Kapitel 14

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"Aur vaer.", sprach Lumiel früh am Morgen, als sie sich auf dem Trainingsplatz ein befinden sollte. Auf dem Weg hier hin, hatte sie sich einen frischen Apfel geschnappt, damit sie für das Training nicht zu viel im Magen hatte.

"Aur vaer.", begrüsste Legolas sie genauso höflich, was für Lumiel etwas überraschend war. Sie hatte sich schon gedacht, dass Legolas sich genauso wie sein Vater verhalten würde. Allerdings erkannte Lumiel in seinem Blick keinen Hauch von Hass, weder Verachtung. Warum war dies so?

"Ich werde dir heute erst einmal die Umgebung zeigen. Es ist wichtig sich hier in den Wäldern aus zu kennen. Das Jagen hat höchste Priorität, weswegen ich dir heute auch schon zeige, wie du dich hier verhalten musst.", sprach Legolas in der vertrauteren Form, was Lumiel nicht viel aus gemacht hatte. Sie bevorzugte es mehr als dieses ganze Höfliche. Und da Legolas sowieso nicht zu wissen schien, wer sie war, sprach er hier sowieso nicht mit der höflicheren Form.

"Aphado nín.", sprach der Elbenprinz gleich, als er schon los gerannt war. Überrascht davon, dass er so schnell gehandelt hatte, bewegte sich Lumiel genauso. "Dartho!", bat sie Legolas, da er ihr nicht einmal viel Zeit gelassen hatte.

Schon in wenigen Sekunden, befand sich Lumiel in dem dunklen Wald, während sie sich umgesehen hatte. "Diheno enni.", erklang seine Stimme kaum merklich neben ihr, was Lumiel zucken lies.

"Ich vergass, dass ihr euch in Lórien nicht so fortbewegt.", entschuldigte sich Legolas, als er gemerkt hatte, dass die Gleichaltrige kaum nach gekommen war.

"Anno lû enni.", bat Lumiel ihn um etwas Geduld mit ihr. Sie war in der Tat nicht daran gewohnt sich so leise und schnell zu bewegen.

"Ich werde darauf achten, Lumiel.", sprach Legolas freundlich und sanft, was beinahe wie Musik in ihren Ohren klang. Schon am Vortag hatte Lumiel das Gefühl gehabt, etwas in ihrem Körper spüren zu können. Etwas, was ihr noch nie bei einem anderen Elben zuvor geschehen war.

Noch bevor Lumiel weiter darüber nach denken konnte, zuckte sie leicht zusammen, als sie eine sanfte Berührung an ihrer Wange wahrnehmen konnte. Ihre grünen Augen, richteten sich zu den Blauen, welche sich beinahe in ihren versunken hatten.

"Ci bain..", hauchte Legolas, was Lumiel verstummen gelassen hatte. Kein einziges Wort, brachte sie über ihre Lippen, als er auch schon weiter gesprochen hatte.

"I chin gîn hilar achelair athar in elenath." Warum sprach er diese Worte aus? Warum sagte er, dass ihre Augen heller leuchten würden als die Sterne selbst? Warum gab Legolas ihr gerade so viele Komplimente, obwohl sie sich überhaupt nicht kannten?

"Legolas..", begann Lumiel leise zu sagen, als der Elb mit seinem Kopf geschüttelt hatte, so als ob er von seiner Starre erwacht war. "Verzeih, achte nicht auf meine Worte.", bat er direkt und lief erneut von ihr weg. So als ob er von sich selbst flüchten wollte.

"Was..war das..?, hauchte Lumiel leise vor sich hin, während sie zusehen konnte, wie Legolas immer weiter in den Wald hinein gelaufen war. Nicht ahnend, dass er zu diesem Zeitpunkt die gleiche Frage an sich selbst hatte.

Die südliche Elbin Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt