7. Kapitel

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Ob ich das verregnete London liebe? Nicht immer, aber man konnte das Wetter leider nicht beeinflussen. Die geplante Woche die Clari mit mir noch in Monaco verbringen wollte, fiel leider in den Eimer, da sie und Mick früher nach London mussten und ich gleich mit ihnen flog. Es gab anscheinend im Hauptquartier von Mercedes noch viel zu besprechen und das konnte nicht warten. Mir war es recht. So konnte ich der Nachricht von Norris entfliehen. Ich meine was fällt ihm ein sich zu entschuldigen und dies auch noch mit einem Kaffee? Ich war verletzt von seinen Worten und so schnell verzeihen, tat ich ihm doch auch wieder nicht. Ich wurde aus dem jungen Mann einfach nicht schlau.
Wollte ich auch nicht aber was solls. Seufzend ging ich mal wieder durch die Straßen Londons, was sich dieses Mal wirklich als schwierig herausstellte. Die Tage in Monaco hatten also ihre Wirkung gezeigt. Ich wurde zwar schon ein paar Mal erkannt aber es hielt sich in Grenzen. Meistens waren es jüngere Fans die ein Foto mit mir haben wollten aber auch schon etwas Ältere. Natürlich fragten mich die Menschen woher ich die Jungs aus der Formel 1 kannte, was ich nur mit einer einfachen Antwort beantwortete. Clari und ich hatten zusammen zwei Bilder gepostet. Eines wo wir uns damals in Silverstone kennengelernt hatten und das zweite war an dem Abend der Veranstaltung. „Eliza?," hörte ich eine leichte Stimme und ich drehte mich um.

Hinter mir stand eine Mutter mit ihrer Tochter, sie müsste sechzehn oder so sein. „Oh hi," begrüßte ich die beiden. „Dürfte ich ein Autogramm und ein Foto mit dir machen?," kam es von dem Mädchen und ich nickte. Sie streckte mir also einen Stift in die Hand und unterschrieb ihr Shirt, während ihre Mutter fleißig Fotos machte. „Wann veröffentlichst du eigentlich deinen Song den du uns auf Insta gezeigt hast?," fragte sie mich weiter und ich sah sie perplex an.
Ich hatte gestern ein Bild gepostet wo ich auf meinem Balkon stand und auf die Stadt hinaussah, dahinter war ein unreleaseder Song den ich gestern fertig gestellt hatte zu hören. „Ich bin ehrlich nicht ganz zufrieden mit dem Song. Er ist eine ganz andere Richtung die ich sonst einschlage, außerdem würde das die Medien glaube ich wieder sprengen," meinte ich nur. „Tut mir leid, dass ich mich nun einmische aber meine Tochter hat mir den Songs stolz präsentiert und auch ich muss in meinem Alter sagen das er gut ist. Er kommt von Herzen und vielleicht verstehen die Fans ja dann wieso die Trennung zustande gekommen ist," meinte sie und ich sah sie geschockt an.

Ich grübelte und das schon seit Stunden. Ich saß vor meinem Laptop und haderte mit mir. Ich wusste das er gut war aber ich hatte Angst, Angst das ich von meinem alten Label Stress bekam. Klar ich konnte somit meine Gefühle ausdrücken aber was, wenn das genau in die falsche Richtung geht. Der Song war über Jason, es ging um unsere Beziehung, was er nicht gemacht hatte, was in einer Beziehung so üblich war.
Die Idee kam auf einmal so plötzlich und auch generell die Melodie hatte ich schnell draußen. Mit einer Gitarre und einem Keyboard zuhause, sowie ein Programm für das Mixen des Songs war schnell ein Instrumental entstanden. Es war untypisch für Sänger seine Instrumentals selber zu machen, doch ich liebte es einfach. So konnte ich mich austoben und so entstanden auch viel coole Ideen. Neben meinem Laptop, lag mein Handy wo meine Instagram Seite offen war. Etwas überfordert sah ich mir die Nachrichten unter meinem Post an. Alle wollten das ich diesen Song veröffentlichte. Auch meine Eltern fanden ihn gut und meinten das ich es wagen sollte.
Ich sah auf den Button der das veröffentlichen des Songs hinderte. Zitternd fuhr ich über meine Maus und atmete einmal tief aus. Zu verlieren hatte ich ja nichts und klickte drauf.


Einen Tag später hätte ich mit allem gerechnet aber nicht damit das mein Song echt gut angekommen war. Man hörte ihn überall. Im Radio, im Supermarkt oder in Cafés als ich am nächsten Tag eine Runde drehen wollte. Bis jetzt hatte ich noch keine Nachricht von meinem alten Label bekommen und das war auch gut so. Lachend setzte ich mich auf einem Stuhl, etwas abseits meines Lieblingscafés in eine Ecke, die nicht so schnell zu sehen war. Ich hatte mein Notizbuch dabei, wo ich meine ganzen Liedtexte hineinschrieb. Ich wusste nicht wieso aber Monaco, gab mir einen Ruck und so hatte ich viele Ideen die ich umsetzten konnte. Auf dem Tisch stand ein Latte Macchiato und ein Stück eines Erdbeerkuchens. Mit neuen Ideen im Kopf und meiner Cap tief ins Gesicht gezogen, überlegte ich Songtexte, während ich die Atmosphäre die hier herrschte genoss.
Nur wurde ich leider unterbrochen. „Darf ich mich setzten?," hörte ich jemanden in einem Britischen Akzent und ich sah panisch auf. Was wenn mich jemand erkannt hatte? Als ich jedoch aufsah, standen vor mir keine Fans, sondern eine Person die ich lieber nicht gesehen hätte. „Ach du bist es," stieß ich leise aus und Lando sah mich verwirrt an. „Soll das etwas gutes sein oder schlechtes?," fragte er mit einem Grinsen.

Rᴀᴄɪɴɢ PᴜʙʟɪᴄɪᴛʏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt