Kapitel 73

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"Ich bin hier um mit dem König unter dem Berge zu sprechen!", rief Bard so laut er konnte, als dieser noch am selben Tag mit einem Pferd vor der errichteten Mauer stand. Von dem weissen Pferd gestiegen, lief Bard über den Schnee auf die Mauer zu, während Lumiel von oben hinab gesehen und alles beobachtet hatte. Hinter ihr unter der anderen Mauerseite, standen die Zwerge, wobei Thorin tatsächlich selbst an die Mauer heran schritt und stehen geblieben war.

"Ich höre.", sprach der König, welcher durch ein kleines Mauerloch gesehen hatte, mit welchem er sich unterhalten konnte.

"Ich bin hier, um dich an dein Versprechen zu erinnern, welches du uns gegeben hast.", sprach Bard auf der anderen Seite. "Ich werde mit niemandem verhandeln, solange ein bewaffnetes Heer vor mir liegt.", erwiderte Thorin darauf, welcher die Elben in Tal angesprochen hatte. Thranduil hatte sich für den schlimmsten Fall vorbereitet und würde wohl nicht einmal zögern diese Mauer ein zu reissen.

"Diese bewaffnete Armee wird diesen Berg angreifen, wenn wir uns nicht einigen."

"Ihre Drohungen können mich nicht beeinflussen." Thorin blieb ziemlich locker, dafür, dass er in der Unterzahl war. Er konnte weder den Menschen, noch den Elben trauen, soviel war sicher.

"Sagt dir dein Gewissen denn nicht, dass unsere Sache gerecht ist? Mein Volk hat dir Hilfe angeboten, und im Gegenzug, hast du ihm nur Verderben und Tod gebracht!" Bard wurde langsam wütend über dieses Gespräch, was ihm wirklich niemandem verübeln konnte. Die Menschen hatten noch weniger als jemals zu vor und hatten nun die Hilfe der Elben angenommen, welche sie zur Not sicherlich beschützen würden.

"Warum kommt ein Mann der Seestadt zu uns, wenn nicht wegen der Aussicht auf reiche Belohnung?", fragte Thorin ebenfalls wütend.

"Es wurde eine Abmachung getroffen!"

"Eine Abmachung!? Was bleibt uns anderes übrig, als unser Geburtsrecht gegen Decken und Nahrung ein zu tauschen, um unsere Zukunft im Tausch gegen unsere Freiheit zu verpfänden. Das nennst du einen Handel? Sag mir, Bard der Drachentöter. Warum sollte ich solche Bedingungen akzeptieren?", fragte Thorin am Ende.

"Weil du uns sein Wort gegeben hast!", rief Bard ihm zu, als Thorin sein Kopf etwas gesenkt hatte. "Hat das denn nichts zu bedeuten?"

Eine Stille trat ein, in welcher sich Thorin sogar von dem Mauerloch abgewandt und sich daneben angelehnt hatte. Seine Geduld war nun zu Ende.

"Verschwinde, bevor die Pfeile fliegen!", brüllte Thorin, als Bard mit seiner Hand wütend auf den Stein geschlagen und sich ebenfalls abgewandt hatte. Lumiel, welche dies eigentlich nicht korrekt fand, könnte Thorin gerade jetzt sowieso nicht umstimmen. Dass die Menschen, sowie die Elben sich nicht mehr zurückhalten würden, wäre sowieso irgendwann so eingetroffen.

Ihr Gesicht, drehte sich zu den Zwergen, welche wohl genauso wenig mit Thorin einverstanden waren, diese aber genauso wenig etwas sagen konnten. Den Zorn des Königs noch mehr zu entflammen, kam keinem in den Sinn.

"Was machen wir jetzt?", fragte Glóin in die Runde. "Was, wenn sie uns alle wirklich angreifen?"

"Ich werde hier oben wache halten.", sprach Lumiel zu dieser Frage. "Als Elbin, brauche ich nicht so viel schlaf.", gab sie von sich, was wohl die klügste Entscheidung war. Denn sollte jemand aus Tal erneut hier her kommen, hätte sie wohl eine bessere Aussicht auf ein erfolgreiches Gespräch.

Die südliche Elbin Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt