,,Das Leben ist ein Spiel.
Du kannst ein Spieler sein oder ein Spielzeug." ~Leandro
Draußen war es mittlerweile Stock dunkel und die Anspannung über das was mir bevor stand, verkrampfte jeden meiner Muskeln.
Jede weitere Minute Warten ließ mich immer mehr realisieren was ich getan hatte. Leandro war ein kontrollsüchtiger Egoist und ich hatte keinen besseren Plan als einen seiner engsten Verbündeten zu küssen, welcher mich gefoltert hatte.
Erschöpft hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren und wäre am liebsten auf der Stelle eingeschlafen, doch das Adrenalin hielt mich quälerisch wach. Die Fesseln waren schmerzhaft eng gezogen und würden definitiv blaue Flecke hinterlassen, welche jetzt meine geringste Sorge waren.
Das taube Gefühl in meinen Armen, erinnerte mich wie ein Déjà-vu an die Situation als Leandro mich eine Nacht mit Armen über dem Kopf neben sich im Bett gefesselt hatte. Vorsichtig bewegte ich meine Arme um zu verhindern das sie noch tauber und schmerzhafter wurden.
Unbekannte Zeit später:
Meine Locken fielen mir immer aus meiner halb zerstörten Frisur ins Gesicht. Der Stuhl war schon seit Stunden absolut unbequem und einzig und allein die Schmerzen, welche jeden meiner Gliedmaßen erfasst hatten, hielten mich wach.
Hätte mir vorher jemand gesagt wie schmerzhaft es war eine Nacht auf einem Stuhl gefesselt zu sein, ich hätte es niemals nachvollziehen können. Doch jetzt spürte ich diesen Schmerz und die Wut darüber ihm nichts entgegen setzten zu können. Immer wieder fielen meine Augen für ein paar Sekunden zu und sobald ich hoch schreckte sah ich anhand des Sonnenaufgangs wie lange ich schon hier war.
Ich schätzte das es gerade mal sieben Uhr war, als das Wasser auf dem See zu glitzern begann. Gelbe Blätter schmückten die angrenzenden Bäume und spiegelten den Herbst wieder.
Tränen rannen meine Wangen hinunter, welche ich nicht ein Mal richtig spürte. Fast schon erleichtert atmete ich auf als sich schwere Schritte dem Esszimmer näherten.
Ein Schlüssel drehte sich im Schloss und eine oder mehrer Personen betraten, außerhalb meines Sichtfelds das Zimmer.
Muskulöse Arme umschlossen Besitzergreifend von hinten meinen Oberkörper und ich spürte kalte harte Ringe auf meinem nackten Brustkorb. Eine Hand Leandros umschloss meinen Hals und drückte ihn zu sich nach hinten.
Seine Augen waren umrandet von tiefen Schatten, welche verrieten das er ebenfalls nicht geschlafen hatte. Trotzdem wirkte er keinen Moment erschöpft, sondern als ob er unter großer Anspannung stand.
Der Druck um meinen Hals verstärkte sich und ein leises wimmern entwich meinen Lippen. Agressiv schmiss er meinen Kopf aus seiner Hand und zog quälend laut und langsam einen Stuhl über den Boden neben mich.
Sein durchdringender Blick blickte mich von der Seite konzentriert an, während er langsam meinen Arm entlang hoch zu meinem Gesicht mit einem Finger entlang strich.
,,Fass mich nicht an." ruhig blickte ich zu ihm in die Augen und ein gefährliches Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht.
Ich sehnte mich danach das er mich anschrie, schlug oder wenigstens wütend war, denn diese Ruhe und Gelassenheit jagte mir mehr Angst ein als ich mir jemals eingestehen würde.
,,Hör auf damit." meine Stimme klang nicht halb so überzeugend wie erhoffte, dennoch musste ich etwas sagen um dieser Stille zu entkommen.
,,Womit?" interessiert musterte er mich. ,,Mich für etwas zu bestrafen was du selbst provoziert hast."
