Kapitel 72

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Mehrere Stunden vergingen in denen Lumiel die Zwerge beobachten konnte, wie diese nach dem Arkenstein gesucht hatten und fast verzweifelten. Die Warnung von Thorin war keine einzige Lüge gewesen. Jeder hatte gemerkt, dass er diese Strafe durchziehen würde. Kein Wunder, hatte sich auch Bilbo dazu gesellt, während Lumiel darum gebeten wurde, ja von dem Schatz weg zu bleiben. Naja, immerhin durfte sie hier bleiben.

Um zu verhindern, dass die Menschen hier in diese Halle kommen würden, hatten die Zwerge auf Befehl von Thorin, nach und nach eine Mauer an dem Eingang errichtet. Er wollte sicher gehen, dass ihn niemand ausserhalb bestehlen konnte. Wirklich niemand.

"Er hat sich wirklich verändert. Ich weis nicht was ich tun oder ihm sagen soll..", sprach Bilbo leise zu Lumiel, welche mit ihm die Pause verbracht hatte. "Sei einfach als Freund für ihn da. Ich denke, dass würde ausreichen.", versuchte Lumiel die Sicht der Dinge ein zu ordnen und blickte von dem Berg hinunter.

Nicht all zu weit weg von Erebor, lag Tal, in welchem sich die Menschen niedergelassen hatten. Die kleinen Fackeln um Wärme zu haben, waren für ihre Elbenaugen sehr gut zu erkennen. Aber nicht nur die Menschen sah Lumiel zwischen den Trümmern. Nein, sie erkannte viele helle und lange Haare. Schimmernd goldene Rüstungen, welche sie nur zu einem Volk einordnen konnte.

Was machte Thranduil hier? Etwa um sich die weissen Edelsteinen aus purem Sternenlicht zu holen? Gegenüber den Menschen gut dastehen, damit diese gegen die Zwerge waren? Lumiel konnte sich alles vorstellen, aber nicht, dass er sich für irgendetwas oder irgendjemand richtig einsetzen würde.

"Was würde Gandalf tun?", fragte Bilbo, als Lumiel zu ihm und den Arkenstein leuchten gesehen hatte. Bilbo hatte ihn also wirklich die ganze Zeit bei sich. "Ich weis es nicht. Zauberer sind ziemlich eigen."

"Da hast du wohl recht..", schmunzelte Bilbo als laute Schritte näher gekommen waren. "Was hast du da!? Was ist das, was du vor mir versteckst!?", fragte Thorin, welcher den Hobbit und die Elbin beobachtet hatte.

"Ich ehm.." "Sag schon! Ist das etwa der Arkenstein!? Zeig es mir!?" Thorin, welcher noch wütender wurde, trat näher an Bilbo heran, wobei er fast seinen Mantel gegriffen hatte. Doch Bilbo, welcher es realisiert hatte, handelte schnell und nahm aus seiner Jackentasche einen Gegenstand heraus.

"Ich habe nur..diese Eichel betrachtet..", sprach Bilbo leise, welcher die Faust geöffnet hatte. In Thorin's Blick entstand eine pure Enttäuschung, da er sicherlich nicht damit gerechnet hatte. "Warum hast du das..?"

"Als Erinnerung. Ich wollte, sobald ich zurück im Auenland bin, diese Eiche einpflanzen, damit ein grosser Baum daraus entstehen kann. Dieser sollte mich dann immer an diese Reise und an Euch alle erinnern.", beichtete Bilbo lächelnd, welcher hier die Wahrheit gesagt hatte. In diesem Moment, konnte Lumiel die alte und sanfte Seite von Thorin erkennen, welcher sogar von diesen Worten gerührt war.

"Du bist wirklich ein wahrhafter Freund, Bilbo Beutlin.", lächelte Thorin, welcher ihm eine Hand auf die Schulter gelegt hatte. "Und ich hoffe, dass du nach Hause zurück kehren und diesen Baum wirklich wachsen sehen kannst."

Lumiel war etwas erleichtert, dass die Drachenkrankheit kurzzeitig verschwunden war. Hätte Bilbo nicht so schnell reagiert und den Arkenstein wieder versteckt, wäre es nicht so gut ausgegangen.

"Los komm, suchen wir den Arkenstein weiter.", sprach Thorin, welcher sich beruhigt wieder auf den Weg zur Goldhalle gemacht hatte.

Die südliche Elbin Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt