____Rivera's Sicht____
Ich beobachte die Nacht, die sich um die Stadt legte, als ich das leise Klopfen an der Tür hörte. Mein Herzschlag blieb ruhig und gleichmäßig, während ich auf das Treffen wartete, das ich genau in dieser Stunde angesetzt hatte. Dies war der Moment, in dem alles, was ich geplant hatte, zu seinem unausweichlichen Ende kommen würde. Meine Gedanken schweiften ab, zurück zu den vergangenen Monaten und den sorgfältig ausgearbeiteten Lügen und Manipulationen, die den Weg zu diesem Punkt gepflastert hatten. Alles war ein Spiel gewesen, und ich hatte jeden einzelnen Zug kontrolliert.
Langsam öffnete ich die Tür und trat in den Raum, wo Dan gefesselt auf einem Stuhl saß. Seine Augen blitzten wütend auf, als er mich erblickte, aber das brachte mich nur dazu, kalt zu lächeln. Der Mann, der mich so oft hinterfragt hatte, der dachte, er könne Izzy vor mir beschützen – er war jetzt nichts weiter als ein Bauer in meinem Spiel.
„Ach, Dan", begann ich mit einem leisen, triumphierenden Ton in der Stimme, während ich den Raum betrat. „Du glaubst immer noch, dass du der Held in dieser Geschichte bist, nicht wahr? Dass du derjenige bist, der alles richten kann."
„Halt die Klappe, Rivera", knurrte Dan, seine Hände ballten sich zu Fäusten, so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Ich werde dich stoppen. Izzy wird niemals auf deine Lügen hereinfallen."
Ich lachte. „Ach wirklich?" Ich trat näher an ihn heran, legte meine Hände auf die Lehne seines Stuhls und beugte mich vor, sodass meine Stimme nur für ihn hörbar war. „Du hast es immer noch nicht begriffen, oder? Izzy gehört schon längst mir. Sie hat sich mir anvertraut, mich in ihre Seele gelassen – und jetzt gehört sie mir. Ich habe sie nach meinem Willen geformt, so wie ich es immer wollte."
Dan rang mit den Fesseln, als wolle er mich mit bloßen Händen erwürgen. Aber er wusste, dass er nichts tun konnte. Er war gefangen, wie ein wildes Tier, das in einer Falle steckte und darauf wartete, was kommen würde.
„Du bist ein kranker Bastard", spuckte Dan, seine Stimme tropfte vor Zorn. „Izzy ist stärker, als du denkst. Sie wird es durchschauen."
Ich schüttelte den Kopf und seufzte leise. „Oh, Dan. Du hast nie wirklich verstanden, wie das Spiel funktioniert. Sie mag stark sein, ja. Aber ihre Schwäche ist ihr Herz. Und das ist der Punkt, an dem ich sie kontrolliere."
Ich zog einen Stuhl heran, setzte mich vor ihm hin und betrachtete sein angespanntes Gesicht. „Sie vertraut mir mehr als dir", sagte ich langsam, um jedes Wort in seinen Verstand zu brennen. „Sie glaubt, dass ich derjenige bin, der sie retten wird. Ich habe dafür gesorgt, dass sie alle meine Schritte akzeptiert. Sie wird niemals daran zweifeln, dass ich auf ihrer Seite stehe."
Dan war stumm. Seine Brust hob und senkte sich schwer, während er meine Worte aufnahm. Es war offensichtlich, dass meine Pläne ihn trafen, aber er weigerte sich, die Hoffnung aufzugeben.
„Und wie willst du das anstellen?" fragte er schließlich, seine Stimme ruhiger, aber durchtränkt von Hass. „Was genau planst du, Rivera?"
Ein kaltes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Es ist ganz einfach", begann ich und lehnte mich entspannt in meinem Stuhl zurück. „Izzy ist verwundbar. Sie ist müde, erschöpft von all den Lügen und den Kämpfen um sie herum. Sie sucht nach jemandem, dem sie vertrauen kann. Und ich werde dieser jemand sein. Ich werde ihr zeigen, dass die Welt gegen sie ist. Ich werde dafür sorgen, dass sie niemand anderem mehr vertrauen kann – nicht dir, nicht Tank, nicht einmal ihrem Bruder. Und wenn der Moment gekommen ist, wenn sie am tiefsten Punkt angelangt ist, werde ich ihr die Hand reichen und sie auf meine Seite ziehen."
Ich sah Dan direkt in die Augen, ließ die Schwere meiner Worte auf ihm lasten. „Ich werde sie davon überzeugen, dass wir gemeinsam stärker sind. Dass wir zusammen gegen alle anderen kämpfen müssen. Sie wird glauben, dass ich der Einzige bin, der sie retten kann. Und dann... wird sie mir bedingungslos gehorchen."
Dan starrte mich an, als könnte er kaum glauben, was er hörte. „Du bist wahnsinnig", sagte er schließlich, seine Stimme voller Ekel. „Izzy wird niemals jemandes Marionette sein."
Ich lächelte nur breiter. „Ach, Dan, das denkst du. Aber jeder Mensch hat einen Bruchpunkt. Selbst Izzy."
Ich stand auf und trat wieder näher an ihn heran, legte meine Hand auf seine Schulter, als wäre er ein alter Freund, dem ich einen Rat erteilen wollte. „Das ist es, was du nie verstanden hast, Dan. In diesem Spiel geht es nicht um körperliche Stärke oder Mut. Es geht um Kontrolle. Um den Geist. Und Izzy ist verwundbar, weil sie glaubt, dass sie allein gegen die Welt kämpft. Sie ist schon fast gebrochen – und ich werde derjenige sein, der sie endgültig formt."
„Du elender Bastard", flüsterte Dan, seine Stimme zitterte vor unterdrücktem Zorn. „Du wirst dafür bezahlen. Ich werde alles tun, um sie zu retten."
Ich trat zurück, lachte leise und schüttelte den Kopf. „Du kannst es versuchen", sagte ich kühl. „Aber am Ende wirst du sehen, dass es keine Rolle spielt. Das Schicksal ist bereits besiegelt."
Ich machte einen Schritt zurück in den Schatten des Raumes, drehte mich um und verließ ihn, während Dan noch immer wütend auf dem Stuhl gefesselt saß. Ich wusste, dass er sich wehren würde, aber es war zwecklos. Mein Plan war im Gange, und niemand würde mich aufhalten können.
Als ich nach draußen trat und die kalte Nachtluft mein Gesicht traf, spürte ich einen Moment lang eine seltsame Ruhe in mir. Ich zog mein Handy hervor, tippte schnell eine Nachricht an Izzy und setzte alles daran, die Maskerade weiterhin aufrechtzuerhalten. Der Plan würde bald zum Abschluss kommen, und ich konnte es kaum erwarten, den endgültigen Sieg in meinen Händen zu halten.
Izzy gehörte mir.
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Black Rose: The Bloom |
RomanceSofia Martinez hat alles hinter sich gelassen, um an der Universität ein neues Leben zu beginnen. Doch als ein alter Bekannter plötzlich auftaucht, scheint ihre sorgfältig aufgebaute Tarnung zu bröckeln. Sie wird unerwartet mit ihrer düsteren Vergan...