Überrascht zogen sich seine Augenbrauen nach oben und es schien als hätte er für einen kurzen Moment seine Maske abgenommen.,,Du sagst ich würde wollen das du Nero küsst und versuchst zu fliehen?"
,,In dem du mich mit genommen hast zu dieser Gala, damit ich dir zuschaue wie du Menschen erniedrigst und abschlachtest, damit dein Ego sich wohlfühlt, hast du gewollt das ich einen Fehler begehe, um später zu genießen mich leiden zu lassen.
Du wiederst mich an."Angewidert blitzten meine Augen und ich wusste nicht woher ich diesen Mut oder Dummheit nahm, doch in den letzten Stunden voller Schmerzen hatte ich genug Zeit gehabt meine Angst in Wut zu verwandeln.
Leandros definierte Wangenknochen traten hervor und jetzt spürte ich endlich die erhoffte Wut welche mich vor seiner überlegenen Arroganz rettete.
Dennoch schlug er mich immer noch nicht was ein deutlicher Unterschied zu vor ein paar Monaten war wo ich schon längst mit samt des Stuhls auf dem Boden gelegen wäre.
POV Leandro:
Ihre Augen voller Mut schaute sie zu mir auf, in das Gesicht eines abgefuckten Mörders welcher sie seit Wochen gefangen hielt und folterte, dennoch traute sie sich immer noch mit ihrer loosen Zunge zu sprechen.
Das verlangen sie nackt in eines meiner Bordelle zu ketten, um ihr zu zeigen was es bedeutete mich zu betrügen brodelte in mir, gleichzeitig verschlung die Eifersucht bei diesem Gedanken meinen gesamten Verstand.
Hin und her gerissen zwischen Verlangen, Hass und Misstrauen starrte ich in ihre wunderschönen Augen. Normalerweise würde ich jede andere Person für diese Worte die Zunge abschneiden, doch jede Faser meines Körpers sträubte sich dagegen sie zu schlagen. Dieses Feuer zog mich magisch an ihr an, auch wenn ich mich daran verbrannte, hoffte ich das es niemals erlosch.
Liebend gerne hätte ich sie einfach in den Arm genommen und wäre mit ihr schlafen gegangen, doch die Tatsache das sich ein Verräter in meinem engsten Kreis befand würde das niemals zulassen.
Ich betete für Aurora das sie damit nichts zu tun hatte, denn wenn doch wusste ich nicht ob ich sie danach aufgeben würde. Ich musste mich auf mein Gefühl verlassen, welches in letzter Zeit öfter falsch gewesen war.
,,Bist du müde?" Meine Frage war absolut überflüssig, denn ein Blick in ihre geröteten Augen zeigte mir wie erschöpft sie war. Mein Kopf schrie mich an sie in den Arm zu nehmen, stattdessen würde ich erneut meine Arschloch Seite an ihr auslassen.Höchstwahrscheinlich wusste Aurora, so naiv wie sie aufgewachsen war, nicht was Weiße Folter bedeutete. Sonst wendete ich sie nur selten an, bei wenigen Menschen die unter Stress und Schmerz nicht redeten. Sie würde diese Folter noch einige Zeit spüren, solang bis ich mir sicher sein konnte das sie nichts mit den Geschehnissen an der Gala zu tun hatte.
,,Weißt du wer der Verräter ist?" Intensiv starrte ich auf sie hinab und sie schüttelt erschöpft und mit Tränen in den Augen, ihren Kopf ,,Gut." Sanft stich ich über ihre Haare, bevor ich Richtung Tür lief.
Matteo würde die Wahrheit aus ihr heraus bekommen welche sie vor mir schon zu gut verstecken konnte.
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Cosa Nostra 2
Action,,Ich werde dich nicht entführen. Du wirst mich suchen. Und du wirst mich finden. Weil ich das will." L ,,Wer dich brechen will, soll daran zerbrechen." A Dies ist die Fortsetzung von Cosa Nostra. Es macht Sinn zuerst den ersten Band zu lesen. Viel...