Black Rose: The Bloom |

Kapitel 37

____Dan's Sicht____

Der Wind draußen war rau und kühl, als ich die Bar verließ. Tank hatte noch eine Weile länger bleiben wollen, um weitere Informationen zu sammeln, aber ich musste raus. Die Luft drinnen war stickig geworden, erfüllt von Zigarettenrauch und dem unausgesprochenen Druck unserer bevorstehenden Konfrontation mit Rivera.

Mein Kopf brummte von den vielen Gedanken, die mich förmlich überwältigten. Rivera, Izzy, Delano... Es war zu viel. Die Schlinge zog sich enger um uns, das spürte ich. Wir waren auf der Jagd nach der Wahrheit, doch diese schien uns immer wieder zu entgleiten. Aber ich konnte jetzt nicht aufgeben. Nicht, wenn alles auf dem Spiel stand.

Während ich auf Tank wartete ging ich die Straße auf und ab, mir blitzten die letzten Tage immer wieder vor meinem inneren Auge auf. Izzys Entführung, das Gefühl der Ohnmacht, Rivera und sein rätselhaftes Verhalten. Es machte mich krank, zu denken, dass dieser Mistkerl uns vielleicht von Anfang an hinters Licht geführt hatte. Dass er uns manipuliert hatte, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Aber was war sein verdammtes Ziel? Was konnte ihm so wichtig sein, dass er all das in Kauf nahm?

Ich steckte mir eine weitere Zigarette an, der Rauch füllte meine Lungen und schien für einen kurzen Moment die Dunkelheit in meinem Kopf zu vertreiben. Doch die Fragen blieben. Rivera war ein Manipulator. Ein Spieler. Aber wir würden nicht länger seine Marionetten sein. Er war zu weit gegangen, und wenn ich eines wusste, dann dass ich nicht zögern würde, ihm das Handwerk zu legen.

Ich rief mir Tanks Worte ins Gedächtnis zurück. *"Wir müssen klug vorgehen. Wir brauchen einen Plan."* Es war wahr. Blindes Handeln würde uns nur noch tiefer in das Chaos führen. Aber das bedeutete nicht, dass ich ruhig bleiben konnte. In mir kochte eine Wut, die ich nicht länger kontrollieren wollte. Ich musste etwas tun. Ich brauchte Antworten.

Mein Blick wanderte über die düsteren Straßen. Die Stadt schien in einem seltsamen Schweigen zu verharren, als ob sie den Atem anhielt, genauso wie ich.
Tank kam aus der Bar und lief in meine Richtung.

„Dan", begann er, seine Stimme leise und angespannt. „Ich habe ein paar Informationen herausgefunden. Es geht um Rivera."

„Was hast du?", fragte ich ungeduldig und trat einen Schritt von der Straße in den Schatten, um nicht gehört zu werden. Mein Herz schlug schneller.

„Es gibt etwas, das wir übersehen haben", sagte Tank langsam. „Rivera hatte Zugang zu den Sicherheitsaufnahmen von Izzys Entführung. Er behauptet, er habe sie zufällig entdeckt, aber ich glaube, das ist eine Lüge. Die Zeitstempel passen nicht zusammen. Er wusste schon vorher, dass sie in Gefahr war."

„Verdammt noch mal", fluchte ich und trat wütend gegen eine Mülltonne. „Was heißt das? Hat er uns absichtlich in die Scheiße reingeritten?"

Tank zögerte einen Moment, bevor er weitersprach. „Ich bin mir nicht sicher, was sein Endspiel ist, aber er hat definitiv etwas damit zu tun. Vielleicht wollte er, dass Delano sie entführt, damit er als Retter dastehen kann. Aber das wäre... Wahnsinn. Selbst für ihn."

Ich ballte die Faust und spürte die kühle, metallene Oberfläche meines Feuerzeugs darin. „Was immer er vorhat, wir müssen ihn stoppen. Und zwar bald. Hast du herausgefunden, wo er sich gerade aufhält?"

„Nicht direkt", antwortete Tank. „Aber ich habe einige Verbindungen überprüft, die er hat. Es gibt einen Lagerraum am Rande der Stadt, in der Nähe des Hafens. Ein Ort, den er regelmäßig benutzt. Vielleicht finden wir dort etwas."

Ein Lagerraum. Natürlich. Es war immer der verlassene, düstere Ort am Stadtrand, wo die schlimmsten Pläne geschmiedet wurden.

„Gut", sagte ich entschlossen. „Lass uns hin, Wir müssen ihm ein Ende setzen, bevor er noch mehr Schaden anrichtet."

Wir liefen zu Tanks Auto das er ein paar Straßen weiter geparkt hatte.

Der Gedanke an die bevorstehende Konfrontation ließ mich fast vor Adrenalin vibrieren. Die Wahrheit war zum Greifen nah, und ich würde nicht ruhen, bis ich sie aus Riveras Griff entrissen hatte.