Kapitel 36

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__Dan's Sicht__

Wir stiegen in meinen Wagen und fuhren durch die verlassenen Straßen der Stadt. Der Informant, den Tank kannte, war einer dieser Typen, die alles über jeden wussten, solange man ihm etwas bot, das er wollte. Ein paar Minuten später hielten wir vor einer schäbigen Bar, die nur von einem schwachen Licht beleuchtet wurde. Ich konnte den abgestandenen Rauch und Alkoholgeruch schon von draußen riechen.

Tank führte uns hinein, und in der hinteren Ecke saß der Informant – ein schmieriger Kerl mit tiefen Augenringen und einer Zigarette zwischen den Lippen. Wir setzten uns ihm gegenüber, und Tank schob ihm die Fotos hin, die wir gerade gemacht hatten.

„Wir brauchen Informationen", sagte Tank ohne Umschweife. „Über diese beiden."

Der Informant nahm die Fotos und betrachtete sie aufmerksam. Er ließ sich Zeit, zog an seiner Zigarette und blies den Rauch langsam aus, während er die Bilder studierte. Schließlich legte er die Fotos auf den Tisch und sah uns an.

„Ihr Jungs habt keine Ahnung, in was ihr euch da reinwühlt, oder?" fragte er mit einem sardonischen Grinsen.

„Spuck's aus", knurrte ich. „Was weißt du über die beiden?"

Der Informant seufzte und lehnte sich zurück. „Rivera und Izzys Vater sind schon lange im Geschäft. Die beiden haben eine Art... Vereinbarung. Izzys Vater hat immer Schulden gehabt, in die falschen Kreise geraten, wisst ihr? Rivera hat ihm damals geholfen, rauszukommen – aber nicht ohne Gegenleistung. Seitdem steht er bei Rivera in der Schuld, und er wird diese Schuld niemals loswerden."

Mein Magen drehte sich um. Alles begann einen düsteren Sinn zu ergeben. Izzys Vater hatte sie also nicht nur verraten, weil er ein schlechter Mensch war – er war ein Werkzeug in Riveras Plänen. Aber was war der Plan?

„Und was will Rivera von ihm?" fragte ich mit finsterem Blick.

Der Informant zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht genau. Aber ich weiß, dass es mit Macht und Kontrolle zu tun hat. Rivera spielt immer das lange Spiel. Und Izzys Vater ist ein Bauer in diesem Spiel."

Ich ballte die Fäuste unter dem Tisch. Rivera hatte die ganze Zeit über eine unsichtbare Hand im Spiel gehabt, und ich hatte es nicht einmal bemerkt. Verdammt, ich hätte es merken sollen. Ich hätte Izzy vor ihm beschützen sollen.

„Danke", sagte ich schließlich, stand auf und warf ein paar Scheine auf den Tisch. „Das wird reichen."

Der Informant nickte nur.

Black Rose: The Bloom |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt