Kapitel 10

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Ich erstarrte in meinen Bewegungen und der kurze Moment in dem wir uns in die Augen schauten fühlte sich surreal an. Entsetzt griff ich nach dem eisernen Griff der Tiefgaragen Tür doch eine starke Hand hinter mir hielt mich fest. Erschrocken zuckte ich zusammen da ich den zweiten Mann hinter mir zuerst nicht bemerkt hatte.

Mein Körper war unfähig sich zu bewegen oder sich zu wehren ,,Was- was willst du?" meine Worte waren gestottert und das einzige was ich fühlte war Angst, unglaubliche Angst lähmte all meine anderen Instinkte, Gefühle und Reaktionen. Leandro war hingegen komplett entspannt, wobei er nicht mehr so verrückt aussah wie früher. Doch ich wusste das dies nur Fassade war, welche nach einer Zeit bröckelte und dann sein wahres Gesicht zeigte.

Er zündete sich eine Zigarette mit einem silbernen Feuerzeug an, wie immer trug er einen schicken schwarzen Anzug und nichts wies darauf hin das er eigentlich Tod sein sollte. Endlich konnte ich mich wieder aus meiner Erstarrung lösen und kämpfte gegen die starken Hände des Mannes hinter mir an, doch dieser ließ nicht lockerer sondern verstärkte seinen Griff. Leandro schritt auf mich zu und bließ mir arrogant Rauch ins Gesicht, angewidert verzog ich das Gesicht.

,,Aurora." in seiner Stimme fand sich eine verrückte Faszination und unterdrückte Wut wieder als er meinen Namen aussprach. Er wickelte eine meiner Locken um seinen Finger ,,Finger weg." Wütend schleuderte ich ihm meinen Hass in den zwei Wörtern entgegen. Er lächelte und strich mein Gesicht entlang, angewidert wollte ich ihm ins Gesicht spucken doch er war schneller und hielt mir den Mund zu. ,,Immer noch so vorlaut, obwohl du jeden Grund hättest vor Angst im Erdboden zu versinken." Ich murmelte Flüche gegen seine Hand ,,Wenn du mich nochmal versuchst anzuspucken nehm ich dich gleich mit oder du bleibst ruhig und bekommst die Chance auf eine Wahl, es liegt bei dir."

Verwirrt wusste ich nicht welche Wahl ich haben sollte, denn wenn ich eines bei Leandro wusste dann das man nie eine Wahl hatte, dennoch spielte ich sein Spiel erstmal mit denn das wichtigste war das ich ganz schnell aus diesem Keller kam. Ohne Leandro.

Zufrieden da ich nichts mehr sagte, als er die Hand von meinem Mund nahm, führte er mich zu einem rissigen Schwarzen SUV welcher im hinteren zwei Sitze gegenüber hatte. Der Unbekannte schleuderte mich fast schon in das Auto, sodass Leandro meinen Aufprall verhinderte und dem Typen etwas in Spanisch aggressiv zu zischte.

Schnell löste ich mich aus den Händen Leandros und setzte mich gegenüber von ihm in den schwarzen Ledersitz. Er schloss die Tür und der Unbekannte wartete vor dieser, unwohl rutschte ich auf meinem Sitz hin und her während mich die Angst innerlich zittern ließ was ich versuchte zu verstecken. Stumm musterte ich ihn und wusste nicht was ich tun, sagen oder machen sollte, ich konnte ihn überhaupt nicht einschätzen. Was meinte er mit Wahl? Leandro schien meine Ahnungslosigkeit zu genießen und rauchte entspannt weiter bis er die Zigarette in einem Aschenbecher ausmachte, der Rauch brannte leicht in meinem Hals.

,,Warum flehst du mich nicht an dich gehen zu lassen?" ironisch lachte er da er genau so wusste wie ich das er sowieso das tun würde nach was ihm gerade war. ,,Würdest du es dann tun?" stellte ich eine Gegenfrage. Er antwortete mir nicht und musterte mich ,,Wie geht es deinem Oberschenkel?" überrascht das er dies fragte nach dem ich ihn töten wollte, antwortete ich nicht da es ihn nichts anging.

,,Aurora?" Seine Stimme klang für einen Außenstehenden besorgt doch ich hörte sofort die Drohung dahinter, mein Herz pumpte wie verrückt und mein Geduldsfaden riss immer weiter, bis mein Temperament überhand nahm. ,,Mach die Tür auf." Wütend wollte ich nichts mehr als einfach gehen zu können, um diesem Gespräch das ich nie führen wollte entfliehen zu können ,,Beantworte meine Frage." seine Machtspielchen kotzten mich an ,,Scheiße, Leandro mach die Tür auf und kümmere dich um deinen Kram aber misch dich nicht in mein Leben ein." meine Worte klangen wie von einem kleinen Kind, doch ich hatte keine Lust seine Spielchen weiter zu spielen.

Wütend rüttelte ich an dem Türgriff, was sich Leandro einige Zeit anschaute und nichts unternahm. Genervt da er dies anscheinend nur für einen Scherz hielt, schaute ich mich nach dem Knopf für die Tür entsperrnung am Fahrersitz um und fand diesen rot blinkend vorne. Leandro schien immer noch auf seine Antwort zu warten, es war komplett bescheuert ihm den Rücken zu zu drehen gleichzeitig würde er es nicht erwarten.

So schnell es ging kletterte ich über die Mittelkonsole bis eine eiserne Hand an meinem Knöchel mich kurz vor dem Ziel zurück hielt, verzweifelt versuchte ich ihn zu treten, aggressiv hielt Leandro mich an den Haaren fest, während seine andere Hand meinen Knöchel umfasste. Wütend schlug ich auf sein Gesicht ein was so gar keine Wirkung hatte außer das er meinen Kopf los ließ und seine glänzende Waffe mir an die Schläfe hielt.

Ein Zittern erfasste meinen Körper beim Anblick seiner Waffe, während ich halb auf der Mittelkonsole lag ,,Ein tritt noch und ich brech dir mit einer Hand den Fußknöchel." seine Stimme ließ keine Zweifel das er es nicht absolut ernst meinte, sodass mein Widerstand sofort erstarrte. Wütend zog Leandro mich zurück auf den Sitz und legte mich auf die Sitze, der kalte Lauf seiner Waffe an meiner Stirn machte mich bewegungsunfähig, er beugte sich über mich und strich langsam mit dem Lauf über meinen Hals, mein Schlüsselbein entlang bis zu meinem Jogginghose Bund.

,,Bitte, lass mich einfach in Ruhe." meine Stimme war ein Flüstern und fast dachte ich sie wäre nicht durch den leichten Nebel des Rauches zu ihm durch gedrungen. Emotionslos schaute er mir kurz in die Augen bevor er mir die Jogginghose auszog, zitternd konnte ich ein schluchzen nicht unterdrücken während ich an die schwarze Decke des Autos starrte. Leandro löste die Schiene welche um meinen Oberschenkel war und schaute kurz auf die Narbe, fast nicht spürbar strich er langsam über diese, bevor er wieder die Schiene um diese Band und mich anzog.

Zitternd stemmte ich mich vorsichtig hoch als er von mir abließ, erleichtert das er mich nicht vergewaltigen wollte, doch der Schock in mir saß tief, denn ich hätte es nicht verhindern können.

Cosa Nostra 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt