Kapitel 68

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Der Tag war angebrochen, während die letzten Bewohner der Seestadt an das sichere Ufer gekommen waren und diese auch gleich einige Decken erhalten hatten. Trauer war in ihren Augen zu erkennen, welches an ihr zu Hause gerichtet war. Die Verletzen wurden durch jüngere Bewohner behandelt, wobei sie hier kaum etwas tun konnten, da niemand sich mit der Arznei ausgekannt hatte.

"Tauriel." Die Stimme von Legolas erklang, welcher mit seinem weissen Schimmel angekommen war und die Menschen angesehen hatte. Tauriel, welche bei den Zwergen stand und die Mädchen zu ihrem Bruder rennen sah, drehte sich nun zu dem Elbenprinzen um, welcher nicht gerade glücklich aussah.

"Wir müssen los.", sprach Legolas, welcher ihr unbedingt etwas zeigen wollte. "Wir werden nach Gundabad reiten."

"Gundabad?", fragte Tauriel leise. "Dieser Ort war doch verlassen..", hauchte sie und erkannte in Legolas Blick, dass es wohl nun nicht mehr so gewesen war. Aber Kíli nun alleine zu lassen, konnte sie nicht.

"Habt ihr das gesehen? Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Bard hat den Drachen besiegt.", sprach eine Einwohnerin, welche es von dem Ufer aus ebenfalls sehen konnte. "Ja, ich habe es auch gesehen. Er hat uns gerettet.", unterstützte ein weiterer Bewohner die Frau.

Viele der Menschen fingen nun an, über dieses Ereignis zu sprechen. Tauriel, welche den Schuss ebenfalls gesehen hatte, schluckte leise, als Legolas die Zügel seines Pferdes in die Hand genommen hatte. Sie musste es ihm sagen.

"Habt ihr Lumiel gesehen!?", fragte Tilda in die Menge hinein. Sie war nun die Erste, welche die dunkelhaarige Elbin erwähnt und Legolas Aufmerksamkeit erhalten hatte.

"Sie ist zusammen mit dem Drachen in den See gestürzt.", sprach nun ein älterer Mann. "Sie kann es nicht überlebt haben."

Purer Schmerz, aber auch Angst, bildete sich nun in Legolas Herz. Seine blauen Augen, welche auf sein weisses Pferd starrten, zeigten jegliche Gefühle gegenüber diesen Worten.

"Legolas..", sprach Tauriel sanft, als sie seine Gesichtszüge sehen konnte. Sie erkannte es. Sie erkannte seine Gefühle gegenüber dieser Elbin, welche in ihren eigenen Augen, ebenfalls eine einfache Waldelbin war. Sein Vater würde es nicht für gut heissen, wenn er sich Lumiel versprechen würde.

"Ist das wahr, Tauriel?", fragte Legolas nun, als er seine Stimme wieder gefunden hatte. Sein Gesicht, drehte er zu seiner Kameradin um, welche ihren Blick leicht gesenkt hatte.

"Wir haben es ebenfalls gesehen. Seine Flügel müssten sie sicher erwischt und auf des Grund des Sees gedrückt haben..", sprach nun Fíli traurig, welcher mit seinem Bruder, Oin und Bofur nicht einmal etwas tun konnten. Erst hatte sie mit ihren Kameraden den Erebor betreten und sicherlich gegen Smaug gekämpft. Und dann musste Lumiel auch noch ein Opfer seines weiteren Angriffes sein.

"Es tut mir leid, mellon.", sprach Tauriel ruhig, als Legolas versucht hatte, seine tiefe Trauer zu unterdrücken, was er eigentlich nicht tun müsste. Tauriel wusste schon länger, dass er nicht wie sein Vater gewesen war.

"Gehen wir.", sprach der Elb kühl aus, welcher sich nun wieder seinem Schimmel zugewandt hatte. Noch mehr Zeit wollte er hier nicht verschwenden und hier verweilen. "Verabschiede dich von dem Zwerg."

Von Tauriel nichts hörend, zuckten die Ohren des Elbenprinzen auf, als sich das Wasser seltsam bewegt hatte. Auch Tauriel erkannte das Geräusch, als diese sich zu dieser Stelle gedreht hatte, als urplötzlich ein lautes Husten und das Luftschnappen der totgeglaubten Elbin zu hören war.

"Lumiel!", rief nun Legolas, welcher an Tauriel vorbei gerannt war und sich einfach mit den Knien auf das Kies fallen gelassen und Lumiel in seine Arme genommen hatte.

Die südliche Elbin Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt