Kapitel 13

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Die Nacht vergeht nur langsam, als ich in meinem Bett liege, unfähig zu schlafen. Die Stille wird plötzlich von einem leisen Geräusch durchbrochen – ein Kratzen an der Tür. Ich setze mich sofort auf und blicke in die Dunkelheit. Das Kratzen wird lauter, als ob jemand versucht, sich Zugang zu verschaffen. Mein Herz beginnt zu rasen, und ich überlege, ob ich Dan oder Tank rufen soll.

Dann höre ich plötzlich ein Klicken. Die Tür öffnet sich langsam, und eine dunkle Gestalt schiebt sich ins Zimmer. Mein Atem stockt.

Die Dunkelheit im Zimmer schluckt jedes Detail der Gestalt, die sich in mein Zimmer schiebt. Mein Herz rast, jeder Atemzug scheint mir schwer zu fallen. In der Stille höre ich, wie die Tür sich hinter der Gestalt leise schließt. Dann ein leises, fast unmerkliches Rascheln. Instinktiv rücke ich auf meinem Bett nach hinten, meine Hand sucht verzweifelt nach irgendetwas, das ich als Waffe benutzen kann.

„Izzy..." Die Stimme, die meinen Namen flüstert, ist vertraut, doch durchzogen von einer Schwere, die mich innehalten lässt. Es ist Dan. Er ist zurück. Ich sollte erleichtert sein, aber irgendetwas an seiner Anwesenheit fühlt sich falsch an. Seine Schritte sind langsam, fast zögerlich, als ob er sich nicht sicher wäre, was er hier tut.

„Was machst du hier?" flüstere ich, meine Stimme rau vor Angst und Nervosität.

„Ich konnte nicht schlafen..." antwortet er leise, während er näherkommt. „Etwas fühlt sich nicht richtig an."

Ich beobachte ihn genau, seine Schultern wirken angespannt, und seine Augen flackern unruhig im schwachen Licht des Zimmers. „Es gibt etwas, das ich dir nicht erzählt habe", sagt er schließlich und bleibt direkt vor mir stehen. „Etwas, das du wissen musst."

Ich ziehe die Decke enger um mich, mein Puls steigt. „Was? Was hast du nicht erzählt?"

Dan zögert einen Moment, als ob er die richtigen Worte suchen würde. „Es geht um deinen Bruder, Izzy. Er..." Seine Stimme bricht ab, und er schaut zur Seite, als würde ihn etwas davon abhalten, die Wahrheit auszusprechen.

Plötzlich, bevor er weitersprechen kann, höre ich ein weiteres Geräusch aus dem Flur. Schritte. Schwere, langsame Schritte, die sich dem Zimmer nähern. Die Tür, die nur einen Spalt offen steht, bewegt sich leicht. Dan und ich tauschen einen Blick, die Luft zwischen uns ist jetzt aufgeladen mit einer drohenden Gefahr.

Die Tür schwingt auf – und da steht Tank. Seine Augen sind scharf und alarmiert, als er Dan und mich ansieht. „Wir haben ein Problem", sagt er knapp, während er die Tür wieder ins Schloss fallen lässt.

„Was ist los?" frage ich schnell, stehe auf und gehe auf Tank zu.

„Jemand ist hier. Ich habe draußen einen Wagen gesehen. Ein schwarzer SUV, verdächtig geparkt hinter dem Motel. Es könnte Zufall sein, aber das bezweifle ich. Wir müssen verschwinden – jetzt."

Dan nickt sofort, seine gesamte Anspannung löst sich in Entschlossenheit auf. „Okay, pack deine Sachen, Izzy. Wir gehen."

Mein Herz rast wieder, diesmal vor Panik. „Was ist, wenn sie uns finden? Wer sind sie?"

Tank greift nach meiner Tasche und wirft sie mir zu. „Das finden wir besser nicht heraus. Lass uns einfach verschwinden, bevor sie uns aufspüren."

Ich zögere nicht lange und beginne hastig, meine Sachen zusammenzuraffen. Mein Verstand dreht sich, als ich versuche, alles zu begreifen. Wer sind diese Leute? Sind sie hier wegen mir? Wegen Dan? Und was ist mit meinem Bruder?

Während ich mich fertig mache, spüre ich Dan plötzlich neben mir. Er greift nach meinem Arm, seine Berührung fest, aber beruhigend. „Ich bin hier", flüstert er. „Ich lass dich nicht allein."

Seine Worte sollten mich beruhigen, aber in mir wächst die Panik weiter. Wer auch immer uns jagt, sie sind nahe – und wir laufen die ganze Zeit nur weg, ohne wirklich zu wissen, vor wem.

Black Rose: The Bloom |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt