Kapitel 35

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"Nah los, zeigt die Karte Herrn Elrond!", verlangte Gandalf, als das Abendessen vorbei gewesen war und Lumiel wieder ihre Kampfkleidung angezogen hatte. Nicht, dass sie sich für einen Angriff bereit halten musste, aber wenn Gandalf recht behalten würde, was die Reise anging, musste sie sich für die Abreise bereit halten können.

"Ich werde meine Karte nicht einem Feind in die Hände geben!", sprach Thorin harsch. Seine Sturheit war wirklich enorm. Sein Hass gegenüber den Elben aus zu drücken war ein ziemlich täglicher Brauch.

"Seid nicht so stur, Thorin. Herr Elrond ist wohl einer der Wenigen, welcher die Karte zu lesen vermag!", wies Gandalf den Zwerg zurecht, während Elrond sich nicht eingemischt hatte. "In dieser Karte ist etwas verborgen, was für uns äusserst wichtig sein kann. Also gib ihm die Karte."

"Thorin, nicht..", kam es von Balin, als Thorin die Karte aus seiner inneren Manteltasche nahm und diese Elrond hin gestreckt hatte. Leicht dankbar, nickte Elrond, als er diese entgegen nahm und sogleich geöffnet hatte.

"Ihr könnt doch wohl noch das alte Zwergisch lesen, oder?", fragte Gandalf kurz nach, was Elrond nicht einmal beachtet hatte. "Erebor..", hauchte er danach. "Was wollt Ihr mit dieser Karte?"

"Es sind hauptsächlich Gedankenspiele. Nichts weiter.", erklärte Gandalf und wollte wohl den genauen Plan nicht weiter erläutern. Aber warum? Elrond kann man vertrauen.

"Ich verstehe.", nickte der Halbelb, welcher sich nun zu dem Mondlicht umgedreht hatte. Sein Gesicht, wendete er nun Lumiel zu, welche sich an einer Säule angelehnt und einfach zugehört hatte.

"Warum last du nicht für Sie diese Karte?", fragte Elrond, als Thorin einen kleinen verärgerten Laut gegeben hatte. Fast schon ignorant, blickte Lumiel den Zwerg und Gandalf an, welcher sich wohl selbst schlagen wollte.

"Ich hatte die Karte noch gesehen, weder die in meine Hände bekommen dürfen. Ausserdem hatte man mich nicht danach gefragt, die Mondrunen zu identifizieren.", sprach Lumiel ruhig und spielte da auf Thorin's Hass an. Ihre grünen Augen hatten die verborgene alte Schrift durchaus lesen können.

"Ihr hättet die alte Schrift wirklich lesen können?", fragte Balin neugierig nach. "Alle Sprachen wurden mir bei gebracht. Hättet ihr mir die Karte auf unsere Reise in die Hände gegeben, hätte ich euch aufklären können."

"Mondrunen kann man nur im Licht eines Mondes lesen, der der Phase und der Form entspricht, zu denen diese geschrieben wurde.", erklärte Elrond die verborgene Schrift. "Und Ihr scheint Glück zu haben. Denn genau heute Nacht scheint ein solcher Mond zu scheinen."

Wenige Minuten nach diesem Satz, brachte Elrond den kleinen Kreis zu einem hohen Steinvorsprung hinauf, welcher sich etwas ausserhalb und zwischen zwei Wasserfällen befand. In der Mitte des Vorsprunges, stand eine grosse Steinplatte, auf welcher Elrond zugelaufen war.

"Stellt euch an den grauen Stein, wenn die Drossel schlägt und die untergehende Sonne ihren letzten Strahl am Durinstag hinabfallen lässt, auf das Schlüsselloch.", las Elrond vor, nachdem der Mondschein die blaue Schrift zu erkennen gegeben hatte.

"Wir müssen genau an der richtigen Stelle stehen. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Dann, nur dann kann die Tür geöffnet werden.", sprach Balin gleich wissend, als Elrond zu Thorin hinunter gesehen hatte.

"Manch würden diese nicht als weise erachten.", meinte er dazu und gab Thorin die Karte wieder zurück. Seine Augen richteten sich nun auf die Anwesenden, während er sich von dem Stein entfernt hatte.

"Ihr seid nicht die Einzigen, die es auf Erebor abgesehen haben.", sprach er leicht warnend aus. Lumiel fragte sich, ob Elrond es mit seiner Gabe gesehen oder von anderen Elben gehört hatte. Aber es war gut zu wissen, dass er sich bei dieser Reise nicht einmischen würde und verlies daraufhin der erhöhten Platz.

"Lumiel, ich habe eine Bitte an dich.", sprach Gandalf die Elbin an, als er Bilbo, Balin und Thorin als erste die Treppe hinunter steigen lies. In seinen Augen lag Besorgnis.

"Ich werde Bruchtal wohl nicht so schnell verlassen können.", meinte er, was Lumiel ihrem Blick senken lies.

Sie hatte die Aura wahrgenommen, welche sich Bruchtal genähert hatte. Es musste also schon die Runde gemacht haben, dass eine Gruppe für viel Aufruhr gesorgt hatte. "Ich soll die Gemeinschaft ohne dich begleiten."

"Ja..", nickte Gandalf, welcher seine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. "Ich weis nicht, wer uns zusammen berufen lies. Aber es ist wichtig, dass die Zwerge weiter reisen können. Ich werde auch noch mit Thorin sprechen."

"Warum bittest du mich eigentlich darum, mellon?", wollte Lumiel wissen. "Ich brauche jemand, der auf Bilbo aufpasst. Bei dir weis ich, dass er in guten Händen ist."

"Du hast wenig Vertrauen in Thorin.", meinte Lumiel dazu. "Das ist es nicht. Du hast es Bilbo etwas angetan. Er war schon immer über Elben begeistert gewesen. Dich an seiner Seite zu wissen, würde ihn etwas mehr beruhigen."

Ein sanftes Lächeln kam bei Lumiel auf. Sie verstand das Anliegen des Zauberers und würde demnach seiner Bitte nach kommen. "Ich werde ein Auge auf ihn haben.", versprach die Elbin, welche ein dankbares Nicken erhalten hatte.

Die südliche Elbin Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt