,,Um den richtigen Menschen muss man nicht kämpfen. Er ist da, weil er da sein möchte." ~Aurora
Leandro begann bei meinen Worten zu lächeln und strich mir über die Wangen, was ich emotionslos über mich ergehen ließ.
,,Ein Punkt für dich." fassungslos war nun ich die jenige die ihn unsicher anschaute, meinte er das ernst? Verstand ich richtig das ich ihn geschlagen hatte und er mich, was auch immer das war, gewinnen ließ?
Ohne sich weiter zu erklären trat er aus dem Badezimmer und ließ mich alleine zurück.
Ich konnte Leandro nicht verstehen. Die Art wie er dachte und die Welt sieht, war mir komplett Schleierhaft. Es war als würde er seinen wahren Charakter immer wieder neu enthüllen.
Gleichzeitig wollte ich ihn nicht verstehen. Es war mir egal wie er die Welt sieht und was für ein Mensch er war. Er bedeutete nichts für mich, doch war genau das vielleicht der Grund warum ich noch hier war? Ich kenne nichts über ihn, während er jedes Detail aus meinem Leben weiß.
Musste ich ihn kennen um ihm zu entkommen? Anscheinend schon den er musste mich kennen, um mich bei ihm zu behalten.
Seine Macht in Form von Einfluss und Reichtum hinderte mich vor der Freiheit, er war mir auf allen Ebenen überlegen, außer auf einer. Er war vernarrt in mich, was mein größter Nach- und Vorteil war.
Mit einem brummenden Schädel schaute ich in den Spiegel und hasste es das mein einziger Ausweg Geduld war. Ich war noch nie geduldig gewesen und wurde verrückt während ich warten musste, doch genau das war es was ich brauchte.
Nachdem ich mir etwas Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, ergab ich mich vorerst meinem Schicksal und stieg zu Leandro in das weiche Bett. Müde dachte ich noch kurz an Leandros merkwürdiges Verhalten bevor ich einschlief.
Unbekannte Zeit später:
Sonnenstrahlen weckten mich aus meinem tiefen Schlaf und das Gefühl einer komplett dichten Nase erinnerte mich an die letzte Nacht.
Mein Hals schmerzte, hustend legte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke mit dem Gedanken einfach für immer hier liegen zu bleiben, in der Hoffnung das so alles besser werden würde.
Leandro saß neben mir und war mal wieder an seinem Handy. Warum war er ständig am Handy?
Nach ein paar Sekunden quälte ich mich aus dem Bett und ging in das Badezimmer um mir die Nase zu putzen und auf Toilette zu gehen.
Im Spiegel, sah ich erst jetzt, wo ich darauf achtete, die Blutergüsse an meinen Armen. Meinem Auge ging es etwas besser und man sah nur noch leichte Spuren der Faust. Leandro trat neben mich ans Waschbecken und begann seinen Haare zu stylen und sich frisch zu machen, wobei er nur eine graue Jogginghose und kein Oberteil trug.
Gewissentlich ignorierte ich seine perfekt definierten Muskeln ,,Was ist heute geplant?" die Frage klang in meinen Ohren komisch, als wären wir ein Paar das über seine bevorstehenden Termine redete. ,,Wir gehen ins Gym." meine Schultern sackten sofort etwas tiefer, genervt fluchte ich innerlich über diese bescheuerte Sport Sache.
Generell hatte ich absolut nichts gegen Sport, im Gegenteil ich habe gerne Sport mit Freunden gemacht doch diese erzwungene und sinnlose Sache mit mehreren Schwerverbrechern in einem Fitnessstudio, nervte mich. Vor allem da ich meinem Körper nichts abverlangen konnte wenn er nichts richtig zu essen oder Ruhe bekam.
,,Deine Sportsachen liegen davorne." er zeigte auf einen ordentlich zusammen gelegten Kleider Stapel und löste meine Fesseln.
Mit einer gespielten Selbstverständlichkeit nahm ich die Kleider und ließ ihn im Bad allein um mich alleine umzuziehen, was er überraschenderweise zuließ.
Ich zog die rote Jogginghose mit dem engen schwarzen Sport Top an und trat an das Fenster. Draußen regnete es stürmisch und ein Ungewitter zog auf. Sehnsuchtsvoll legte ich meine Hand auf das dicke Glas welches mir genau zeigte was ich nicht hatte. Freiheit.
Leandro trat aus dem Badezimmer und ich nahm schnell die Hand von dem Glas, als ob ich mich verbrannt hatte. Misstrauisch musterte er mich kurz und warf mir dann einen schwarzen riesigen Hoddie zu, welcher anscheinend einer seiner war.
Sein Duft benebelte mich als ich den Pulli überzog, ich versuchte den bedrückenden Duft aus zu blenden, welcher mich umhüllte. ,,Komm." lustlos folgte ich ihm durch die Gänge in die Tiefgarage. Er zog einen Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete mir die Beifahrertür.
Leandro fuhr und es herrschte eine entspannte Stille. Draußen regnete es stark und meine Nase hatte schon wieder begonnen zu laufen. Hungrig knurrte mein Magen, trotzdem zog Leandro seine Anweisung mir eine Woche das Essen zu verbieten gnadenlos durch. Durch das wenige Essen und meine Erkältung fühlte ich mich schwach und nicht bereit dafür Sport zu machen.
Viel zu schnell kamen wir vor dem großen Gebäude an, Leandro parkte den Wagen und öffnete mir die Tür. Er nahm wie selbstverständlich meine Hand in seine, sodass es von außen so aussehen musste, als wären wir ein normales Paar das zusammen ins Fittnesstudio gehen würde. Dennoch spürte ich Leandros festen Griff welcher verhinderte das ich auch nur auf die Idee kam zu fliehen.
Wir traten durch die Glastür und gingen diesmal direkt in das Fittnesstudio, an die Theke mit den vielen Fitness Getränken. In diesem befanden sich einige andere Menschen die schon trainierten, dennoch herrschte eine entspannte Stimmung, bis wir den Raum betraten, wobei das wahrscheinlich eher an mir lag, da mich hier jeder so sah, als das was ich war. Eine Geisel.
,,Du wirst mit Ian trainieren. Er ist ein guter Freund von mir und wird dir helfen." Überrascht konnte ich mein Glück kaum fassen, nicht mit Leandro trainieren zu müssen, sodass mein Plan nichts zu tun vielleicht sogar aufgehen würde.
Leandro nahm meine Hände in seine Hand und strich über die aufgescheuerten Stellen an meinem Handgelenk. ,,Benimm dich oder du bekommst wieder Handschellen. Jeder in diesem Raum hat ein Auge auf dich, also überlege dir gut was du tust." er hielt das Tattoo der Unendlichkeit, welches er mir aufgezwungen hatte an seines und betrachtete unsere Hände kurz, bevor er zusammen mit, einem mir Unbekannten, verschwand.
,,Du bist also Aurora?" Ich drehte mich zu der Stimme eines muskulären Mannes welchen ich auf 28 schätzte um. ,,Ich bin Ian und werde heute mit dir trainieren." Unsicher nickte ich dem Riesen zu, er lief einfach los ohne auf eine Antwort oder eine Reaktion zu warten.
Wir liefen zu einem Laufband auf welchem er irgendwas einstellte. ,,Du läufst jetzt erstmal eine halbe Stunde um deine Kondition zu verbessern, danach arbeiten wir an deiner Kraft."
Erneut lief er einfach weg und lies mich mit der Maschine alleine. Ich war schon ewig nicht mehr richtig gejoggt und eigentlich war der Gedanke nicht so abwegig mich fitt zu halten, um bessere Flucht Chancen zu erzielen, dennoch konnte ich nach schon 10 Minuten Joggen nicht mehr, was echt traurig war.
Schwitzend entschloss ich mich, mir etwas zu trinken zu holen während die Zeit auf dem Laufband weiter laufen konnte.
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Cosa Nostra 2
Action,,Ich werde dich nicht entführen. Du wirst mich suchen. Und du wirst mich finden. Weil ich das will." L ,,Wer dich brechen will, soll daran zerbrechen." A Dies ist die Fortsetzung von Cosa Nostra. Es macht Sinn zuerst den ersten Band zu lesen. Viel...