Kapitel 60

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,,Scheitern ist die Zwischenstufe zum Erfolg."
~Aurora






Mein Atem stoppte und ich wusste nicht woher ich die Kraft nahm wie angewurzelt stehen zu bleiben. Der Regen durchnässte meine Kleidung und Haare, während Leandros Waffe sich in meinen Rücken grub.

Er kam um mich herum, sodass ich ihm endlich ins Gesicht schauen konnte. Eine eisige Entschlossenheit lag auf seinem Gesicht.
Kein Wort kam über seine oder meine Lippen bis er mir Harsch befahl auf die Knie zu sinken. Stur blieb ich stehen und atmete tief durch, ich konnte diese Situation hier jeden Moment beenden und trotzdem fühlte es sich nicht so an als hätte ich Leandro in der Hand.

Aggressiv trat er in meine Kniekehle, erschrocken fiel ich auf den nassen, dreckigen Boden. ,,Sprech." Seine Stimme bebte und ich spürte seinen Drang mich verstehen zu wollen, weshalb ich geflohen war. Weshalb ich diesen Luxus nicht wollte, dieses Leben, so wie Sofia, dabei hatte ich ihm diese Frage schon in einen meiner ersten Sätzen mit ihm beantwortet.
Ich wollte Freiheit.

Ein paar Sekunden herrschte Stille und ich fühlte mich als ob ich auf einer Klippe tanzen würde, denn jede Sekunde in welcher ich am Abgrund tanzte war eine gewonnen Sekunde oder meine letzte. Ich verließ mich auf mein Gefühl das er nicht abdrücken würde, bevor ich meine letzten Worte gesprochen hatte.
Leandros Geduldsfaden riss und er trat vor mich, aggressiv riss er mit einer Hand meinen Kiefer auf.

,,Sprich Aurora." Sein Gesicht verzehrt, verschiedenste Emotionen huschten über seine Miene wobei Wut mit einer Spur Verzweiflung kämpfte. ,,Was soll ich sagen?" meine Stimme war nur ein Flüstern und klang so leise im Vergleich zu dem nieder prasselnden Tropfen.
,,Deine Letzten Worte." entschlossen gab es keinen Ausweg mehr, außer diesen Chip in meinem Bauch.

Lächelnd blickte ich unter Tränen, welche ich vor Angst nicht einmal bemerkt hatte, zu ihm hoch ,,Wenn du jetzt abdrückst wirst du niemals erfahren wer hierfür verantwortlich ist und dich in wenigen Tagen vernichten wird, bis er dir kurz vor deinem Tod lächelnd in die Augen schauen wird."

Einen Moment starrte Leandro nur zu mir herab, bevor er aggressiv meinen Hals packte und mich auf den Boden drückte, sein unverkennbarer Geruch umhüllte mich, als er sich über mich beugte, ein Schauer vor Furcht rann meinen Rücken hinunter auch wenn meine Miene entschlossenes Selbstvertrauen zeigen sollte.

,,Wer?" Leandro spuckte die drei Worte in mein Gesicht ,,Dieselbe Person die es geschafft hat solch eine Angst in deinen Augen an der Gala zu erzeugen." lächelnd röchelte ich die Worte und seine gesamte Körperspannung zeigte mir wie sich die Situationen geändert hatte. Meine Worte hatten mich noch mehr in Schwierigkeiten gebracht als mein Schweigen und es war erstaunlich das ich mich in eine gefährlichere Situation als in eine Hinrichtung bringen konnte.

,,Geh runter von mir." Seine Miene blieb Stein hart und er bewegte sich kein Stück ,,Ich sage kein Wort wenn du nicht von mir runter gehst." ein bösartiges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und ich hätte mir denken können das er sich kein Stück auf mein fordern hin bewegen würde. Er war Leandro.

Sein heißer Atem blies mir ins Gesicht und der Lauf seiner Waffe drückte sich in meine Schläfe. ,,Wieso lernst du nicht, Aurora? Ich habe dich für intelligent gehalten, doch das einzige was du bist ist naiv und gerissen. Deine Gedanken mich vernichten zu können sind so unrealistisch, wie der Gedanke eines Kindes fliegen zu können. Sieh dich an, im Dreck liegst du und jedes Arschloch der Welt könnte dich überwältigen und weißt du wieso?" Sein Augen blitzten mich bösartig auf ,,Weil du schwach bist, so erbärmlich schwach und dumm, das du es wagst mir zu drohen mit etwas was weit über deine Kompetenzen reicht. Du bist dem all hier nicht gewachsen und trotzdem wird es ein Vergnügen sein dir beim scheitern zuzusehen."

Lächelnd bließ ich ihm meinen heißen Atem ins Gesicht, seine Worte erzeugten keine Wut oder Rechtfertigungs Wünsche in mir. Alles was er vor Wut mir vorwarf war schmeichelnder als das größte Lob der Welt, denn ich hatte ihn in eine unkontrollierbare Situation gelockt und das hatte wieder den wahren kontrollsüchtigen Leandro hervor gelockt, welcher hinter seiner Arroganz verschwunden war.

Es herrschte eine kurze Stille zwischen uns in welcher ich einfach nur lächelte was ihn wütender, als jedes Wort aus meinen Mund es je schaffen könnte, machte.

Wütend stand Leandro auf, packte mich an der Hüfte und schmiss mich grob über seine Schulter. Für einen Moment blieb mir von der Wucht, mit welcher mein Bauch auf seine breite Schulter knallte die Luft weg und ich japste was ihn natürlich nicht interessierte. Äste knackten unter seinen Füßen und ich vermutete das wir zurück zu dem verfallenen Haus liefen.

Mein Herz sprang mir jeden Moment aus der Brust und das einzige an was ich denken konnte war wie ich mehr Zeit verstreichen lassen könnte. All meine Hoffnungen lagen bei Cleo und während Leandro mich durch den Wald trug kämpften sich angsteinflösende Zweifel in meinen Kopf.

Wenn sie mich wieder enttäuschen würde, dann... Ich wusste nicht was dann war. Dann wäre es vorbei, doch mein Kopf könnte niemals diesen Gedanken zulassen. Leandro ließ mich endlich runter und wir standen wie erwartet vor dem dunklen Haus.
Adrenalin pumpte sich durch mein Herz, als wir Richtung der Tür liefen. Einzig ein SUV stand noch vor dem Haus, welcher zu Leandro gehörte.

Ich durfte nicht in dieses Haus! Es war noch zu früh! Zu viel Zeit war noch übrig bis meine Rettung kam!

Angst, Panik und Hoffnung machten sich in mir breit, auch wenn jedes meiner Worte Selbstbewusstsein symbolisieren sollte. Entschlossen musste ich es wenigstens versuchen mich zu befreien. Schnell schlug ich meine gefesselten Hände gegen Leandros Kopf und trat in seine Mitte. Leandro keuchte kurz überrascht auf und ich nutzte diesen Moment um meinen Oberarm aus seiner Hand zu reißen und los zu rennen.

Mein Atem ging stoßweise und mein Ziel war es mich zu verstecken, um mehr Zeit zu gewinnen.

Keuchend knirschte Kies Stein unter meinen Füßen und es verunsicherte mich das ich keine schweren Schritte hinter mir hörte, trotzdem hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken.

Kurz vor dem rettenden eintreten zurück in den dunklen Wald Schallte ein Schuss durch die angespannte Stille.












Für alle die schon die Hoffnung verloren haben und unbedingt einen weiteren Cliffanhänger wollten:)😈

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 20, 2024 ⏰

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