Jimin Pov
Kurz nachdem ich geklopft habe, hörte ich wie sich im inneren des Hauses etwas bewegte.
"Bin gleich bei dir" rief mir mein Vater zu was mich erleichternd ausatmen lässt. Entspannt warte ich bis mein Vater die Türe öffnet.
"Komm doch rein" summte er und zieht mich in eine feste Umarmung. Mit jedem vergehenden Tag spürte ich, wie er langsam heilte. Die wunde an seinem Hals hat sich bereits komplet verschlossen und eine rote narbe ziert jetzt die zuvor reine Haut.
Mittlerweile ist auch der eklige geruch der medizin verschwunden und sein klarer Blaubeeren geruch erfüllt die luft um uns herum. Er hat noch einen langen weg vor sich, jedoch sah ich das ende vom tunnel und das glück welches ihn dort erwarten wird.
Leicht reibte ich meine Wange an seiner, bevor ich mich löste und seine kleine hütte betrete.
"Das haben wir hinter dem Bild gefunden und ich dachte mir das du es zurückhaben willst", sage ich und übergab ihm das in Leder eingebundene Buch.
"Das lag dort? Ich habe es seit jahren nicht mehr gesehen" hauchte er mit grossen augen und nahm es beinahe schon ehrfürchtig entgegen.
"Oh was ist es denn für ein buch?" hacke ich neugierig nach und setzte mich an den kleinen Esstisch. Die hütte sah beinahe identisch wie unsere momentane aus. Nur waren die details ein wenig anders. Die Fenster sind an anderen stellen und die wände wurden aus anderem holz gefertigt.
"Mein altes Tagebuch...Ich dachte, es sei in dem Feuer verbrannt. Denn seitdem wir in dieses Haus gezogen sind, habe ich es nie wieder gesehen", murmelt er abwesend und fährt zärtlich über die leicht gelblichen Seiten.
"Es birgt sicher viele schöne erinnerungen" summe ich leise um die empfindliche atmosphäre die gerade zwischen uns herrscht, zu zerbrechen. Denn es fühlt sich an als würde ich gerade auf einem dünnen drahtseil balancieren, jedes mal wenn eine neue emotion den raum flutet kommt ein starker windstoss der droht mich runter zu werfen. In den tiefen schwarzen abgrund.
"Das tut es" antwortet er mir mit einem schmerzlichen lächeln auf den lippen. Auch wenn wir beide wussten es war für das bessere das er sich von Namjoon getrennt hat, bedeutet es nicht das dabei keine schmerzen entstanden sind.
"Wenn du darüber reden willst bin ich hier" biete ich ihm einfühlsam an. Denn manchmal hilft es einen den schmerz zu verarbeiten in dem man darüber redet.
"Ich vermisse sein jetziges ich nicht...aber dafür den jungen in den ich mich verliebt habe. Bevor alles bergab ging und dieses Tagebuch ist genau aus dieser Zeit. Er ist nicht mehr der Mann den ich einst liebte" sagte er und lässt sich langsam auf dem stuhl gegenüber von mir nieder.
"Ich hoffe er findet seinen Frieden, auch wenn er ohne uns beide sein wird" hauche ich mit einem traurigen lächeln auf den lippen. Denn er war auch mal ein wunderbarer Vater zu mir gewesen und auch wenn er so viel schlechtes getan hat. Es gab trotzdem gute Erinnerungen mit ihm.
"Das hoffe ich auch....wie lief die Kleider aussuchung mit Tae heute morgen?" Ich sah ihm an das er nicht weiter über Namjoon reden will und das Thema deswegen wechselte. Sanft legte ich meine hand auf seine und drückte diese unterstützend, bevor ich auf seine frage einging.
"Sehr gut. Tae hat sich ein wunderschönes Outfit ausgesucht und eins, das wahrscheinlich viele überraschen wird. Es war schade das du nicht dabei sein konntest" erzähle ich und bei meinen worten verschwand der traurige ausdruck aus seinem gesicht und ein lächeln machte sich breit.
"Das freut mich er hat es verdient. Ich kann es kaum erwarten und Tae hat mich gebeten eine kleine rede an seinem grossen tag zu halten. Die ganze zeit zerbreche ich mir den Kopf darüber. Ich bin so froh das ich das alles mit erleben kann. Tae Heiratet und du wirst es bald, versuch es gar nicht erst zu leugnen. Ich sehe sowas" lachte er mir als ich bei seiner letzten andeutung den mund öffnen wollte um zu widersprechen.
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𝐓𝐡𝐞 𝐎𝐮𝐭𝐬𝐢𝐝𝐞𝐫 [𝐊𝐨𝐨𝐤𝐦𝐢𝐧] (𝐎𝐧 𝐆𝐨𝐢𝐧𝐠) 𝐃𝐄
Fanfiction❝Jimin, geh niemals in den nördlichen Teil des Waldes❞, sagte mein Vater, Namjoon, zu mir streng. ❝Warum, Papa?❞, fragte ich mit großen und neugierigen Augen. ❝Dort lebt ein gemeiner und furchteinflößender Wolf❞, sagte er erneut streng, machte zus...