück gehen musste.

,,Wie geht es deinen Beinen." er kniete sich vor mich und tastete diese kurz ab. ,,Es geht wieder. Ich hatte einen Krampf." er nickte und stand auf. Vorsichtig trat ich auf und atmete erleichtert auf als sich alles wieder normal anfühlte, ich lief zu Leandro und setzte mich komplett geschafft an die Bett Kante.

,,Du wirst morgen im Sauna und Wellness Bereich verbringen, um deinen Erkältung zu lindern." teilte er mir mal wieder nur mit was ich zu tun hatte.

Immer noch geschockt von meinem nah Tod Erlebnis zu ertrinken verließ mich erst jetzt langsam das Adrenalin und die Angst kam zurück. Das Gefühl gelähmt zu sein, bewegungsunfähig und allein war schlimmer als jeder Schlag ins Gesicht.

Ich war abhängig von Leandro gewesen, was zwar andauernd der Fall war, da er ständig versuchte mir zu zeigen wie abhängig ich von seinen Entscheidungen war, doch in diesem Moment spürte ich dieses lähmende Gefühl wie ein Todesurteil durch meinen Körper rasen.

Zudem machte es mir Angst morgen nicht ins Gym zu gehen um Tyler zu retten, wie lange würde er überleben? Auch wenn ich wusste das ich erst gesund werden musste damit Leandro mich ins Gym ließ, obwohl ihn das vorher nicht viel interessiert hatte.
Warum musste er ausgerechnet jetzt den Besorgten, liebenden spielen?

Ich kannte diese Rolle von ihm, immer wenn er das Gefühl hatte mich fast verloren zu haben oder einen seiner Meinung nach Intimen Moment mit mir hatte, spielte er eine aufopferungsvolle Rolle.

Diese Rolle war eine einzige Manipulation von ihm welche ich längst durchschaut hatte, dennoch war sie immer hilfreich gewesen um kleine Erfolge zu erringen. Doch gerade jetzt wünschte ich mir einmal das Arschloch zurück.

Müde legte ich mich in das Bett und schlief kurz darauf, während meinen Gedanken über Tyler und Leandro, ein, wobei es mich selbst erschreckte wie selbstverständlich ich neben diesem Monster schlafen konnte.

Cosa Nostra 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt