Extra @Kyo354299

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Die Straßen von San Almenda verschwammen in einem unscharfen Wirbel, während ich hinter dem Steuer meines Wagens saß. Mein Herz pochte hart in meiner Brust, und der kleine Schließfachschlüssel in meiner Jackentasche schien schwerer zu werden – als würde er ein unheilvolles Geheimnis in sich tragen, das nur darauf wartete, ans Licht zu kommen. Die Luft im Wagen war stickig, obwohl das Fenster einen Spalt geöffnet war. Ich atmete flach, meine Finger umklammerten das Lenkrad so fest, dass meine Knöchel weiß hervortraten.

Rivera hatte Geheimnisse. Dunkle, tief vergrabene Geheimnisse. Ich hatte versucht, sie zu ignorieren, sie als Hirngespinste abzutun. Doch jetzt, mit diesem Schlüssel in meiner Hand, wusste ich, dass ich nicht mehr länger wegsehen konnte. Die Wahrheit lag direkt vor mir, verborgen in einem verfallenen Lagerhaus am Stadtrand.

Als ich schließlich das heruntergekommene Gebäude erreichte, hielt ich den Wagen abrupt am Straßenrand an. Der Motor verstummte, und die plötzliche Stille war fast bedrückend. Das Gefühl des Unbehagens kroch wie kaltes Wasser meine Wirbelsäule hinauf. Die Fenster des Gebäudes starrten mich an wie leere Augen, die auf meinen nächsten Schritt warteten.

Ich stieg aus dem Auto, meine Beine fühlten sich schwer an, als ob sie gegen mich arbeiten wollten. Der Schlüssel in meiner Tasche brannte förmlich auf meiner Haut, als würde er mich drängen, schneller zu handeln. Doch meine Schritte hallten langsam und vorsichtig auf dem Asphalt wider, als ich mich der rostigen Metalltür näherte. Jeder Schritt brachte mich der Wahrheit näher – einer Wahrheit, die mich erdrücken könnte.

Die Tür gab mit einem unheimlichen Quietschen nach, und eine eisige Kälte umfing mich. Mein Atem bildete kleine Nebelwolken in der Luft, während ich mich durch die dunklen, stillen Gänge des Lagers schlich. Der Lichtstrahl meiner Taschenlampe flackerte über bröckelnde Wände und verstaubte Regale. Schließlich blieb ich vor den Schließfächern stehen. Ihre Zahlen waren verblasst, und die Türen wirkten rostig und alt – wie die letzten Wächter eines dunklen Geheimnisses.

Mit zitternden Händen zog ich den Schlüssel hervor und steckte ihn ins Schloss des Fachs mit der Nummer 204. Das Klicken des Schlosses hallte in der stillen Halle wider. Ein weiterer Schritt, und die Tür sprang auf. Mein Herz schlug so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte, während ich mich nach vorn beugte, um den Inhalt des Fachs zu inspizieren.

Eine dicke, abgenutzte Mappe lag darin. Daneben lagen lose Fotos, die sofort meine Aufmerksamkeit erregten. Ich schlug die Mappe auf und begann, die Dokumente zu überfliegen. Jedes einzelne Detail schien wie ein Schlag ins Gesicht. Riveras Name tauchte immer wieder auf, verbunden mit kriminellen Machenschaften, Deals und zwielichtigen Gestalten. Fotos zeigten ihn bei geheimen Treffen, während handschriftliche Notizen seine Verstrickungen festhielten. Die Beweise waren erdrückend, fast zu erdrückend.

Doch je länger ich die Dokumente betrachtete, desto mehr beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl. Es war zu perfekt. Zu glatt. Zu einfach. Warum sollte Rivera all diese Beweise so offensichtlich hinterlassen? Wieso sollte er so leichtsinnig sein?

Ein nagender Zweifel setzte sich in meinem Kopf fest. Es fühlte sich an, als wäre das Ganze darauf ausgelegt, entdeckt zu werden – als wollte jemand, dass ich diese Informationen finde. Aber warum? War das hier eine Falle? Eine gezielte Manipulation, um mich in eine bestimmte Richtung zu lenken? Rivera war klug. Sehr klug. Er war immer einen Schritt voraus. War das alles nur ein Teil seines größeren Spiels?

Ich ließ mich gegen die Wand sinken und schloss die Augen. Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Ich wollte glauben, dass ich die Wahrheit gefunden hatte, dass ich endlich hinter seine Fassade blicken konnte. Doch eine innere Stimme flüsterte mir zu, dass ich nur an der Oberfläche kratzte. Etwas Dunkleres, Größeres, lauerte darunter.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 23 ⏰

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