____Tank's Sicht___Es fühlte sich seltsam an, wieder in dieser verdammten Gasse zu stehen. Dieselbe stinkende, verdreckte Ecke der Stadt, die ich mein ganzes Leben lang vermieden hatte. Doch hier waren wir, Dan und ich, mitten in der Nacht, beobachteten das Treffen, das uns alles andere als geheuer vorkam.
Dan hielt die Kamera fest in den Händen, sein Atem ging schnell und flach, während er die Linse auf das Geschehen richtete. „Siehst du das, Tank?" flüsterte er scharf und stieß mich leicht mit dem Ellbogen an. Ich kniff die Augen zusammen und fokussierte auf das, was direkt vor uns lag.
Rivera. Und er war nicht allein.
„Verdammt noch mal", zischte ich und versuchte, meine Nerven unter Kontrolle zu halten. Das war nicht das, womit ich gerechnet hatte. Überhaupt nicht. Rivera, der Kerl, den ich immer als smart und unantastbar angesehen hatte, stand da und unterhielt sich in einer Weise, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Der andere Mann war mir nur zu bekannt. Delano . Izzys Vater.
„Was zur Hölle geht hier vor sich?" Dan klang, als könnte er jeden Moment explodieren. Er hatte diese stille Wut in sich, die immer mehr kochte, je länger wir zusahen. Ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Es war schließlich Izzy, um die es ging. Seine Izzy.
„Ich weiß es nicht", antwortete ich und versuchte, ruhig zu bleiben, auch wenn ich innerlich kochte. „Aber es sieht nicht gut aus." Tatsächlich sah es verdammt beschissen aus. Rivera hatte uns allen etwas vorgemacht, und jetzt steckte Izzy mittendrin. Was immer hier ablief, es bedeutete nur eins: Ärger. Gewaltiger Ärger.
Dan schnaufte heftig, während er weiter auf die Kamera starrte. „Wir müssen das festhalten", sagte er mehr zu sich selbst als zu mir. „Wir müssen es beweisen."
Ich nickte stumm und ließ meine Augen weiter auf die beiden Männer geheftet. Der Austausch wirkte angespannt. Delano redete heftig gestikulierend auf Rivera ein, als wäre er derjenige, der hier die Kontrolle hatte. Aber das konnte nicht sein, oder? Rivera war der Boss. Er hatte die Macht. Also warum zur Hölle ließ er sich von Delano an der Nase herumführen?
„Ich will wissen, worüber sie reden", knurrte Dan, als er ein paar Schritte weiterging, um einen besseren Blick zu bekommen. „Verdammt, ich wette, das hat alles mit Izzy zu tun."
„Beruhig dich, Mann", flüsterte ich ihm zu und griff nach seinem Arm, bevor er zu weit ging. „Wir können uns nicht erwischen lassen."
Aber Dan war nicht in der Lage, sich zu beruhigen. Das war klar. Izzy war sein Leben, sein verdammtes Herz, und jetzt lag die Möglichkeit vor uns, dass Rivera, der Typ, dem er am meisten vertraut hatte, irgendwie mit ihrem Verschwinden und der ganzen Scheiße zu tun hatte. Und vielleicht sogar noch mehr.
Plötzlich kam Bewegung in die Szene.
Die beiden Männer stiegen wieder in den Wagen und fuhren davon. Die Kreuzung lag nun wieder still und verlassen da, als ob nie etwas passiert wäre.
„Wir haben ihn", murmelte Dan und ließ die Kamera endlich sinken. Er wirkte, als würde ihm gleich der Schädel platzen vor lauter Anspannung. „Verdammt, Tank, wir haben ihn."
Ich wollte ihm zustimmen, wollte ihn in seiner Erleichterung bestärken, aber tief in mir wusste ich, dass das noch lange nicht vorbei war. Wir hatten Rivera vielleicht dabei erwischt, wie er sich mit Emilio traf, aber was bedeutete das? Was brachte es uns wirklich?
„Lass uns hier abhauen", sagte ich schließlich und zog Dan weg, bevor uns jemand bemerkte. Wir machten uns leise und schnell auf den Rückweg zu meinem Wagen, der einige Straßen weiter geparkt war. Kaum waren wir in Sicherheit, begann Dan sofort, die Bilder durchzusehen. „Scheiße, das ist es", flüsterte er, fast ehrfürchtig. „Wir haben genug, um Izzy zu überzeugen."
Ich legte eine Hand auf seine Schulter. „Vielleicht. Aber denkst du wirklich, dass sie uns zuhören wird?"
Dan sah mich für einen Moment an, als ob er das nicht in Betracht gezogen hätte. „Sie muss", sagte er schließlich, obwohl seine Stimme unsicher klang. „Sie muss verstehen, was hier vor sich geht."
Ich konnte nichts darauf sagen. Ich wollte ihm glauben, wirklich, aber irgendwas in meinem Bauch sagte mir, dass das nicht so einfach werden würde.
„Ich kenne da jemanden," sagte ich zu Dan nachdenklich. „Ein alter Informant von mir. Vielleicht kann er uns mehr über Izzys Vater und Rivera erzählen."
Dan Nickte nur und war noch immer in Gedanken. „Lass uns zu ihm fahren. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
DU LIEST GERADE
Black Rose: The Bloom |
RomanceSofia Martinez hat alles hinter sich gelassen, um an der Universität ein neues Leben zu beginnen. Doch als ein alter Bekannter plötzlich auftaucht, scheint ihre sorgfältig aufgebaute Tarnung zu bröckeln. Sie wird unerwartet mit ihrer düsteren Vergan...